Ringerriege Einsiedeln vor dem Start der NLA-Mannschaftsmeisterschaft

Im letzten Jahr gewann die Ringerriege Einsiedeln in der von der Coronapandemie geprägten Mannschaftsmeisterschaft überraschend die Bronzemedaille. Die Wiederholung dieses Erfolges dürfte wegen verletzten Ringern sehr schwierig werden.

W.S. Die Ringerriege Einsiedeln schaffte im letzten Jahr mit dem dritten Rang eine Überraschung. Natürlich kommt immer wieder die gleiche Frage, ob das Team diesen Erfolg wiederholen kann. Darauf gibt es eigentlich nur eine Antwort. «Die Ringer müssen noch hungriger werden», sagt Trainer Urs Bürgler. Weiter hofft er auf mitfiebernde Zuschauer und dass es keine Zuschauerbeschränkungen mehr geben wird. «Nur so macht doch der Ringsport Freude und Spass.» Was wurde im letzten Jahr alles getan: Hygienekonzepte wurden erstellt, um Kämpfer, Trainer, Funktionäre sowie Zuschauer vor dem Virus zu schützen. Die Organisation und Planung für die Teilnahme war eine Mischung aus Kompromissen, Einheit und Willen. Dass sich Einsiedeln für die Austragung entschieden hat, war ein klares Bekenntnis zum Ringsport. Umso mehr hoffen jetzt alle auf eine reibungslose Saison, die zwar nach wie vor Einschränkungen bringt, dennoch Spannung verspricht. Kann Willisau einen weiteren Titel holen oder gibt es eine Wachablösung durch Freiamt oder Kriessern? Die drei Teams haben sich enorm verstärkt. Doch für Ringerkenner ist schon jetzt klar, dass es wieder den Final Willisau gegen Freiamt geben wird. Für sie sollte es eigentlich eine eigene Liga geschaffen werden. Denn langsam aber sicher wird das Rennen um den Titelkampf monoton.

Der Einsiedler Trainer sagt mit Nachdruck: «Die kommende Saison mit der vergangenen zu vergleichen, da ist zu kurz gedacht: «Es beginnt wieder ein neues Kapitel – wie die Niederschrift eines neuen Buches.» Diese Botschaft haben sich noch nicht alle Ringer verinnerlicht.» Sie wissen, dass sie sich verbessern müssen, um erneut einen Podestplatz erreichen zu können. Die Gefahr besteht nämlich, dass Erfolg träge macht.

Das Saisonziel muss es sein, als geschlossenes Team aufzutreten und zu versuchen, die Leistungen der vergangenen Saison zu bestätigen. «Obschon wir nur wenige Änderungen zu verzeichnen haben und die Meisterschaft mit einem erfahrenen Team bestreiten können, werden wir hart gefordert», ist sich Urs Bürgler bewusst. Die Zuzüge und Abgänge halten sich in etwa die Waage. Der Freiburger Mathias Käser kehrt zu seinem Stammklub Sense zurück. Verstärkt wird Einsiedeln mit den beiden Kaderringern Maurus Zogg und WM-Teilnehmer

Andreas Vetsch. Beides sind Leihringer von Oberriet mit einer Doppellizenz. Sie werden allerdings nicht so oft im Einsatz stehen. Den umgekehrten Weg gehen Alexander Golin und Sven Neyer von Einsiedeln. Nach Papier ausgezeichnet verstärkt haben sich die Ligakrösuse Willisau, Freiamt und Kriessern. Einsiedeln dürfte mit Hergiswil und Schattdorf die eigene Meisterschaft austragen. Dabei scheint die Ausgangslage offen zu sein. Die beiden Konkurrenten haben ordentlich aufgerüstet. Überhaupt spaltet sich die Liga immer mehr, da bei den besten Teams einige Ringer den Halbprofi-Status haben. Das heisst, dass sich Einsiedeln als Amateuverein immer mehr strecken muss, um Beruf und Ringen unter einen Hut bringen zu können. Die Ringer müssen sehr ambitioniert sein und grosse Leidenschaft zeigen, um diese Herausforderung meistern zu können.

Mit zweiter Mannschaft

Coach Urs Bürgler fordert seine Ringer in den Trainings, schiebt jedoch sofort hinterher: «Jetzt müssen sie die nötigen PS noch auf die Matte bringen. Jeder einzelne muss im Wettkampf noch einen Zacken zulegen, um die an die Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen zu können.» Das braucht es wirklich, denn die Mannschaft ist nominell nicht stärker geworden. So stehen Kay Neyer und der deutsche Bundesligaringer Beny Rebholz wegen Verletzungen für längere Zeit nicht zu Verfügung. Damit fehlen Varianten in der Mannschaftsaufstellung. Deshalb braucht es von den Ringern zusätzliche Energie für einen Playoff-Platz. Dorthin schielen nämlich alles Teams, doch nur vier können es schaffen. «Es ist uns bewusst, dass wir um jeden Punkt hart kämpfen müssen», sagt Freistilringer Andreas Burkard. Einsiedeln hat alles versucht, eine kompetitive Mannschaft stellen zu können. Nebst zwei Zuzügen soll der Grossteil der Ringer jedoch weiterhin aus Einsiedeln und der Region kommen, was gegenüber semiprofessionellen Equipen sicher kein Vorteil ist. Unter diesen Umständen gibt es eigentlich nur ein Ziel: Ligaerhalt. In schwierigen Phasen wird es wichtig sein, Geschlossenheit zu zeigen. Trotz Nachteilen will Einsiedeln weiterhin dieser Philosophie treu bleiben. Um dies zu untermauern, startet Einsiedeln mit einer zweiten Mannschaft in der Regionalliga. Mit dieser Massnahme sollen Eigengewächse Wettkampfpraxis sammeln können und den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Gerade diese Station zwischen dem Nachwuchs und der Spitze ist wichtig.

Eigentlich gibt es nur ein Ziel: Ligaerhalt. Weiter darf gehofft werden, dass das Momentum in entscheidenden Begegnungen bei Einsiedeln liegt und die Mannschaft mit den Aufgaben

wachsen wird. Die Einsiedler Ringer nehmen die grosse Herausforderung der NLA an und werden ihr Bestes geben.

Mannschaftdetails

Aktuelles Kader:

Dany Kälin, Alexander Golin, Lars Neyer, Michel Schönbächler, Jan Neyer, Adrian Mazan, Yves Neyer, Sascha Schmid, Andres Burkard, Boris Illenseer, Andreas Vetsch, Maurus Zogg

Doppellizenzen:

Alexander Golin und Sven Neyer (Einsiedeln/Oberriet)

Dany Kälin (Einsiedeln/Sense)

Michel und Lukas Schönbächler (Einsiedeln/Rapperswil)

Andreas Vetsch und Maurs Zogg (Oberriet Einsiedeln)

Trainer: Urs Bürgler

Qualifikationsrunden, NLA:

28. 08. 2021 Schattdorf – Einsiedeln

04. 09. 2021 Einsiedeln – Freiamt

11. 09. 2021 Hergiswil – Einsiedeln

18. 09. 2021 Kriessern – Einsiedeln

25. 09. 2021 Einsiedeln – Willisau

09. 10. 2021 Einsiedeln – Schattdorf

16. 10. 2021 Freiamt – Einsiedeln

23. 10. 2021 Einsiedeln – Hergiswil

06. 11. 2021 Einsiedeln – Kriessern

13. 11. 2021 Willisau – Einsiedeln

Anschliessend finden die Playoff Halbfinals und Finalkämpfe (Hin- und Rückkampf) statt.

Die Heimkämpfe werden in der Sporthalle Brüel, Beginn 20 Uhr, ausgetragen.

Termine: 1. Liga (Ost)

04. 09. 2021, Oberriet: Einsiedeln – Oberriet

Einsiedeln – Tuggen

11. 09. 2021, Uzwil: Winterthur – Einsiedeln

Kriessern – Einsiedeln

Einsiedeln – Uzwil

25. 09. 2021, Einsiedeln: Einsiedeln – Winterthur

Tuggen – Einsiedeln

Anschliessend finden die Finalkämpfe der Gruppe Ost und West statt.

Auftakt in Beckenried

Die Ringerriege Schattdorf trägt alle Heimkämpfe in Beckenried in der Dreifachturnhalle «Isenringen» aus, damit die nötige Platzkapazität bei der Umsetzung von Schutzkonzepten vorhanden ist. In Uri konnte nichts Passendes gefunden werden. Morgen Samstag trifft die Ringerriege Einsiedeln zum Auftakt auf die Urner, die letzte Saison nicht zuletzt wegen der zu kleinen Halle in Schattdorf an der Mannschaftsmeisterschaft nicht mitmachen konnten. Nach den Vorbereitungsturnieren ist nun die Zeit der Pröbeleien endültig vorbei. Beide Teams müssen ihre Karten auf den Tisch legen. Der Beginn ist auf 20 Uhr angesetzt.