Nachwuchsturnier im freien Stil in Einsiedeln

„Die Ringenden sind die Lebendigen“

Attraktives Ringen bot das Freistil-Nachwuchsturnier am letzten Samstag in Einsiedeln. Für viele der jüngsten „Mattenspezialisten“ war es eine erste Standortbestimmung.
W.S. Bei der Frage, wo der Schweizer Ringsport derzeit international steht, kommt immer wieder dieselbe Antwort. Einige paar wenige Ausnahmekönner sind ziemlich weit oben, doch an den diesjährigen Weltmeisterschaften waren die Schweizer aber weit unten. Deshalb ist es enorm wichtig, dass dem Nachwuchs eine gute Grundausbildung angeboten wird. Es ist im Ringen wie überall so: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nie mehr. Die Pyramide im Schweizer Ringsport muss unten einfach noch viel breiter werden. Dafür setzen die Klubverantwortlichen alles in Bewegung. Anlässe wie das Nachwuchsturnier bieten eine willkommene Orientierung für die Jungringer. Da an diesen Anlässen keine Medaillengewinner von nationalen Titelkämpfen teilnehmen dürfen, haben Anfänger oder solche, die noch lange nicht dabei sind, eine echte Chancengleichheit.
Zwei Einsiedler Siege
Die organisierende Ringerriege Einsiedeln zeigte sich überrascht über das enorme Echo, welches das in der Sporthalle stattgefundene Freistilturnier ausgelöst hat. Nicht weniger als 126 Teilnehmer gaben sich ein Stelldichein. Sie kämpften auf den beiden Matten, gaben sich dabei sehr lebendig und wurden dem Zitat Gerhard Hauptmanns aus „Der arme Heinrich“ mehr als gerecht. Die Nachwuchsringer zeigten sich von ihrer besten Seite, was beweist, dass sie in den Händen gut ausgebildeter Leiter sind. Wenn bei ihnen die technische Brillanz auch noch etwas abging, zeigten sie sich doch recht angriffig. Sie kämpften fernab von jeglichem taktischen Geplänkel. Da wurde von den Zuschauer, darunter viele Eltern, mitgefiebert, sich gefreut, oft aber auch über eine Niederlage gelitten, jede Aktion frenetisch  bejubelt und gefeiert. Vor allem die Akteure auf der Matte boten aber den notwendigen Spektakel.
Von der Ringerriege Einsiedeln waren am Ende  Andrin Kauflin und Martin Schönbächler zuoberst auf dem Podest. Doch für viele stand die olympische Formel „Mitmachen kommt vor dem Rang“ für einmal im Vordergrund. Die Durchführung solcher Turniere ist für den Schweizer Ringsport von grosser Bedeutung. Ein Kompliment und ein aufrichtiges Wort der Anerkennung und des Dankes verdienen an dieser Stelle die vielen Helferinnen und Helfer, die mit ihrer Arbeit wesentlich zum guten Gelingen beigetragen haben.
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Aus der Rangliste
Piccolo (6 – 8 Jahre):
27 kg: 9. Roman Lacher, +40 kg: 1. Martin Schönbächler
Jugend (9 – 11 Jahre):
38 kg: 1. Andrin Kauflin, 6. Simon-Paul Reichmuth, 46 kg: 7. Jan Walker, 50 kg: 7. Daniel Zürcher

Werner Schönbächler