Ringerriege Einsiedeln liess eine Hälfte staunen
Einsiedeln wehrte sich gegen den Leader nach Kräften, vermochte bis zum sechstem Kampf mitzuhalten, musste sich aber letztlich klar geschlagen geben. In der zweiten Hälfte erteilte Kriessern den Einsiedlern eine regelrechte Lektion.
W.S. Die wegen Verletzungen ersatzgeschwächt angetretene Ringerriege Einsiedeln hat beim mehrfachen Mannschaftsmeister Kriessern, trotz einer kämpferischen Leistung, nichts gewinnen können. Manchmal liess einen die Ringerriege Einsiedeln staunen. Und das wirklich im positiven Sinne: Sie war in der ersten Halbzeit fast ein ebenbürtiger Gegner. Im negativen aber so: Nach dem sechsten Kampf war für sie wieder einmal Endstation. Oder: Sie war diesmal nicht nur im doppelt besetzten Gewicht bis 74 Kilogramm chancenlos gewesen. Vorzuwerfen hatten sich die eingesetzten Ringer aber wenig. Dennoch machten sich die Strapazen mit den derzeit vielen Personalsorgen deutlich bemerkbar. «Wir haben alles versucht und gekämpft. Letztlich fehlten aber einige Punkte», sagte Einsiedelns Trainer René Buchmann. Doch die Bilanz des Matches, auch schwarz auf weiss in der Statistik nachzulesen, war schliesslich frustrierend.
Starker Beginn
Die erste Halbzeit liess keinen grossen Unterschied zwischen den beiden Teams erkennen. Im untersten Gewicht standen sich Patrick Dähler und Fabian Obrist gegenüber. In einem äusserst einseitigen Fight errang Dähler einen Sieg durch technische Überlegenheit. Im Schwergewicht gab der Internationale Jürg Hutter gegen Bruno Schnyder klar den Ton an und kam zu einem technisch überhöhten Sieg. Nichts ausrichten konnte Dany Kälin gegen den einstigen ungarischen Spitzenringer Gabor Molnar und verlor technisch überhöht. Sven Neyer musste sich in einem engen Duell Philipp Hutter mit 4:3 geschlagen geben. Mit einer unglaublichen Energieleistung bezwang Michel Schönbächler in einer spannenden Begegnung Manuel Wittenwiler mit 10:8. Der Zwischenstand in der Mannschaftswertung bei Halbzeit war mit 11:7 für Einsiedeln weit besser als erwartet werden durfte.
Bekannte Schwierigkeiten
Das Duell zwischen Tobias Betschart und Andreas Burkard verlief zuerst ausgeglichen. Beide schenkten sich überhaupt nichts und begeisterten die Zuschauer mit tollen Offensivaktionen. Burkard konnte sich am Schluss über einen deutlichen 12:6 Sieg freuen. Danach ging es schleichend bergab, immer weiter und weiter. Einen schweren Stand hatte Jan Neyer gegen den erfolgreichen Junioren-Internationalen Marc Dietsche und unterlag mit 15:0. Im Greco bis 80 Kilogramm liess sich Bruno Flück vom Namen des Internationalen Damian Dietsche vorerst nicht gross beeindrucken. Er griff unerschrocken und kämpfte mit viel Leidenschaft. Flück, das wurde aber bald klar, fand keine geeigneten Mittel gegen den cleveren und agileren Kontrahenten. In den beiden letzten Kämpfen liess sich Kriessern die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, was allerdings auch eine einfache Sache war. Yves Neyer gab verletzungsbedingt forfait und Sergiy Sirenko war für Peter Kärcher eine Nummer zu gross.
«Wir haben in der für uns schwierigen Zeit alles gegeben und müssen die Niederlage akzeptieren. Wir haben den Branchenprimus mindestens eine Halbzeit gefordert», befand Trainer René Buchmann. Damit traf er den Nagel auf den Kopf. Letztlich hat mit Kriessern das ausgeglichenere Team in den zehn Gewichten verdient gewonnen. Ringt Einsiedeln aber so weiter, muss man bezweifeln, ob es irgendeinmal doch noch zu funktionieren beginnt. Irgendwie war Einsiedeln in dieser Partie nicht richtig drinnen, sondern eben nur dabei. Da war oft ein dezentes Kopfschütteln zu sehen, mehr aber nicht. Für Kriessern war es im Hinblick auf die Halbfinals ein perfekter Match. Für die Einsiedler Ringer ist es wichtig, die Batterien für die beiden Abstiegskämpfe aufzuladen und die verletzten Akteure wieder wettkampfbereit zu machen. Sie müssen sich so in Stellung bringen, dass sie wieder voll attackieren können. Man kann jetzt ruhig sagen, wichtig sind für die Ringerriege Einsiedeln nur noch die beiden Abstiegskämpfe. Dazu kann in noch zwei verbleibenden Heimkämpfen eine gute Basis geschaffen werden.
57 kg: Fabian Obrist – Patrick Dähler 0:4
61 kg: Gabor Molnar – Dany Kälin 4:0
65 kg: Manuel Wittenwiler – Michel Schönbächler 1:2
70 kg: Marc Dietsche – Jan Neyer 4:0
74 kg: Sergiy Sirenko – Peter Kärcher 4:0
74 kg: David Hungerbühler – Yves Neyer 4:0
80 kg: Damian Dietsche – Bruno Flück 4:01
86 kg: Tobias Betschart – Andreas Burkard 1:3
97 kg: Philipp Hutter – Sven Neyer 2:1
130 kg: Jürg Hutter – Bruno Schnyder 4:0
61 kg: Gabor Molnar – Dany Kälin 4:0
65 kg: Manuel Wittenwiler – Michel Schönbächler 1:2
70 kg: Marc Dietsche – Jan Neyer 4:0
74 kg: Sergiy Sirenko – Peter Kärcher 4:0
74 kg: David Hungerbühler – Yves Neyer 4:0
80 kg: Damian Dietsche – Bruno Flück 4:01
86 kg: Tobias Betschart – Andreas Burkard 1:3
97 kg: Philipp Hutter – Sven Neyer 2:1
130 kg: Jürg Hutter – Bruno Schnyder 4:0
Kriessern – Einsiedeln 28 : 10
Freiamt – Willisau 15 : 20
Hergiswil -Schattdorf 22 : 17
Freiamt – Willisau 15 : 20
Hergiswil -Schattdorf 22 : 17
Tabelle:
1. Kriessern, 14 P., 2. Hergiswil, 11 P., 3. Freiamt, 10 P., 4. Willisau, 9 P., 5. Schattdorf, 4 P., 6. Einsiedeln, 0 P.
1. Kriessern, 14 P., 2. Hergiswil, 11 P., 3. Freiamt, 10 P., 4. Willisau, 9 P., 5. Schattdorf, 4 P., 6. Einsiedeln, 0 P.
Heimkampf gegen Willisau
Einsiedeln liegt am Tabellenlage, während Hergiswil Rang 4 einnimmt. Das sind derzeit die Extreme in der NLA. Hergiswil will unbedingt den vierten Platz verbesser und braucht dafür einen weiteren Zweier. Nachdem Willisau wieder fast vollzählig ist, hat das Team wohl auch am nächsten Samstag in Einsiedeln einen Sieg eingeplant. Ein Sieg Einsiedelns käme einer gewaltigen Überraschung gleich.
Einsiedeln liegt am Tabellenlage, während Hergiswil Rang 4 einnimmt. Das sind derzeit die Extreme in der NLA. Hergiswil will unbedingt den vierten Platz verbesser und braucht dafür einen weiteren Zweier. Nachdem Willisau wieder fast vollzählig ist, hat das Team wohl auch am nächsten Samstag in Einsiedeln einen Sieg eingeplant. Ein Sieg Einsiedelns käme einer gewaltigen Überraschung gleich.
Werner Schönbächler