Grosser Preis von Frankreich in Nizza

Über das letzte Wochenende stand Freistiler River Perlungher im französischen Nizza an der Côte d’ Azur im Einsatz und wurde dabei nach einem starken Beginn ausgezeichneter Vierter.

W.S. Der Grosse Preis von Frankreich zählt schon seit Jahren zu den bedeutenden internationalen Turnieren in Europa. Auch diesmal gingen zum Saisonauftakt über 200 Teilnehmer aus ganz Europa und einer Delegation aus Amerika an den Start. Der 21-jährige Amerika-Schweizer River Perlungher von der Ringerriege Einsiedeln wurde dank seiner starken Leistungen während der Mannschaftsmeisterschaft und an Turnieren von den Selektionären des Verbandes für die Freistil-Nationalmannschaft nominiert. Nach einer anspruchsvollen Vorbereitungsphase trat der technisch vielseitige Ringer in Nizza erstmals in der Elite-Kategorie im Gewicht bis 61 Kilogramm an. In einem qualitativ hochstehenden Teilnehmerfeld gelang ihm auf dem Weg in den Final eine faustdicke Überraschung. In einem dramatischen Duell bezwang er den deutschen Dario Dittrich, der letztes Jahr Juniorenmeister wurde, bei Stande von 14:14 dank der höheren Wertungen.  Mit seiner bekannt ruhigen und konzentrierten Ringweise setzte er immer wieder zu seinen blitzschnellen Beinangriffen an, denen sein Gegner vorerst  nicht viel entgegenzusetzen vermochten. Obschon er mit 8:2 vorne lag, hing aber sein Sieg zuletzt an einem seidenen Faden. Bereits zwanzig Minuten nach diesem Erfolg, musste er schon wieder antreten, was eine sehr kurze Erholungszeit war.  Um den Finaleinzug hielt er dem US-Amerikaner Nashon Garett, der seinerseits mit ebenfalls zwei klaren Siegen ins Turnier gestartet war, über weite Strecken stark dagegen. Doch die erfolgreichen Aktionen gehörten dem Yankee, dem es gelang, den Sack kurz vor Kampfende mit einem Überlegenheitssieg zuzumachen. Trotz dieses harten Duells agierte er im Bronzekampf gegen Killian Delay, USA, offensiv, während sich sein Kontrahent  aufs Kontern  beschränkte. Aus Sicht des Amerikaners sollte diese Taktik erfolgreich sein. Er ging mit seinen ständigen Nadelstichen in Führung, die er sicher über die Distanz brachte.   

Am Ende musste sich River Perlungher trotz einer starken Turnierleistung mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Es gelang ihm aber insgesamt ein starker Auftritt, der ihm für seine nächsten Aufgaben auf internationaler Ebene Selbstvertrauen und Zuversicht geben dürfte. Für den Sprung aufs Treppchen fehlte dem ehrgeizigen Sportler gar nicht so viel. Das Turnier hat ihm gezeigt, dass es ein weiter Weg bis zur Weltspitze ist.  

Werner Schönbächler