Dany Kälin holte die Silbermedaille

Mit einer Silbermedaille von Dany Kälin und zwei Diplomgewinnen kehrten die Einsiedler Ringer am Samstagabend von den Titelkämpfen im bernischen Belp zurück.

W.S. Zwei Wochen nach der Schweizer Greco-Meiserschaft wurden die Titelkämpfe im freien Stil ausgetragen. Dabei beteiligten sich 147 Aktive, Kadetten und Frauen. Bei den Aktiven gab es einige Absenzen von Spitzenringern zu verzeichnen. Sie waren in Trainingslagern im Ausland oder verzichteten vor den nächsten internationalen Turnieren wegen Verletzungsgefahr auf eine Teilnahme. Aus anderen Gründen fehlten bei der Ringerriege einige Wettkämpfer. Mit sechs Athleten reiste Urs Bürgler nach Belp.

Kälin überraschte

Dany Kälin holte für Einsiedeln die Kastanien aus dem Feuer. Für den 26-jährigen Grosser, der schon seit längerer Zeit im Kanton Freiburg wohnt und mit Sense trainiert, zahlte sich seine Beharrlichkeit aus. Die letzten Turniere und Titelkämpfe sind für ihn zwar gut gelaufen, doch letztlich fehlte ihm oft das nötige Quäntchen Glück für eine Spitzenklassierung. Der Kaufmann musste eine Weile warten, bis er wieder aufs Podest steigen konnte. Doch was lange währt, wird endlich gut, sagt ein Sprichwort. Er gelangte mit zwei überlegenen Siegen in den Halbfinal, wo er sich ein weiteres Mal behauptete. Lediglich im Endkampf gegen seinen ewigen Rivalen Timon Zeder musste er sich geschlagen geben. Insgesamt zeigte er sauberes technisches Ringen. «Ich bin voll und ganz zufrieden», resümierte Kälin.

Knapp verfehlt

Im Gewicht bis 70 Kilogramm ging Jan Neyer an den Start. Der 28-jährige Maurer startete mit einem souveränen Sieg durch technische Überlegenheit. Doch dann musste er gegen den späteren Meister Nino Leutert bald einmal die Segel streichen. Über die Hoffnungsrunde meldete er sich mit Siegen wieder zurück. Im Kampf um den dritten Platz war für ihn Michael Bucher eine Schuhnummer zu gross. Michel Schönbächler hatte grosses Lospech. Bei der Niederlage gegen Dominik Laritz brachte es fertig, als Einziger dem haushoch überlegenen Rheintaler zwei Punkte abzunehmen. Er begann den Kampf zwar gut, verlor dann aber immer mehr den roten Faden. Obschon das Duell gegen Jonas Steiger mit 3:3 ausging, musste er eine bittere Niederlage hinnehmen, weil sein Kontrahent den letzten Punkt holte. So will eben es

das Reglement. Bei einem Sieg hätte er die Trostrunde bestreiten und sich noch Hoffnungen auf den Finalkampf machen können.

Nahe dran

In der Alterskategorie von 15 bis 17 Jahren nahmen drei Einsiedler diese wichtige Standortbestimmung wahr. Es liegt in der Natur des Ringens, dass man sofort verlieren kann, wenn man nicht aufpasst. So erging es vielen Jugendlichen. Im Schwergewicht bis 97 Kilogramm hatte die Meisterschaft für Louis Gugolz nicht optimal begonnen. Er musste wegen einer kurzen Unaufmerksamkeit den Kürzeren ziehen. Danach vermochte er sich wieder zu steigern und wurde Vierter. Sein jünger Bruder Gino Gugolz, der den Greco-Stil bevorzugt, gewann seine erste Begegnung, doch die beiden nächsten Gegner waren für ihn zu stark. Lenny von Känel bekam es mit erprobten Gegnern zu tun und konnte so nicht vorne mitreden. Doch zeigte er phasenweise gutes Ringen.

Trainer Urs Bürgler zog ein differenziertes Fazit: «Neben Enttäuschungen gab es auch einige Lichtblicke. Die jungen Kämpfer zeigten grossen Einsatz und sind auf dem richtigen Weg, wenn sie hart an sich weiter arbeiten. Sie haben öfter wegen Kleinigkeiten verloren, weil ihnen in manchen Situationen die letzte Konsequenz gefehlt hat, oder weil sie zu viel Respekt hatten. Sicher haben einige etwas mehr als erhofft. Doch der Ringsport ist kein Wunschkonzert.»

Aus der Rangliste

Aktive

60 kg: 2. Dany Kälin, 65 kg: 7. Michel Schönbächler, 70 kg: 4. Jan Neyer

Kadetten

9. Gino Gugolz, 66 kg: 11. Lenny von Känel, 97 kg: 4. Louis Gugolz

Werner Schönbächler