Schweizer Meisterschaften der Jugend und Junioren in Willisau

Einmal Silber, dreimal Bronze – die nationalen Titelkämpfe war für die Ringerriege Einsiedeln ein Erfolg. Das Quartett langte auf der Matte tüchtig zu.

W.S. Am letzten Samstag wurden die diesjährigen Titelkämpfe mit den beiden Alterskategorien Jugend und Junioren in der Ringerhochburg Willisau abgeschlossen. Einzelne Kämpfe verliefen extrem spannend und gingen sehr knapp aus.

Der 14-jährige Robin Biederer, der bereits im freien Stil die Silbermedaille gewann, trat als Freistiler auch im griechisch-römischen Stil recht abgebrüht auf. Nach der Startniederlage gegen den späteren Meister Tim Schreiber aus Kriessern durfte er sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Trotz dieses Drucks gelang es ihm, in den nächsten drei Kämpfen alles richtig zu und damit die Bronzemedaille zu gewinnen. Der dritte Platz ist für ein Beweis für ihn, dass sich hartes und regelmässiges Training auszahlt.

Gelungenes Comeback

Dass Sulayman Quaraishi ein Wettkampftyp ist, zeigte er auch diesmal wieder. Nach einem überzeugenden Start durch technische Überlegenheit verlor er darauf mit dem gleichen Ergebnis. Da sein Bezwinger in den Final einzog, meldete er sich in der Hoffnungsrunde wieder zurück. Hier konnte er sich zweimal überzeugend durchsetzen. Am Ende hatte es ihm wie schon im Freistil zur Bronzemedaille gereicht.

Gespannt war man auf das Comeback von Kay Neyer. Beim 20-jährigen Trachslauer hat in den letzten drei Jahren öfter die Verletzungshexe zugeschlagen. So konnte er nur gerade während der Mannschaftsmeisterschaft 2021 ein paar Kämpfe bestreiten. Daraufhin machten sich bei ihm immer wieder Schmerzen bemerkbar. Dass er mittlerweile seine Knie- und Schulteropration nach einer langen Physio-Betreuung überstanden hat, zeigten schon die letzten Trainings. Er konnte endlich wieder beschwerdefrei ringen. Obschon er ein ausgesprochener Freistilspezialist ist, trat er auch im Greco recht überzeugend auf und drang mit drei Siegen durch technische Überlegenheit in den Final vor. Als Husarenstücklein darf sein Sieg gegen den favorisierten Dorien Hutter bezeichnet werden. In der Endausmarchung versteckte er sich keineswegs hinter dem Kaderringer Fritz Reber. Doch letztlich musste er den Kürzeren ziehen. «Ich wollte einfach einmal ausprobieren, ob es auch im Wettkampf geht.

Dass ich bis in den Final vorgestossen bin, habe ich nie gerechnet.» Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen. Doch bis er wieder international antreten kann, braucht es noch viel Geduld und viele Trainings. Es bleibt zu hoffen, dass er von Verletzungen nun endlich verschont bleibt. Dass er das Rüstzeug für höhere Aufgaben mit sich bringt, hat er ansatzweise bereits angedeutet.

Der Final bis 80 Kilogramm wurde im Best-of-3-Modus ausgetragen. Der 18-jährige Bennauer Jan Walker stand am Ende als Dritter ebenfalls auf dem Podest.

Der Leistungsausweis der Ringerriege Einsiedeln an den nationalen Titelkämpfen mit acht gewonnenen Medaillen (2 x Gold, 2 x Silber, 4 x Bronze) darf sich lassen. An diesem Erfolg haben die beiden Trainer Urs Bürgler und Alexander Golin wesentlichen Anteil. Sie werden dafür sorgen, dass sich die Glücksgefühle in Grenzen halten werden. Es gilt nun, verbissen weiter zu trainieren. Schade, dass sich einige Junioren dieser Herausforderung nicht stellten.

Erstmals seit Jahren blieb Willisau vor eigenem Publikum ohne Titel. Dominant waren die beiden Rheintaler Klubs Kriessern und Oberriet sowie Freiamt. Bei Einsiedeln hat zum Abschluss einzig noch das Sahnehäubchen gefehlt. Doch die Mannschaftsleistung war beachtlich.

Jugend: 12 – 14 Jahre

47 kg: 3. Robin Biederer

Junioren: 18 – 20 Jahre

65 kg: 3. Sulayman Quaraishi,

70 kg: 2. Kay Neyer,

80 kg: 3. Jan Walker