Robin Biederer und Martin Schönbächler holten für die Ringerriege Einsiedeln mit zwei dritten Rängen die Kastanien aus dem Feuer.
W.S. Am letzten Samstag fanden in der Sporthalle Brunnen die nationalen Titelkämpfe der Jugend A (12-14 Jahre) und Junioren (18 – 20) statt. Der Anlass wurde von der Ringerriege Brunnen tadellos organisiert. 126 Wettkämpfer aus der ganzen Schweiz trafen sich zu einer wichtigen Standortbestimmung, um die besten und geschicktesten Ringer ihres Gewichts zu erküren.
Für Einsiedeln gingen bei den Jugendlichen Robin Biederer und Martin Schönbächler an den Start. Trotz einer am Nachwuchsturnier in Einsiedeln vor sechs Tagen zugezogenen Rippenverletzung entschloss sich der 13-jährige Robin Biederer anzutreten. Er biss sich bravourös durch den Wettkampf. Im starken Teilnehmerfeld bis 47 Kilogramm hatte er ein schweres Pensum hinter sich zu bringen. Er startete mit zwei Siegen ausgezeichnet und durfte sich mit einem weiteren Erfolg gar Hoffnungen auf die Finalteilnahme ausrechnen. Doch die Niederlage gegen den Urner Lukas Tresch konnte er nach einem verbissenen Fight nicht verhindern. Den zu Beginn eingehandelten Rückstand vermochte er nicht mehr wettzumachen. Im Duell um die bronzene Auszeichnung setzte er sich mit technisch sauber ausgeführten Angriffen überlegen durch. Er gehörte zu den besten Technikern dieses Anlasses.
Martin Schönbächler, der im griechisch-römischen Stil den Titel holte, zählte im Gewicht über 60 Kilogramm erneut zu den Favoriten. Dabei lief es ihm zu Beginn wie am Schnürchen. Mit zwei deutlichen Siegen deutete er seine Ambitionen an. Doch dann wurde er von Freistilspezialist Lukas Lötscher nach einem lange Zeit ausgeglichenen Verlauf in der Endphase 5:1 besiegt. Um den dritten Platz durfte er sich keine Unkonzentriertheiten und Ausrutscher mehr leisten. Er erfüllte diese Vorgabe und war seinem Widersacher kräftemässig und technisch klar überlegen. Obschon er wusste, dass mehr möglich gewesen wäre, war er am Ende mit seinem Ergebnis zufrieden, da er das Greco-Ringen bevorzugt.
Bei den Junioren liess die Besetzung Wünsche offen. Normalerweise wäre die Meisterschaft im Frühjahr durchgeführt worden. Doch coronabedingt musste sie verschoben werden. Da viele Junioren in der Mannschaftsmeisterschaft engagiert sind, verzichteten sie auf einen
Einsatz. Auch einige Einsiedler waren auf den Matten nicht anzutreffen, obschon nationale Titelkämpfe nach wie vor die beste Standortbestimmung sind, um national mitreden zu können oder gar den höchsten Level zu erreichen. Doch dazu sind eben ein grosser Aufwand und viel Selbstdisziplin notwendig. Gerade in diesem Alter sind viele Sportler am Scheidweg und müssen Rückschläge hinnehmen, um auf der sportlichen Karriere-Leiter weiter nach oben zu klettern. Wie in anderen Disziplinen kehren dann viele dem Leistungssport viel zu früh den Rücken. Monika Kurath, Chefin Leistungssport im Ringen, kennt dieses Problem als ehemalige WM-Dritte im Judo. «In diesem Bereich sind die Verantwortlichen in den Klubs gefordert. Doch ein Patenzrezept dazu gibt es nicht.» Vielfach lässt eben die Ausbildung einen grösseren Aufwand nicht zu.
Werner Schönbächler