Vorschau: Oberriet gegen Einsiedeln

Einsiedeln steht am Samstag vor der schwierigen Auswärtsaufgabe gegen das punktegleiche Oberriet. Nach zwei Niederlagen gegen die beiden besten Teams hofft Einsiedeln die Kurve wieder zu kriegen.

W.S. Die Ringerriege Einsiedeln will wie in den letzten vier Jahren die Playoffs erreichen. 2023 holten die Einsiedler nach einer medaillenlosen Ewigkeit von 34 Jahren die Bronzemedaille. Den dritten Rang gab es auch 2020 während der Corona-Pandemie. Doch damals zogen sich Teams im Verlaufe der Mannschaftsmeisterschaft zurück. Die Einsiedler befinden sich eigentlich in einer guten Form. Trotzdem mussten sie sich gegen Willisau und Kriessern knapp geschlagen geben, vermochten aber lange mitzuhalten und lagen bei Halbzeit in Führung. Der Abstand zu den beiden Titanen des Schweizer Ringsports ist aber geblieben. Das dürfte sich nicht so schnell ändern. Das bedeutet noch lange nicht, dass für Einsiedeln die laufende Saison keine gute werden kann. Nach den beiden Niederlagen, die nicht zu hoch bewertet werden dürfen, hoffen die Einsiedler Ringer in die Erfolgsspur zurückzufinden. Doch dazu müssen sie wie auf hoher See die Segel hissen, das Ruder in die Hand nehmen und wie hungrige Seemänner den Sieg aus Oberriet exportieren.

Stärker geworden

Oberriet hat in den letzten zwei Jahren nach dem Wiederaufstieg in die höchste Kampfklasse die Barrage erfolgreich überstanden. Die sportliche Perspektive scheint dieses Jahr anders zu sein. Nach einer längeren Durststrecke in der Anonymität sind die Rheintaler in der Lage, andern höher eingestuften Teams Nadelstiche zu versetzen. Dies ist ihnen in den letzten drei Begegnungen in mehreren Duellen gelungen. Auf dem Papier ist Oberriet diese Saison stärker einzustufen als zuvor. Sind die Rheintaler wirklich besser geworden? Nun, es gibt immer wieder schwächere Teams, die über sich hinauswachsen und umgekehrt einer der «Grossen», der die Top 4 verpasst.

Ausgeglichene Gewichte

Nach der etwas ungücklichen Niederlage gegen Kriessern sagte Trainer Urs Bürgler: «Das ist abgehakt, jetzt richten wir uns auf Oberriet aus.» Denn er weiss, dass seine Ringer liefern müssen, wenn sie punkten wollen. Das Erfolgsrezept ist einfach: Die Einsiedler müssen möglichst hohe Siege herausholen und bei Niederlagen wenig Punkte abgeben. Ein Selbstläufer wird die Partie gegen Oberriet ohnehin nicht. Beide Teams haben bei der Aufstellung verschiedene Varianten im Köcher, was es schwierig macht, die richtige Taktik zu finden. Neben viel Kampf braucht es Schlauheit, Keckheit und Cleverness. Der Match in der Sporthalle Bildstöckli in Oberriet ist für beide Teams wichtig. Der Beginn ist auf 19 Uhr angesetzt.

Einsiedeln 2 auswärts

Das Reserveteam ist mit zwei Siegen sowie je einer Niederlage und einem Sieg in die erste Liga gestartet. Morgen Samstagnachmittag trifft das Team zum Auftakt der Rückrunde, in der die Stilarten gewechselt werden, auf Leader Kriessern und das überraschende Rapperswil. Start der acht Mannschaftskämpfe ist in der Riedlandhalle Tuggen um 14.30 Uhr.

Biederer mit Tuggen

Der Begriff «Talent» wird heutzutage im Sport inflationär verwendet. Ein paar erfolgreiche Einsätze und schon wird eine internationale Karriere prognostiziert. Im Ringen ist es anders. Man weiss, dass in Zweikampfsportarten die Bäume nicht allzuschnell in den Himmel wachsen. Der 16-jährige Einsiedler Robin Biederer wurde diese Saison mit einer Doppellizenz an Tuggen in die NLB ausgeliehen. Hier kann er weitere Erfahrungen sammeln. Mit drei Siegen aus ebenso vielen Kämpfen ist ihm der Start bestens gelungen. Doch stehen ihm  in nächster Zeit noch einige schwere Kämpfe bevor.  Gino Gugolz, der zu Sense transferiert wurde, konnte wegen einer Fussverletzung noch nicht eingesetzt werden.    

Werner Schönbächler