Rückkampf im Innerschweizer Derby
Die Begegnung zwischen Schattdorf und Einsiedeln ist für beide Teams wegweisend. Bei Einsiedeln ist die Zuversicht nach zwei guten Matches besser als auch schon.
W.S. Nachdem im Hinkampf Hitchcock die Hand im Spiel hatte, dürfte es auch diesmal wieder eine enge Sache werden. Einsiedeln scheint in den beiden letzten Begegnungen den Tritt gefunden zu haben und will die Bilanz etwas aufpolieren. Mit einem Sieg könnte man vom Tabellenende wegkommen. Kann die Mannschaft dem Anspruch ihres ehrgeizigen Chefs genügen. Trainer Urs Bürgler ist davon überzeugt: «Ich erwarte eine interessante Begegnung zwischen zwei Teams auf Augenhöhe.» Im Gegensatz zu Einsiedeln kann Schattdorf personell allerdings aus dem Vollen schöpfen. «Wir werden auf einen Gegner treffen, der alles für den Sieg geben wird und damit wohl in den Playoffs sein dürfte.» Auswärts wird es für Einsiedeln schwer werden, sich gegen Schattdorf durchzusetzen. Dennoch rechnet Bürgler mit einem heissen Tanz im Urnerland. Bei Einsiedeln muss alles passen, wenn das Team zuletzt ein Pünktchen mehr auf der Anzeigetafel steht als beim Gegner. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse ist Schattdorf klarer Favorit. Einsiedeln hat sich in den letzten Jahren gegen diesen Gegner aber immer schwer getan. Die Bürgler-Truppe muss das abrufen, was das Team im Prinzip kann, was zuletzt nicht so schlecht gelang, derweil Schattdorf hohe Niederlagen kassierte. Urs Bürgler will die Zitrone auspressen. «Wir wollen gegen Schattdorf eine starke Leistung zeigen.» Personell gibt es allerdings keinen Grund zur Hoffnung. Flavio Freuler fällt wegen einer schweren Knieverletzung lange Zeit aus und steht nicht mehr zur Verfügung.
Die erste Begegnung gegen Schattdorf endete für Einsiedeln mit einer ärgerlichen 19:18-Heimniederlage. Die Einsiedler bissen sich an den zähen Tellensöhnen die Zähne aus, individuelle Fehler taten ein Übriges bei, um die Niederlage endgültig zu besiegeln. «Wir beginnen aber wieder bei null», betont Bürgler.
Dass sich die Einsiedler Ringer nach einer schwachen Phase wieder aufbäumten, darf als positives Zeichen gewertet werden. Ob das ein erster Schritt aus der Krise war, wird sich zeigen. Die Mannschaft ist intakt und zieht in den Trainings voll mit. Sie hat sich gegen Hergiswil und Kriessern so richtig reingekniet und ist zusammengestanden. Wichtig ist, dass die Ringer diese Eindrücke laufen und die positiven Gefühle einfliessen lassen. Sie dürfen keinesfalls brave Partygäste sein. Denn gerade im Zweikampfsport braucht es viel Leistungswillen, Mut und Leidendschaft. «Wir steigen mit einer guten Moral in dieses Derby», so Bürglers Kampfansage.
Von Einsiedeln wird ein mutiger Auftritt erwartet. Die Ringer müssen alles geben, cool auf ihre Chance warten, den Gegner nerven und zuschlagen. Die Angriffe müssen effizient und nicht pomadig sein. Nicht nur die Taktik, sondern auch das Herz wird die Begegnung in der Sporthalle Grundmatte in Schattdorf (Beginn, 20 Uhr) entscheiden. Die Ringer hoffen in dieser wichtigen Begegnung auf zahlreiche Untersützung zählen zu dürfen.
Werner Schönbächler