Auftakt für die Ringerriege Einsiedeln am Samstagabend
Auf die Ringerriege Einsiedeln wartet ein schwieriger Start. Mit Hergiswil trifft sie daheim auf den letztjährigen Vizemeister.
W.S. Fast zehn Monate sind vergangen, seit die Ringerriege Einsiedeln zum letzten Mal auf der Matte stand und um Punkte fightete. Seit der Playout-Partie gegen Brunnen ist einiges passiert. Das Gesicht des Kaders hat sich etwas gewandelt, neue Köpfe sind hinzugekommen. Die Einsiedler Ringer sind hungrig und motiviert. Sie brennen darauf, ihren treuen Fans attraktiven Ringsport mit Herz und Leidenschaft zu zeigen. Hergiswil zählte in den letzten Jahren immer zu den vier Top-Teams und gewann zwei Titel und mehrere Medaillen. Die Napfringer hatten eine rasante sportliche Entwicklung. Ihr Kader hat es in sich: Es ist eigentlich in allen Gewichten gut besetzt und mit starken Ringern wie Thomas und David Wisler, Marco Hodler, Patrick Stadelmann und den dem Brüder-Trio Thomas, Werner und Martin Suppiger gespickt. Besonders die Achse in den mittleren Gewichten ist extrem stark besetzt. Da stellen Ringerkenner zurecht die Frage, ob man den Kampf nicht einfach fahren lassen soll und sich auf die vermeintlich schwächere Gegner ausrichten sollte. Dieses kleinliche Denken ist nicht Urs Bürglers Sache. Er macht klar: «Das wäre im Sport eine fatale Einstellung.» Er weiss, was möglich ist. «Wenn die Ringer grosse Leistungsbereitschaft zeigen, liegt auch gegen diesen Gegner etwas drin.» Er gibt zu bedenken, dass auch übermächtige Gegner Fehler machen. Das Potenzial Einsiedeln scheint auf dem Papier ungleich grösser als noch in den letzten Jahren zu sein. Für Einsiedeln ist der Erwartungsdruck weg, sie kann ja nur gewinnen. «Die Mannschaft war schon letzte Saison weit besser, als die Resultate vermuten liessen. Die Ringer sind zudem fit.»
Verschiedene Teams
Nehmen wir an, die beiden Teams Einsiedeln und Hergiswil wären aus Lego-Steinen zusammengesetzt. Wir wären also dazu in der Lage, jedes einzelne Stück zu vergleichen: Die Gewichtsklassen, die beiden Stilarten, die Ringer, das Alter und die Erfahrung. Das Resultat würde wohl für Hergiswil sprechen. Aber gar nicht mehr so eindeutig wie im letzten Jahr. Auf den Gästen haftet weiter schon seit Jahren das Klischee der kräftigen und robusten Naturburschen aus dem Luzerner Hinterland an. Dieser «Lego-Theorie» widerspricht Bürgler nicht, er mag alles, was den Gegner gross und stark macht, und er bestätigt: «Hergiswil ist ein sehr, sehr starker Gegner.» Es gibt aber einen Grund, was Hergiswil in Bedrängnis bringen könnte: Energie. Natürlich kommen noch andere Faktoren wie Glück, Pech und sonstige Unabwägbarkeiten dazu. Die Gäste sind ehrgeizig und verfolgen grosse Ziele. Nichts anderes als die Playoff-Teilnahme hat sich das Team des ukrainischen Trainers Alexander Golin zum Ziel gesetzt.
Der Einsiedler Coach weiss, dass sich seine Kämpfer keinerlei Schwächen erlauben dürfen. «Viele Duelle auf der Matte sind offen. Wir müssen von der ersten Sekunde an hochkonzentriert sein und über uns hinauswachsen.»
Mit der Unterstützung der Einsiedler Fans im Rücken ist vieles möglich. Der Funke soll gleich zu Beginn überspringen. «Das Kribbeln ist da, wir haben uns gut vorbereitet und sind guter Dinge», betont Bürgler. Man darf als gespannt sein. Siehe Inserat.
Werner Schönbächler