Swiss Winforce League, Halbfinal: Kriessern – Einsiedeln

Ringerriege Einsiedeln gibt sich noch nicht geschlagen

 Obschon Kriessern einen grossen Schritt Richtung Final getan hat, will es die Ringerriege Einsiedeln noch drehen und hofft auf Unterstützung von Glücksgöttin Fortuna.

W.S. Einsiedelns Trainer Urs Bürgler spart nicht mit Lob an die Adresse von Kriessern. «Die Rheintaler präsentierten sich als starke Mannschaft, gegen die sein Team nach der Heimniederlage erneut antreten muss.» Sie befinden sich in einer besseren Ausgangslage. Doch abgerechnet wird erst am nächsten Samstagabend. 870 Zuschauer waren beim Match in Einsiedeln live dabei. In diesem Duell wurde durchwegs hochklassiger Kampfsport und nervenaufreibende Spannung geboten. So kann man sich auf dem Rückkampf in Kriessern freuen, wo vermutlich eine ähnlich hohe Zuschauerzahl einen würdigen Rahmen für die Entscheidung über den Einzug ins Finale bieten wird. Einsiedeln erlebt seit 1996 die ersten Playoff-Begegnungen, was bei Ringerfreunden eine grosse Euphorie ausgelöst hat. Kriessern hat sich unter der Leitung von Hugo Dietsche, dem letzten Schweizer Ringer, der 1984 an den Olympischen Spiele eine Medaille holte, in vielen Playoff-Auseinandersetzung bewährt. Der bauernschlaue Trainer ist mit allen Wassern gewaschen. Es versteht es immer wieder, sein Team im richtigen Moment zu organisieren und in Höchstform zu bringen. «Das Team ist ausgeglichen, die Ringer wissen, was zu tun ist», sagt Urs Bürgler. Die Rheintaler ringen äusserst effizient und variantenreich. Urs Bürgler, der trotz einer missglückten Vorrunde den Halbfinal in extremis erreicht hat, ist 100-prozentig auf seinen Job fokussiert und gibt nicht so schnell auf. Diese Haltung hat sich letztlich bezahlt gemacht. Er ist denn auch überzeugt, dass die Einstellung und Bereitschaft seiner Ringer auch im Rückkampf stimmen wird. «Jeder wird für den andern bis zum Umfallen kämpfen», betont er. Er erwartet, dass Kriessern ausnahmslos mit starken Ringern antreten und sich keine Blösse geben wird. «Wir haben, trotz der Niederlage, insgesamt gute Kämpfe gegen Kriessern gezeigt. Daran müssen wir jetzt anknüpfen und noch ein bisschen zulegen.»

So unterschiedlich die beiden Teams sind, auf der Matte treten sie verblüffend ähnlich auf. Urs Bürgler ist es wie Dietsche gelungen, seine Ringer stärker, schneller und ausdauernder zu machen. Sicher auch ein Verdient seines  Staffs mit Urs Kälin, Konditionstrainer, und Dobvrev Stoyan, Co-Trainer. Und mit diesen Eigenschaften ist Einsiedeln nun im besten Wortsinne in die NLA-Playoffs geflogen. «Einsiedeln ist eine phyisch robuste Mannschaft geworden», sagt Dietsche. Die Strategie für Einsiedeln in Kriessern ist klar: Auf Knopfdruck geht es los, und man lässt einfach alle Zweifel hinter sich liegen. Wer weiss: Vielleicht kann Einsiedeln Geschichte schreiben und den haushohen Favoriten stürzen. Im Sport werden ja solche Geschichte immer wieder geschrieben. Warum nicht am Samstagabend? Doch dazu ist die statistische Differenz von acht Punkten aus dem Hinkampf eine grosse Hypothek. Einsiedeln kann diese nur aufholen, wenn wirklich alles klappt: Von der Aufstellung bis zur Chancenauswertung. Sehr schwierig, aber nicht unmöglich. 

Die Einsiedler Ringer hoffen auf zahlreiche Unterstützung im der Sporthalle Kriessern (Beginn, 20 Uhr) zählen zu dürfen.

 

Werner Schönbächler