Swiss Winforce League: Einsiedeln – Willisau 14 : 22

Die Ringerriege Einsiedeln hielt lang Zeit gegen den in dieser Saison mit der besten Formation angetretenen Meister Willisau erstaunlich gut mit. Doch am Ende reichte es nicht für zwei Punkte.

W.S. Wohl nicht zuletzt wegen des Corona-Zertifikats waren am Samstagabend nur 180 Zuschauer gekommen, um sich diesen Ringerfight anzusehen. Dabei hatten diese ihr Kommen nicht zu bereuen. Es war von Beginn weg viel Bewegung drin. Die beiden Zuschauerlager machten auf ihrer Mattenseite ihren Ringern mit lautstarken Anfeuerungsrufen Mut. Doch darf man sich zurecht fragen, wo die hartgesottenen Ringerfans geblieben sind.

Furioser Start

Im Gegensatz zur letzten Woche liessen die Einsiedler nicht mehr unnötige Punkte liegen und legten besonders in der ersten Hälfte einen starken Auftritt hin. Dany Kälin kam zu einem Forfaitsieg. Sein Kontrahent fiel kurzfristig wegen Erkrankung aus. Sven Neyer gelang es den Kaderringer Delian Alishahi zu blockieren, sodass sich die Niederlage mit 7:0 im Rahmen hielt. Im 61 Kilogramm Greco setzte sich Alexander Golin in einem zermürbenden Kampf gegen Timon Zeder mit 3:2 durch. Andreas Burkard hielt dem Druck von Olympiateilnehmer Stefan Reichmuth fünf Minuten stand. Der WM-Dritte riss bei seinem ersten Kampf in der laufenden Mannschaftsmeisterschaft bald einmal die Führung an sich und steuerte einem ungefährdeten Sieg entgegen. Dennoch holte Burkard bei seiner 17:2-Niederlage einen Mannschaftspunkt. Beim Kampf zwischen dem wilden Draufgänger Lars Neyer und Lukas Bossert ging es turbulent zu und her. Neyer lag nach der ersten Runde mit 1:0 zurück. Am Schluss stand es 3:3 unentschieden. Weil der taktisch ausgezeichnet eingestellte Willisauer die letzte Wertung buchte, gewann er mit 2:1. Bei Halbzeit lag Einsiedeln lediglich mit 8:10 zurück.

Einsiedeln kämpfte weiter

Dass Freistilringer Yves Neyer auch den Greco-Stil vorzüglich beherrscht, demonstrierte er ein weiteres Mal. Er bezwang den zwei Köpfe grösseren Daniel Häfliger nicht zuletzt dank seiner höheren Risikobereitschaft mit 10:0. Michel Schönbächler geriet gegen den kräftigen Roger Heiniger bald einmal in Rückstand und fand kein geeignetes Mittel gegen die wuchtigen

Angriffe seines stark auftrumpfenden Gegners. Nach sechs Minuten hiess es 10:0 für den Gastringer. Adrian Mazan musste gegen Tobias Portmann hartes Brot essen. Er versuchte alles, doch kam er mit seinen Angriffen gegen den Kaderringer einfach nicht durch und verlor technisch überhöht mit 17:2. Jan Neyer stemmte sich mit allen Mitteln dem gebürtigen Russen Mansur Mavlaev entgegen. Doch liess ihn sein cleverer Kontrahent mehrmals ins Leere laufen und punktete seinerseits fleissig bis zur technischen Überlegenheit. Ein hochstehendes Duell entwickelte sich zum Abschluss zwischen Einsiedelns Leihringer Andreas Vetsch und Michael Portmann. Die beiden Internationalen neutralisierten sich zu Beginn gegenseitig, dennoch ging es so richtig ans «Eingemachte». In diesem packenden Fight behielt Vetsch mit 2:1 das bessere Ende für sich. Er wird die Schweiz in zwei Wochen an den Weltmeisterschaften im griechisch-römischen Stil in Oslo vertreten.

«Meine Ringer zeigten eine solide Mannschaftsleistung. Gegen die beste Mannschaft der Schweiz mit 22:14 zu verlieren, ist keine Schande», analysierte Trainer Urs Bürgler.

Unterm Strich war Willisau ausgeglichener und letztlich ein verdienter Sieger. Zu wenige Einsiedler zeigten eine Top-Leistung, um den Rückstand in der zweiten Hälfte noch umdrehen zu können. Natürlich tut jede Niederlage weh. Niemand verliert gerne. Am Ende zählt eben nur das Resultat. Sport ist eben kein Wunschkonzert.

Resultatübersicht:

57 kg: Dany Kälin – kampflos

61 kg: Alexander Golin – Timon Zeder 2:1

65 kg: Lars Neyer – Lukas Bossert 1:2

70 kg: Michel Schönbächler – Roger Heiniger 0:3

75 kg: Jan Neyer – Mansur Mavlaev 0:4

75 kg: Andreas Vetsch – Michael Portmann 2:1

80 kg: Adrian Mazan – Tobias Portmann 1:4

86 kg: Yves Neyer – Daniel – Häfliger 3:0

97 kg: Andreas Burkard – Stefan Reichmuth 1:4

130 kg: Sven Neyer – Delian Alishahi0:3

Einsiedeln – Willisau 14:22

Freiamt – Schattdorf 27:8

Hergiswil – Kriessern 15:23

Tabelle: 1. Willisau 9 P., 2. Freiamt 8 P., 3. Kriessern 7 P., 4. Einsiedeln 4 P., 5. Schattdorf 2 P., 6. Hergiswil 0 P.

Zweiwöchiger Unterbruch

Da vom 2. Bis 10. Oktober die Weltmeisterschaften in Oslo ausgetragen werden, erfährt die Mannschaftsmeisterschaft am nächsten Samstag einen Unterbruch. Zu Beginn der Rückrunde in zwei Wochen empfängt Einsiedeln Schattdorf. Diese Begegnung wird für beide Teams ein kapitaler Match sein.

Werner Schönbächler