Swiss Winforce League: Einsiedeln – Hergiswil 21:15

Die Ringerriege Einsiedeln liess nicht locker. Gegen Hergiswil siegte das Team nach der hohen Niederlage gegen Freiamt mit 21:15 und steht damit in den Playoffs.

W.S. Während es zwischen diesen beiden Teams in den letzten Jahren immer wieder Zitterpartien gab, widerspiegelt das Resultat diesmal in keiner Weise den Verlauf. Nach einer deutlichen Führung wurde es für die Einheimischen plötzlich eng. Doch Einsiedeln war im Gegensatz vor einer Woche wettbewerbsfähig. Obschon Sven Neyer im Schwergewicht für Oberriet im Einsatz stand, gelang es Trainer Urs Bürgler eine ausgeglichene Mannschaft auf die Matte zu schicken. Sie hat gewonnen, nur das war letztlich wichtig. Ein Sieg mit zwei, drei Punkten Vorsprung oder eine knappe Niederlage hätte aber nicht überrascht. Doch am Ende jubelte das Heimteam und freute sich zurecht über eine grosse Fleissleistung.

Optimaler Start

Im ersten Duell des Abends präsentierte sich Dany Kälin im Leichtgewicht in einer guten Verfassung. Er punktete gegen David Aregger immer wieder und kam 22 Sekunden vor dem Ende noch zu einem Schultersieg. Nichts anbrennen liess Zweimetermann Boris Illenseer gegen Raphael Kaufmann. Er verteidigte seinen in der ersten Runde herausgeholten Vorsprung und kam zu einem 4:0-Sieg. Seine derzeit gute Form unterstrich Altmeister Alexander Golin. Mit blitzschnellen Durchdrehern bedrängte er Patrick Rölli von Beginn weg. Er setzte sich am Ende verdient mit 14:0 durch. Andreas Burkard und Simon Marti kämpften mit allen möglichen Haken und Ösen. Burkard konnte sich gegen seinen deutlich schwereren Widersacher zweimal aus einer schier aussichtslosen Lage befreien. Trotz der 12:8-Niederlage holte er einen wertvollen Mannschaftspunkt. Michel Schönbächler bekam es mit Hergiswils Leistungsträger Thomas Wisler zu tun. Nachdem er die erste Runde mit 2:0 noch für sich entschied, drehte sein Kontrahent immer mehr auf und lag nach sechs Minuten mit 7:2 vorne. So stand zur Pause ein Vorsprung von 11:5 auf der Anzeigetafel, was für die zweite Halbzeit auf einen erneuten Kraftakt hindeutete.

Hergiswil kam näher

Yves Neyer zeigte sich von seiner besten Seite. Zwar liess er zu Beginn etwas fahrlässig eine Zweierwertung liegen, doch beherrschte er darauf Philippe Kunz sicher und kam dank seiner feinen Technik zu einem technisch überhöhten 17:2-Sieg. Sein jüngerer Bruder Lars Neyer

musste mit dem erprobten «Ringerfuchs» Martin Grüter die Klingen kreuzen. Neyer wurde von seinem aufmerksamen Gegner gleich zu Beginn klassisch ausgekontert und lag mit 7:0 zurück. Eine weitere Unaufmerksamkeit wurde ihm dann zum endgültigen Verhängnis. Beim Stande von 15:10 war wieder jeder Ausgang möglich. Doch deswegen liess sich Einsiedeln nicht ins Bockshorn jagen. Viel Freude bereitete der noch nicht ganz 17-jährige Bennauer Jan Walker. Er hielt dem erfahrenen Patrick Kunz stark dagegen. Obschon er 7:0 zurücklag, griff er selber mutig an und brachte seinen Kontrahenten immer mehr in Bedrängnis. Die 150 Fans peitschten ihn nach vorne und hatten emotionalen Anteil daran, dass er dranblieb. Dank einer Zweierwertung kurz vor Kampfende siegte er mit 17:14. Freistiler Jan Neyer konnte die Niederlage mit 9:2 gegen den Greco-Spezialisten Rasul Israpilov im Rahmen halten. Vor dem letzten Duell stand es auf der Anzeigetafel 18:14. Für ein Unentschieden hätte Hergiswil das Punktemaximum gebraucht. In einem hektischen Duell hielt Adrian Mazan den stets brandgefährlichen Konterspezialisten Sven Bammert mit 6:1 in Schach und sicherte damit dem Team auf der Zielgerade den Sieg.

«Am Ende ist unsere Rechnung aufgegangen, es war aber ein grosser Krampf. Doch nicht alles war gut», bilanzierte Einsiedelns Trainer Urs Bürgler sichtlich erleichtert. Manchmal hatte Einsiedeln das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Damit hat das Team zum dritten Mal in Serie die Playoffs erreicht.

Die Freude darüber war bei den Ringern und Verantwortlichen natürlich gross. Nach dem Stress war ihnen die Freude über den Sieg anzusehen. Die wirklich treuesten Zuschauer in der nicht einfachen Corona-Zeit haben Krach für ein paar hundert gemacht. Das hat letztlich geholfen, sodass sich fast alle am Schluss freuen konnten.

Freies Wochenende

Da am nächsten Wochenende die U23 Weltmeisterschaften in Belgrad beginnen, haben die Ringer ein kampffreies Wochenende und können erst einmal durchatmen. In zwei Wochen empfängt Einsiedeln daheim Tabellennachbarn Kriessern. Nach der 24:17-Vorrundenniederlage wollen sich die Einsiedler Ringer revanchieren.

Am Samstag werden in Brunnen die Schweizer Meisterschaften der Kadetten und Junioren ausgetragen.

Resultatübersicht:

57 kg: Dany Kälin – David Aregger 4:0

61 kg: Alexander Golin – Patrick Rölli 3:0

65 kg: Michel Schönbächler – Thomas Wisler 1:3

70 kg: Lars Neyer – Martin Grüter 0:4

75 kg: Jan Neyer – Rasul Israpilov 1:3

75 kg: Adrian Mazan – Sven Bammert 3:1

80 kg: Jan Walker – Patrick Kunz 2:1

86 kg: Yves Neyer – Philippe Kunz 4:1

97 kg: Andreas Burkard – Simon Marti 1:2

130 kg: Boris Illenseer – Raphael Kaufmann 2:0

Einsiedeln – Hergiswil 21:15

Kriessern – Freiamt 13:25

Willisau – Schattdorf 27:8

Tabelle: 1. Willisau 14 P., 2. Freiamt 14 P., 3. Einsiedeln 8 P., 4. Kriessern 8 P., 5. Schattdorf 4 P., 6. Hergiswil 0 P.

Werner Schönbächler