Ringerriege Einsiedeln kam zu einem hart erkämpften Sieg

Die Einsiedler Ringer holten in Grab gegen Oberriet zwei wertvolle Mannschaftspunkte. Sie hatten den Gegner, der einen rabenschwarzen Abend einzog, jederzeit im Griff.

W.S. In einem unerwartet einseitig verlaufenem Kampf vermochte Einsieden das harmlose Oberriet von Beginn weg in Schach zu halten und den Match schliesslich mit einem Dreizehn-Punkte-Vorsprung für sich zu entscheiden.

Es war nur zeitweise ein Spektakel, doch insgesamt gab sich Einsiedeln keine Blösse. Vereinzelt lieferten sich die Ringer beider Teams einen offenen Schlagabtausch ohne grosses taktisches Geplänkel und ohne defensive Vorsichtsmassnahmen. Kurzum: Die rund 300 Zuschauer sahen Abenteuer-Ringen ohne grossen Kompromisse.

Geglückter Start

Einsiedeln legte einen starken Beginn auf die Matte. Zum Auftakt kam Ringerfuchs Alexander Golin schon nach einer Minute zu einem Schultersieg gegen Tinio Ritter und holte damit das Punktemaximum. Gleich hoch fiel der Sieg von Sven Neyer im Schwergewicht gegen Janosch Kobler aus. Er sammelte mit seiner starken Bodenarbeit fleissig Zähler bis der technisch überhöhte Sieg feststand. Dany Kälin zeigte gegen Simon Kehl eine abgeklärte Leistung. Am Ende hiess es für ihn nach einigen sehenswerten Aktionen 10:0. Es kam für Einsiedeln noch besser. Andreas Burkard, der sich auf einen Fight mit Andrii Vishar vorbereitet hatte, kam zu einem unerwarteten Forfaitsieg. Der Rheintaler musste sich kurzfristig wegen gesunheitlicher Probleme abmelden. Lars Neyer hatte seinen Widersacher Roman Kehl gut im Griff. Er setzte nach einem 2:0 Rückstand immer wieder Nadelstiche, die zu einem komfortablen 14:2-Sieg führten. Damit nahm Einsiedeln eine hohe 18:1-Führung in die Halbzeit mit, was im Ringen eine grosse Hypothek ist. Den Rheintalern wollte an diesem Abend einfach nichts gelingen. Die Einsiedler brauchten für den Gesamtsieg nur noch zwei Punkte.

Harte Fights

Das Duell zwischen Ilir Fetulah und Sascha Schmid verlief einseitig. Der Heimringer war überlegen und spielte seine feine Technik aus. Nach einem krachenden Hüfter baute er seine 4:0- Führung immer mehr aus und kam zu einem vorzeitigen Überlegenheitssieg (15:0). Sascha Schmid hatte an diesem Tag Schwerstarbeit zu leisen. Nach dem Gewinn des Kranzes am Eidgenössischen Nationalurnertag stieg er unmittelbar darauf auf die Matte.

WM-Teilnehmer Andreas Vetsch biss sich bei Michel Schönbächler über weite Strecken die Zähne aus. Doch hatte Vetsch mehr Reserven in seinem Tank und siegte nach fünf Minute ebenfalls technisch überhöht. Oberriet kam mit 18:9 näher an Einsiedeln ran. Yves Neyer fegte mit schnellen Angriffen Nicolas Steiger über die Matte. Mit 8:2-Sieg in Führung liegend gelang ihm kurz darauf ein Schultersieg. Nerven wie Drahtseile hatte Kay Neyer im vorletzten Kampf. Nachdem er in der ersten Runde vor einer Woche kurzfristig wegen einer Verletzung ausgefallen war, kämpfte er gegen Quintus Zogg kontrolliert, punktete aber dennoch mit wirkungsvollen Beinangriffen regelmässig. Mit einem vorzeitigen 17:0-Sieg setzte er das Pünktchen aufs «i». Der Bennauer Jan Walker liess sich zum Schluss vom Internationalen Maurus Zogg nicht gleich überrumpeln und hielt trotz der Niederlage durch technische Überlegenheit (16:0) stark dagegen.

«Ich bin froh, dass es gegen diesen unbequemen Gegner geklappt hat», freute sich Urs Bürgler.

Entsprechend gross war der Jubel nach dem Schlussgong, die Erleichterung bei den Einsiedler Ringern war spürbar.

Dass sich Einsiedeln in der Crunchtime nicht runterkriegen liess und zum Sieg fand, war die wichtigste Erkenntnis dieser Begegnung. Doch Oberriet kann wesentlich mehr, als es das Resultat ausdrückt.

Jetzt gegen Willisau

Am nächsten Samstag trifft Einsiedeln daheim auf Willisau. Der Serienmeister startete ordnungsgemäss mit zwei Siegen und hat damit seine Titelaspirationen schon früh angemeldet. Einsiedeln war in den letzten drei Jahren das einzige Team, das den Luzernern zwei Niederlage zufügen konnte. Die Gegnermannschaft wird schon allein deshalb diese Begegnung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ebenfalls vor eigenem Publikum kann die zweiten Mannschaft gegen Schattdorf und Einsiedeln antreten.

Einsiedeln 2 mit zwei Siegen

Das Reserveteam hatte in Uznach zwei Begegnungen zu absolvieren. Dabei kamen die von Heinz Walker betreuten Ringer wie schon in der ersten Runde zu je einem Sieg und einer Niederlage. In einem spannenden Duell vermochten sich die Einsiedler gegen Thalheim mit 18.14 durchzusetzen. Etwas überraschend verloren sie darauf gegen Rapperswil (16:10). Damit belegen sie im Zwischenklassement Rang 4 von sieben Teams.

Resultatübersicht

57 kg: Tinio Ritter – Alexander Golin 0:4

61 kg: Simon Kehl – Dany Kälin 0:3

65 kg: Roman Kehl – Lars Neyer 1:3

70 kg: Andreas Vetsch – Michel Schönbächler 4:0

75 kg: Quintus Zogg – Kay Neyer 0:4

75 kg: Maurus Zogg – Jan Walker 4:0

80 kg: Nicolas Steiger – Yves Neyer 0:4

86 kg: Ilir Fetahu – Sascha Schmit 4:0

97 kg: Forfait – Andreas Burkard 0:4

130 kg: Janosch Kobler – Sven Neyer 0:4

Oberriet – Einsiedeln 13:26

Freiamt – Schattdorf 25:14

Willisau – Kriessern 23:13

Tabelle: 1. Freiamt 4 P., 2. Willisau 4 P., 3 Kriessern 2 P., 4. Einsiedeln 2 P., 5. Oberriet 0 P., 6. Schattdorf 0 P.