Playoff-Start läutet heisse Phase ein

Nachdem sich Einsiedeln frühzeitig für die Playoffs qualifiziert hat, beginnt am Samstagabend die «neue» Saison. Dabei trifft Einsiedeln gleich auf Meister Willisau.

W.S. Dass Playoffs im Vergleich zur Qualifikation oft ihre eigenen Gesetze haben, ist keine neue Erkenntnis. Es läuft nicht immer alles nach Plan. Die Playoffs werden im gewohnten Modus von den vier besten Teams in einem Hin- und Rückkampf ausgetragen. Die Sieger machen den Titel unter sich aus und die Verlierer duellieren sich um den Gewinn der Bronzemedaille. Doch nicht wie im Eishockey haben sich im Ringen in den letzten Jahren die Favoriten mehrheitlich durchgesetzt. Eine Überraschung gelang Kriessern vor fünf Jahren mit dem Finalsieg gegen Willisau. Aus der Pole-Position starten wie erwartet wieder die Willisauer Ringer, die zum Auftakt auswärts auf Einsiedeln treffen. Doch schon manches Mal ist ein Qualifikationssieger vom Underdog an den Rand einer Niederlage gebracht worden. So fehlten Einsiedeln vor drei Jahren ausgerechnet gegen den haushohen Favoriten Willisau nach zwei aufwühlenden Kämpfen nur gerade drei Punkte für den Finaleinzug. Doch seither haben sich die Kader der beiden Mannschaften verändert. Neue Athleten sind hinzugekommen und eigene Nachwuchsringer haben an Gewicht zugelegt. Trotzdem dürfte das eine oder andere Mattenduell eine Neuauflage erleben. Ringer wie Timon Zeder, Jonas Bossert, Roger Heiniger, Michael Portmann und der WM-Dritte sowie Olympiateilehmer Stefan Reichmuth auf der einen und Alexander Golin, die Gebrüder Neyer, Andreas Burkard, Michel Schönbächler und Adrian Mazan auf der anderen Seite versprechen spannende Duelle. Die Begegnung vom letzten Samstag zwischen diesen beiden Teams darf nicht als Gradmesser genommen werden. Sie war nicht mehr relevant für die Tabelle. Einsiedeln trat deshalb weitgehend mit einem Nachwuchsteam an und erlitt dabei nicht unerwartet Schiffbruch. Dennoch darf den eingesetzten Nachwuchsringern für ihre Kampfeinstellung Lob bescheinigt werden.

Gute Leistungen in der Quali

Einsiedeln hatte eine recht akzeptable Qualifikation. Es ging jedenfalls immer mehr rauf, als runter. Es gab Kämpfe, die für den ersten entscheidenden Auftritt in den Playoffs durchaus optimistisch stimmen. «Wir hatten starke Auftritte, in welchen wir bewiesen haben, dass Substanz in unserer Mannschaft steckt.» Die abzurufen sich ab morgen Samstagabend in der ersten Playoff-Halbfinalpartie gegen Willisau definitiv lohnt. Die Playoffs mit dieser geballten

Ladung an Emotionen und Entscheidungsrasanz seien, so erklärt Bürgler, eine ganz besondere Jahreszeit. «Jetzt geht’ so richtig los.» Darauf haben sich alle sechs Teams der höchsten Kampfliga vorbereitet, doch nur vier konnten diese Hürde schaffen. Allein das Erreichen der K.o.-Runde gilt als grosser Erfolg. Und alle versprechen, dass sie parat sind und es packen können. Entscheidend wird die Mannschaftsaufstellung in den verschiedenen Gewichten sein. Sicherlich haben die Trainer seit dem letzten Kampftag einiges über die Aufstellung gegrübelt und sich dabei wie Schachspieler gefühlt, die immer den nächsten Zug des Gegners erfahren müssen, um erfolgreich zu sein. Sie werden sich aber bis zuletzt nicht in die Karten schauen lassen. Es hat schon immer einen Reiz gehabt, wenn dem Kontrahenten bereits auf der Waage ein kleines Schnippchen geschlagen werden konnte. Auf diese Weise eilt dem Wiegen eine gewisse Spannung und Vorfreude voraus. Personalprobleme haben die Gäste derzeit keine. Sie scheinen einmal mehr in dieser Saison auf den Punkt topfit zu sein. Ihre Saisonbilanz mit neun Siegen und zwei Unentschieden gegen Kriessern ist beinahe makellos. Auf Seiten der Einsiedler gibt es hingegen noch das eine oder andere Fragezeichen. Die beiden Teams werden sich bei ihrer dritten Begegnung in dieser Saison mit Respekt begegnen. Es dürfte sehr schwer werden für Einsiedeln, wie die Chancen auf einen Sieg stehen, ist schwierig in Prozenten ausdrücken. Anderseits gibt es im Sport immer wieder Überraschungen. Einsiedelns Ziel sollte sein, da nicht nur hinzuschnuppern, sondern von Beginn weg das Bestmögliche herauszuholen.

Hoffen auf Unterstützung

Die Einsiedler Ringer hoffen, dass sie trotz des obligatorischen Corona-Zertifikats von vielen einheimischen Zuschauern unterstützt werden und so richtige Playoff-Stimmung wie in früheren Jahren aufkommt, als noch rund 800 Zuschauer bei solchen Begegnungen dabei waren. Verdient haben sie einen Grossaufmarsch. Die Willisauer Fans werden den Weg nach Einsiedeln nicht scheuen. In einem Bus und vielen privaten Autos werden sie anreisen, um ihre Ringer zu unterstützen. Siehe Inserat.