Morgen Samstagabend trifft die Ringerriege Einsiedeln auswärts auf Willisau. Die Luzerner Hinterländer sind gegenwärtig wohl das Mass der Dinge im Schweizer Ringsport.
Alles spricht eigentlich für die Willisauer
W.S. Über die Ausgangslage dieser Begegnung fallen die Prognosen eindeutig aus: Alles andere als ein Sieg von Willisau über Einsiedeln käme wohl einer Sensation gleich. Doch gerade diese auf den ersten Blick eindeutigen Prognosen machen die Voraussetzung für den Favoriten unberechenbar und deshalb schwierig. Das grosse Plus, welches Willisau aufweist, besteht wohl in der grösseren Routinie und Abgeklärtheit der einzelnen Akteure. „Wenn uns wie vor Wochenfrist gegen Schattdorf eine optimale Aufstellung gelingt, sollte es für uns eigentlich klappen. Bestimmt werden wir allerdings Einsiedeln nicht unterschätzen“, sagt Willisaus Coach Fredy Infanger. Trotz der Auftaktniederlage gegen Freiamt darf Einsiedeln diesem Kampf ruhig entgegenblicken. „Wir haben gegen Willisau nichts zu verlieren und können frei auftreten“, sagt Einsiedelns Trainer René Buchmann. Denn Niederlagen können durchaus etwas Positives haben. Die Einsiedler Ringer hoffen, dass sie aus jeder Begegnung etwas lernen und so Schritt für Schritt vorwärts kommen. Viele Ringerkenner fragen sich schon, ob Einsiedeln ein kapitaler Fehlstart mit null Ertrag aus den ersten beiden Partien droht. „Käme es so“, meint Buchmann lakonisch, „dann wäre es nicht beängstigend. In den nächsten zwei Begegnungen stossen wir auf die stärksten Teams der NLA.“ So oder so: Die jungen Einsiedler können von solchen Kämpfen nur profitieren. Sie dürfen einfach die Köpfe nicht zu früh hängen lassen, denn es ist keine Katastrophe gegen solche Mannschaften zu verlieren. Willisau könnte derzeit in der deutschen Bundesliga ohne weiteres mitmischen. Zwar hat Einsiedeln gegen Freiamt verloren, aber das ist nur die Hälfte der Wahrheit. Sie waren in einigen Kämpfen nahe am Sieg dran, doch fehlte in manchen Situationen einfach die nötige Kaltblütigkeit. Sicher gibt es noch Baustellen, die zu beheben sind. So ist vor allem die Konzentration zu verbessern.
Für Willisau selber ist die Chance mit diesem Kader auf den Gewinn des Meistertitels sehr gross. Das Team verfügt nach einem Aufbau über die letzten vier Jahre ausgezeichnete Athleten, die auch auf internationaler Ebene beachtliche Resultate zustande bringen.
Dass es im Ringen allerdings keine Selbstläufer gibt, mussten schon viele favorisierte Teams erleben. So können auch im Ringen siegessichere Ringer mal einen schwachen Tag einziehen.
Einsiedeln wird mit der bestmöglichsten Formation antreten und hofft den Favoriten etwas ärgern zu können. Doch dazu müssen sie frech auftreten.
Der Match wird im Berufsbildungszentrum Willisau (Beginn, 20 Uhr) ausgetragen.
Werner Schönbächler