Niederlage hat für Einsiedeln keine Auswirkungen

In der vollbesetzten Mehrzweckhalle feierte Kriessern am Ende der Qualifikationsrunde gegen Einsiedeln wie schon beim Hinkampf einen deutlichen Sieg. Die zweite Halbzeit fiel für Einsiedeln erschreckend schwach aus.

W.S. Für Einsiedeln hätte es ein Kampf um den dritten Platz werden können. Doch beim Drittplazierten Kriessern reichte es bei weitem nicht, um etwas Zählbares ins Trockene zu bringen. Die Rheintaler waren von Beginn weg das stärkere Team. Beim Sieg von Kriessern gibt es nichts zu beanstanden. Es lief dem Heimteam über weite Strecken wie geschmiert. Doch mit den bevorstehenden Halbfinals ist nach der Qualifikationsrunde für Einsiedeln noch nicht alles vorbei.

Zu hohe Niederlagen

Der ukrainische Ausnahmekönner Alexander Golin setzte seine Siegesserie fort und besiegte mit seinen wirkungsvollen Angriffen Levin Meier bald einmal technisch überhöht (15:0). Andreas Burkard wurde anstelle von Sven Neyer im Schwergewicht eingesetzt. Dass er in Form ist, hat der Grosser die ganze Mannschaftsmeisterschaft unter Beweis gestellt. Er lieferte dem körperlich überlegenen Jürg Hutter einen starken Kampf. Dank seiner guten Kondition und brillanten Beinangriffen zermürbte er mit zunehmender Dauer seinen immer mehr ratlosen Kontrahenten. Am Ende schaute für ihn ein souveräner 10:0-Sieg heraus. Der 19-jährige Roman Bisig musste die Überlegenheit von Routinier Christoph Wittenwiler annehmen und verlor vor Ablauf der ersten Runde technisch überhöht (17:0). Ramon Betschart erwies sich für Louis Gugolz als eine Schuhnummer zu gross und kam bald einmal zu einem technisch überhöhten Sieg (17:0). Dimitir Sandov und Jan Neyer schenkten sich im Greco nichts. Neyer konnte zwar gegen den gebürtigen Russen lange dagegen halten, überwand auch zahlreiche kritische Situationen, musste sich aber 5:0 geschlagen geben. Die Rheintaler lagen damit bei Halbzeit mit 11:7 in Führung.

Einige packende Duelle

Einen spannenden Kampf zeichnete sich zwischen Yves Neyer und dem grossgewachsenen Tobias Betschart in der Klasse bis 86 Kilogramm ab. Neyer führte insgesamt die feinere Klinge und kam mit seinen Angriffen besser durch als erwartet werden konnte. Mit 8:2 ging diese Begegnung zu seinen Gunsten aus. Mit Dominik Laritz, der nach einer Knieverletzung sein

Comeback gab, und Lars Neyer standen sich zwei interessante Ringer gegenüber. Lartiz beherrschte das Geschehen überraschend klar und ging schnell in Führung. Er baute diese immer mehr bis zur technischen Überlegenheit (16:0) aus. Dass Sascha Schmid gegen WM-Teilnehmer Fabio Dietsche einen schweren Stand haben würde, wurde erwartet. Er fand gegen den agilen Rheintaler kein geeignetes Abwehrmittel und lag am Ende mit 13:0 zurück. Doch konnte er die Höchststrafe gerade noch vermeiden. Damit war die Begegnung vor den beiden letzten Partien mit 19:10 frühzeitig entschieden. Jan Walker blieb gegen Kaderringer Fritz Reber trotz gefährlichen Angriffen letztlich chancenlos und hatte technisch überhöht das Nachsehen (15:0). Kay Neyer und der WM-Neunte Marc Dietsche lieferten sich einen packenden Fight. Beide Ringer kämpften auf Augenhöhe, sodass Punkte auf beiden Seiten fielen. Mit 9:6 konnte der erfahrenere Dietsche den Sieg für Kriessern sichern.

Nun gilt es für Einsiedeln die Weichen für den Halbfinal zu stellen. «Auch wenn wir verloren haben, gehören wir zu den Top 4», sagte Trainier Urs Bürgler. Kriessern agierte physischer, war ganz einfach präsenter und wirkte viel abgezockter. Wenn man in sechs Kämpfen keinen Punkt zustande bringt, kann man einfach nicht gewinnen. Dafür müssen sich die Ringer an der eigenen Nase nehmen. Es hat in diesem Match einfach an zu vielem gefehlt.

Playoff gegen Willisau

Am nächsten Samstag startet Einsiedeln daheim gegen Willisau in die Playoffs. Die Luzerner stehen am Ende der zehn Qualifikationsrunden dank der besseren Einzelwertungen vor Freiamt an der Tabellenspitze und deuteten damit ihre Ambitionen auf den erneuten Titelgewinn an. In der weitern Halbfinal-Begegnung trifft Kriessern auf Freiamt. Oberriet muss um den Verbleib der Ligazugehörigkeit gegen den Leader der NLB in die Barrage. Nach jetzigem Tabellenstand wird dies Weinfelden sein.

Resultatübersicht

57 kg: Lewin Meier – Alexander Golin 0:4

61 kg: Christoph Wittenwiler – Roman Bisig 4:0

65 kg: Dimitar Sandov – Jan Neyer 3:0

70 kg: Dominik Laritz – Lars Neyer 4:0

75 kg: Fritz Reber – Jan Walker 4:1

75 kg: Marc Dietsche – Kay Neyer 2:1

80 kg: Fabio Dietsche – Sascha Schmid 3:0

86 kg: Tobias Betschart – Yves Neyer 1:3

97 kg: Roman Betschart – Louis Gugolz 4:0

130 kg: Jürg Hutter – Andreas Burkard 0:3

Kriessern – Einsiedeln 25:11

Willisau – Freiamt 17:17

Schattdorf – Oberriet 25:12

Tabelle am Ende der Qualifikation:

1. Willisau 17 P. 2. Freiamt 17 P., 3. Kriessern 11 P., 4. Einsiedeln 8 P., 5 Schattdorf 5 P., 6. Oberriet 2 P.

Werner Schönbächler