Mit viel Zuversicht in die neue Saison

Ringen, NLB: Am Samstagabend beginnt die Mannschaftsmeisterschaft

In der vergangenen Saison verpasste die Ringerriege Einsiedeln den Aufstieg in NLA nur ganz knapp. Das Team möchte wieder ein ernsthafter Anwärter für die höchste Liga sein.

W.S. Es gibt eine Konstante bei der Ringerriege Einsiedeln. Jedes Jahr zählt sie immer wieder zu den Mitfavoriten auf den Aufstieg in die NLA. Das ist auch in diesem Jahr nicht anders. Einsiedelns Trainer René Buchmann hat dazu eine einfache Ringer-Philosophie:“Gewinnen.“ Wie schon im Vorjahr liegt auch in dieser Saison einiges drin. Dem Trainer steht nominell etwa das gleiche Kader zur Verfügung. Die Verantwortlichen haben bei Ringern, die eine Doppellizenz haben, den Fehler der letzten Saison ausgemerzt. So werden Leistungsträger in entscheidenden Duellen dem Team nicht mehr fehlen, wenn die Vereinbarungen wirklich auch eingehalten werden. Der Trainer will wieder die Playoffs erreichen. Doch sagt er unmissverständlich:“Ich will keine Prognosen. Ich mag keine grossen Diskussionen. Ich will einfach ehrliche, harte Arbeit.“ Er glaubt aber, dass sein Team Talent und Charakter hat. Jetzt will er einfach noch den nötigen Power sehen. Man weiss es: René Buchmann hat Geduld. Geduld, welche dank seiner jahrelang seriösen Arbeit auch die Fans des Vereins mit ihm haben. Er hat nämlich schon eine Vorstellung davon, wo seine Mannschaft klassiert sein soll. Aber er hat keine Ahnung, ob dies klappt. „Favoriten? Es gibt keine Hauptfavoriten. Okay, Oberriet und Einsiedeln sind vom Papier wohl am stärksten. Aber die anderen? Weinfelden und Uzwil können das Zünglein an der Waage spielen.“ Buchmann prophezeit ein Zusammenrücken der Liga.“Es ist alles eng beieinander.“ Zudem sei der Sport kein Wunschkonzert.

Verstärkung von Kriessern

Dass junge Einsiedler Ringer immer wieder von anderen Klubs umworben werden, ist sicher auch ein Kompliment. Es bedeutet zwar immer einen substanziellen Verlust, der Lücken hinterlässt. Doch die Ringerriege Einsiedeln kann sich keine fertigen Ringer leisten. Es fehlen schlichtweg die finanziellen Mittel, Leadertypen zu verpflichten. Ein Trainer des Vereins ist auch ein Ausbildner für junge, talentierte Ringer, wie dies René Buchmann stets demonstrierte.

Das 2013-er-Kader ist im Vergleich zum Vorjahr doch etwas breiter geworden. Einzelne Ringer hervorheben zu wollen, wäre wohl falsch am Platz. „Unsere Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Ich spüre bei den Ringern eine Art Trotzreaktion gegenüber dem letzten Jahr, als der Aufstieg nicht klappte“, erklärt Buchmann. „Das Team hat kapiert, dass es nur miteinander klappt. Man treibt sich gegenseitig an.“ Obschon Einsiedelns Kader nicht so gross ist, wie es auf dem Papier scheint, herrscht Zuversicht. Die Ringer wollen selber in die Playoffs. Das ist auch das offizielle Ziel der Klubleitung. Inoffiziell darfs gar ein bisschen mehr sein, wie Einsiedelns Präsident Daniel Weibel verrät. „Die Ringer möchten wieder um den Aufstieg kämpfen, was bedeutet, dass der Gewinn des Meistertitels der NLB ein Muss ist. Doch um das zu bewerkstelligen, muss von den Ringern vieles dem Erfolg unterstellt werden. Mit den Zuzügen von Jürg Hutter und Christoph Wittenwiler von Kriessern wurde das Kader ergänzt. Beide Ringer können in den mittleren Gewichten in beiden Stilarten eingesetzt werden. Weiter dabei ist von Freiamt der erfahrene Stefan Strebel. Er ist für das Team eine äusserst wichtige Stütze. Doch mussten bei diesen Verpflichtungen auch Konzessionen eingegangen werden. So werden Dany Kälin, Yves und Sven Neyer sowie Michel Schönbächler und René Neyer mit einer Doppellizenz bei Klubs in der NLA ringen. „Obschon Doppellizenzen ein Wermutstropfen sind, haben wir das Beste daraus gemacht“, glaubt Daniel Weibel. Ob diese vor zwei Jahren eingeführte Massnahme junge Ringer in der sportlichen Entwicklung weiterbringen, muss in Frage gestellt werden. Viel mehr würden längere Trainingsaufenthalte in starken Ringernationen wie Russland oder Amerika bringen.

Eine grosse Verantwortung lastet auch auf den Ringern. Es liegt an ihnen selber, mit viel Fleiss und Engagement zu beweisen, dass sie reif für die NLA sind. Mit einer intensiven Vorbereitung wurde die Basis für ein erfolgreiches Abschneiden gelegt. Neben einem Trainingslager in Ungarn wurde im neuen Klublokal vor allem in technischer Hinsicht viel gearbeitet. „Im Sport kann man zwar den Erfolg nicht programmieren, aber so arbeiten, dass man die Erfolge schafft und nach getaner Arbeit an den Sieg glaubt. Mit einer richtigen Einstellung ist vieles möglich“, sagt René Buchmann.

Die Playoffs sollte für Einsiedeln mit diesem Kader eigentlich möglich sein. Ob allerdings der Aufstieg geschafft wird, ist schon schwieriger zu beantworten.

Im Gegensatz zum letzten Jahr wird auf den Einsatz einer zweiten Mannschaft in der ersten Liga verzichtet. Junge Talente werden an Rapperswil und Tuggen ausgeliehen, wo sie Wettkampferfahrung sammeln können.

Neuer Namen und Regeln

Swiss Wrestling konnte mit der Hutter Baumaschinen AG einen Vierjahresvertrag abschliessen. Die Firma wird die Mannschaftsmeisterschaft der Nationalliga A und B finanziell kräftig unterstützten. Die bisherige Bezeichnung „Mannschaftsmeisterschaft erhält mit Swiss Wrestling Hutter League (NLA-Hutter Premium League, NLB – Hutter Chalenge League) einen neuen Namen.

Weiter kommen im Ringen abgeändert Regeln zur Anwendung. War bisher die Anzahl der gewonnenen Runden entscheidend, werden neu die Punkte während zweier Runden à drei Minuten fortlaufend zusammengezählt. Die Wertungen für die Mannschaftswertung erfahren hingegen keine Änderung.

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Hintere Reihe, von links nach rechts: René Buchmann, Trainer; Andreas Burkhard; Lukas Schönbächler; Roger Schatt; Jan Neyer; Michel Schönbächler; Michael Hess. Mittlere Reihe: Yves Neyer; Erich Bisig; René Hensler; Gusti Füchslin; Erich Lagler; Andy Kälin; Sonia Kälin. Vordere Reihe: Robin Zehnder; Dany Kälin; Lorenz Schönbächler; Lars Neyer; Dominik Kälin; Daniel Weibel, Präsident.  Foto: Wädi Kälin

Meisterschaft:

Termine, NLB:

07. September: Uzwil – Einsiedlen

28. September: Einsiedeln – Oberriet (Sporthalle Brüel, 20 Uhr)

05. Oktober: Einsiedeln – Weinfelden (Sporthalle Brüel, 20 Uhr)

12. Oktober: Einsiedeln – Uzwil (Sporthalle Brüel, 20 Uhr)

19. Oktober: Oberriet – Einsiedeln

26. Oktober: Weinfelden – Einsiedeln

Kader: Alexander Bucher, Andy Kälin, Day Kälin, Jan Neyer, Lukas Schönbächler, Jürg Betschart, Andreas Burkard, Koni Kälin, Markus Effinger, Michael Hess Sven Neyer, Yves Neyer, Michel Schönbächler, René Neyer, Stefan Strebel, Jürg Hutter, Christoph Wittenwiler, Javad Saray-Javid

Doppellizenz: Sven und Yves Neyer (Einsiedeln/Kriessern), Jürg Hutter und Christoph Wittenwiler (Kriessern/Einsiedeln), Stefan Strebel (Freiamt/Einsiedeln), Dany Kälin (Einsiedeln/Freiamt), René Neyer (Einsiedeln/Hergiswil), Michel Schönbächler (Einsiedeln, Hergiswil), Alexander Bucher (Rapperswil/Einsiedeln)

Ausgeliehene Einsiedler Ringer: Roger Schatt (Rapperswil), Lorenz Schönbächler (Tuggen), Gusti Füchslin (Tuggen), René Hensler (Tuggen)

Werne Schönbächler