Greco-Schweizermeisterschaften der Aktiven und Kadetten in Kriessern

Sven Neyer mit viel Reife zu seinem vierten Meistertitel 

Sven Neyer krönte die diesjährigen Schweizermeisterschaften mit dem Gewinn des Greco-Titels im Schwergewicht und konnte sich damit  als Doppelmeister feiern lassen. Drei Ringer der Ringerriege Einsiedeln verpassten das Podest als Vierte knapp.

W.S. Kriessern war für die Athleten die zweite Station der diesjährigen Titelkämpfe. 138 Ringer bei den Aktiven und Kadetten aus 20 Vereinen kämpften um die Siege in den verschiedenen Gewichtsklassen. Die Ringerriege Einsiedeln waren mit neun Wettkämpfern vertreten. Dabei gab es einen Kategoriensieg.

Überlegener Sieg

Der 26-jährige Sven Neyer war die dominierende Figur im Schwergewicht bis 130 Kilogramm. Er wirkte geduldig, abgeklärt und jeder Wettkampfsituation gewachsen. Er spielte den Instinkt und die Erfahrung aus und demonstrierte Willensstärke. Mit vier Seigen erkämpfte er sich nach 2010, 2012 und 2015 den vierten Titel im griechisch-römischen Stil. Hinzu kommen noch zwei Siege im freien Stil in den beiden letzten Jahren. Fast heroisch war die Art und Weise wie er seine Kontrahenten aushebelte. Er hielt wie die chinesische Mauer stand und liess keine Wertung zu. In allen Duellen holte er sich den Sieg vor Ablauf der regulären Wettkampfzeit und stand insgesamt höchstens zwei Minuten auf der Matte. Er zeigte klugweise Geduld. «Der schnelle Startsieg hat mir viel Auftrieb gegeben», sagt er. Obwohl ihm kein nationaler Konkurrent derzeit im Schwergewicht das Wasser reichen kann, verzichtet er auf internationale Einsätze. «Da müsste ich voll auf die Karte Ringen setzen, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Das kommt für mich nicht in Frage.» Dazu müssten ihm Sponsoren den Trainingsbetrieb mitfinanzieren. Dennoch ruht er sich nicht auf den Lorbeeren aus und will weitere Fortschritte erzielen. So stehen in den Trainings verschiedene technische Angriffsvarianten auf dem Programm, um seine Vielseitigkeit und Unberechenbarkeit zu verfeinern.

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Knapp daneben

Pech hatte Michel Schönbächler. Der 27-jährige Bodenleger verbuchte in seinen sechs Kämpfen vier Siege und zwei Niederlagen. In der Vorrunde überrannte er seine Gegner in beeindruckender Manier. Nichts zu holen gab es für ihn gegen Roger Heiniger. Noch etwas hingenommen von diesem hartumkämpften Duell musste er sich, trotz einer starken Leistung, Michael Bucher in der Endphase geschlagen geben und verpasste damit die bronzene Auszeichnung. Nachdem es ihm bereits an den Freistilmeisterschaften gleich ergangen war, dürfte dies ein bitterer Moment für ihn gewesen sein. Mit einer couragierten Leistung wurde Bruno Flück bis 80 Kilogramm mit je zwei Siegen und Niederlagen ebenfalls Vierter.

Im Gewicht bis 59 Kilogramm gingen Patrick Dähler und Dany Kälin an den Start. Die klubinterne Begegnung entschied Dähler, der in der Endabrechnung Sechster wurde, zu seinen Gunsten. Dany Kälin hatte hartes Brot zu essen und blieb nach zwei Niederlagen auf der Strecke. Dass Jan Neyer auch mit dem Greco-Stil immer besser zurechtkommt, zeigten seine engagierten Kämpfe mit je zwei Niederlagen und Siegen.

Für Peter Kärcher bedeuteten die beiden Auftaktniederlagen das vorzeitige Ende.

Der  16-jährige Lars Neyer, der bei den Kadetten angetreten war, erreichte nach zwei Siegen und einer Niederlage den Halbfinal, wo er den Kürzeren ziehen musste.

«Ich bin zufrieden mit unseren Jungs, denn sie haben sich gegenüber dem letzten Jahr verbessert und die Mehrheit der Kämpfe gewonnen», resümierte Einsiedelns Trainer René Buchmann. «Herausragend war natürlich der Sieg von Sven Neyer, der seine Gewichtsklasse souverän diktierte. Aber auch den anderen, denen es nicht für eine Medaille gereicht hat, haben starke Auftritte abgeliefert. Da fehlte manchmal wirklich nur das nötige Quäntchen Glück.»

 

Aus der Rangliste:

 

Kadetten:

54 kg: 4. Lars Neyer

 

Aktive:

59 kg: 6. Patrick Dähler, 10. Dany Kälin, 66 kg: 4. Michel Schönbächler, 71 kg: 9. Jan Neyer, 75 kg: 12. Peter Kärcher, 80 kg: 4. Bruno Flück, 130 kg: 1.Sven Neyer

 

Werner Schönbächler