Einsiedeln kann entspannt in die Rückrunde starten

Die Ringerriege Einsiedeln gastiert morgen Samstagabend beim Tabellenzweiten Freiamt in Muri. Gegen diesen übermächtigen Gegner bleibt den Einsiedlern Zeit für Pröbeleien.

W.S. Im Hinkampf musste Einsiedeln gegen Freiamt bös unten durch, sodass das Stimmungsbarometer für einen Moment unter den Wasserfall sank. Die Niederlage sorgte aber dennoch für Mut und zugleich für die Erkenntnis, dass die Mannschaft in der höchsten Kampfliga konkurrenzfähig ist. Doch gegen Willisau, Freiamt und Kriessern, die drei Krösusse der Liga, war Einsiedeln deutlich unterlegen. Dieses Trio verstärkt sich schon seit Jahren immer wieder mit den besten Ringern von anderen Teams und sorgt dafür, dass an der Spitze gähnende Langweile herrscht und andere Teams im Niemansland versinken. So gesehen kann Einsiedeln ganz entspannt in die nächste Begegnung steigen und vielleicht ein gutes Resultat erreichen. Für Freiamt ist die Situation nach der Niederlage gegen Willisau etwas anders. Vor eigenem Publikum müssen sie unbedingt gewinnen, um an Willisau dran zu bleiben.

Trotz der ungünstigen Prognosen freut sich Einsiedelns Trainer Urs Bürgler auf dieses Kräftemessen. «Freiamt ist unglaublich ausgeglichen besetzt und hat sozusagen keine personelle Schwachstelle», so der Einsiedler Coach. Einige Einsiedler werden sehen, dass noch einiges zur Spitze fehlt. Für viele sind die Aargauer trotz der Heimniederlag gegen Willisau nach wie vor Top-Favorit auf den Titelgewinn. Sie dürften sich von diesem Rückschlag schnell erholt haben. Jetzt bauen sie auf eine erfolgreiche Rückrunde, in der das Team wegen des Stilartenwechsels in den Gewichten stärker einzustufen ist. Die Chancen auf Einsiedler Seite sind nicht hoch einzuschätzen. Allerdings sorgte Einsiedeln ausgerechnet gegen diesen übermächtigen Gegner schon für eine Überraschung. Doch diese liegt mittlerweile auch wieder vier Jahre zurück. Mit einem guten Start könnte der Funken aber schnell einmal auf die anderen Ringer überspringen. Doch um eine Überraschung schaffen zu können, müsste bei Einsiedeln alles stimmen und bei Freiamt einiges schief gehen. Bei der Aufstellung hat Freiamt zwei, drei Optionen mehr in der Rückrunde, was das Team noch unberechenbarer für den Gegner macht. Mit sieben Internationalen hat das Team wesentlich mehr Substanz. Im Gegensatz zu Einsiedeln kann Freiamt bei Bedarf wohl alle Gewichte problemlos mit NLA-tauglichen Ringern besetzen. Dafür sorgen Namen wie die Zwillinge Nils und Nino Leutert, Randy Vock, Pascal Strebel oder Magomed Ayskhanov , um nur einige zu nennen. Weil das

Kader von Einsiedeln nicht so breit ist, halten sich die Erwartungen im Rahmen. Doch will sich das Team mindestens so gut wie im Vorrundenkampf verkaufen. Damals verlor Einsiedeln mit 12:26. Dabei gab es einige Kämpfe mit knappem Ausgang. Das Bürgler-Team hofft den Favoriten fordern und etwas ärgern zu können. Dazu müssen die Einsiedler von der ersten bis zur letzten Sekunde Gas geben, denn im Sport gibt keinen Wunschzettel.

Der Kampf wird in der Sporthalle Bachmatten in Muri ausgetragen. Der Beginn ist auf 20 Uhr angesetzt.

Werner Schönbächler