Einsiedeln und Kriessern haben im Playoff-Halbfinal hoch verloren und treten nun um die Bronzemedaille gegeneinander an. Das dürfte eine spannende Sache werden.
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W.S. Schlag auf Schlag geht’s bei den Ringern in der NLA weiter. Dabei scheint es wie verhext zu sein. In den letzten vier Jahren machten Einsiedeln und Kriessern die Bronzemedaille unter sich. Doch deswegen bereits von Tradition sprechen zu wollen, wäre weit verfehlt. Derzeit spielen Willisau und Freiamt einfach eine zu dominierende Rolle, weshalb ihre Gegner in beiden Begegnungen des Playoff-Halbfinals chancenlos blieben. Im Rückblick ist immer alles logisch und eine Analyse billig. In diesem Fall ist es tatsächlich nicht schwierig (und somit ein wenig billig) das Scheitern zu erklären. Der «Hätte» und der «Wäre» sind zwei Brüder, die am Ende mit leeren Händen dastehen. So ist es im Sport, in den Playoffs und im richtigen Leben. Zu deutlich waren die Niederlagen, als dass von einem Betriebsunfall oder Nervenflattern gesprochen werden könnte. Viel Spannung hatten die Playoffs nicht zu bieten. Am besten man vergisst die beiden letzten Begegnungen sofort. Doch ist es für die Einheimischen zwingend nötig, dass sie etwas vorsichtiger kämpfen, um nicht unnötige Niederlagen hinnehmen zu müssen. Lasche Einstellungen und Unkonzentriertheiten vertragen sich nicht. Die Ringer müssen von der ersten Sekunde an bereit sein und den Kampf annehmen. Denn mit Talent allein lassen sich in der NLA keine Kämpfe gewinnen. Einsiedeln und Kriessern haben nun die Bronzemedaille auf ihrem Radar. Beidseits wird im Vorfeld von hohen Hürden gesprochen.
Für Ringsportfans dürfte dieser Klassiker zu einem Leckerbissen werden. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren sind sich die beiden Teams in Kriessern gegenüber gestanden, als Einsiedeln nach einer tollen Aufholjagd den Rückstand aus dem Hinkampf bis auf einen Punkt wettmachen konnte. Im letzten Jahr gewann Einsiedeln nach 31 Jahren erstmals mit dem dritten Rang wieder eine Medaille. Doch wurde wegen Corona nur die Qualifikation gewertet. Seither haben sich die Kader etwas verändert. Trotzdem wird das eine oder andere Mattenduell wohl eine Neuauflage erleben.
Viele Emotionen
Es liegt auf der Hand, dass Einsiedeln den dritten Platz aus dem Vorjahr verteidigen will. Allerdings wird ihnen die Aufgabe von Kriessern nicht einfach gemacht. «Die Rheinaler sind
für uns immer ein harter Brocken gewesen. Es gab in der Vergangenheit vielfach ganz knappe Entscheidungen», ist sich Einsiedelns Trainer Urs Bürgler bewusst. «Viel wird bestimmt von der Aufstellung abhängen. Wer dort die glücklichere Hand hat, könnte als Sieger hervorgehen. Die Chancen stehen 50:50», glaubt er. Kriessern ist auf dem Papier vielleicht etwas besser besetzt, entschieden werden die Kämpfe aber immer noch auf der Matte. Die Gäste werden mit ihrem Anhang nach Einsiedeln reisen, um das bestmögliche Resultat für den Rückkampf herauszuholen. Enorm wichtig für die Einheimischen ist, auch bei Niederlagen so wenig wie möglich Punkte abzugeben. «Wir haben versucht, die Ringer dementsprechend einzustellen, damit hoffentlich viel Zählbares herausschaut. Jeder Punkt ist in beiden Begegnungen für die Endarbrechnung wichtig», bemerkt Bürgler. Die Marschroute muss jetzt auf Jagdmodus geschaltet werden und ein richtiger Ruck durch die Mannschaft gehen. Dabei darf allerdings die Defensive keinesfalls vernachlässigt werden. Kriessern ist nämlich bekannt für seine Konter-Kraftakte. Die ringerische DNA der Gäste ist etwas anderes, was zu taktischen Geplänkel führen könnte.
Kriessern hat mit Christoph Wittenwiler, Dominik Laritz, Marc Dietsche und Ramon Betschart wichtige Trümpfe in den Händen. Die Einsiedler haben sich gezielt und seriös auf dieses Duell vorbereitet. Jetzt gilt es, dass in den Trainings Gelernte noch im Wettkampf umzusetzen. Vor eigenem Publikum haben sie absolut nichts zu verlieren. Man weiss um die Stärken des Gegners Bescheid und kennt dessen Möglichkeiten. Beide Teams hoffen mit ihren besten Ringern antreten zu können, obschon die bisher zwölf Kämpfe ihren Tribut gefordert haben.
Hoffen auf Fans
Die Einsiedler Ringer hoffen wie schon gegen Willisau auf zahlreiche Zuschauer, wenn sie am Sonntagnachmittag zu diesem kapitalen Match antreten werden. Jetzt ist Unterstützung gefragt, um den Wettkämpfern den Rücken zu stärken. Der Beginn ist auf 15 Uhr angesetzt.
Siehe Inserat.
Werner Schönbächler