Willisau konnte sich im dritten Finalkampf gegen Freiamt mit 17:15 knapp durchsetzen und siegte in den drei Duellen mit 2:1. Die Entscheidung fiel erst im letzten Kampf.
W.S. Nach einem 5:10-Pausenrückstand bei Halbzeit konnte Willisau das Blatt gerade noch wenden. Die Entscheidung leitete im siebten Kampf Michael Portmann mit einem Sieg durch technische Überlegenheit gegen Michael Bucher ein. Nach einem weiteren Erfolg durch den Internationalen Mansur Mavlaev hatte Willisau nach dem achten Duell ausgeglichen. In den beiden letzten Begegnungen kamen Tobias Portmann und Jonas Bossert vor 2’200 Zuschauenden zu knappen Punktesiegen, was zum Titelgewinn genügte. In der ersten Hälfte gab es für die Einheimischen nur einen Sieg durch Samuel Scherrer. Ihm gelang mit 2:1 gegen den Russen Magomed Aischkanov die Revanche für die vor einer Woche erlittene Niederlage. Die Ausgeglichenheit gab am Schluss den Ausschlag für Willisau.
Einsiedelns mangelnde Konstanz
Das Kalenderjahr neigt sich dem Ende entgegen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Mannschaftsmeisterschaft im Ringen zu Ende ist. Grund genug, das Gezeigte der Ringerriege Einsiedeln kurz zu beleuchten.
Wie schon in der Qualifikation belegte Einsiedeln nach den Playoffs den vierten Rang. Auch wenn Statistiken nicht immer die ganze Wahrheit erzählen, geben sie doch ein realistisches Bild der Leistungen wieder. Die Ringerriege Einsiedeln war extrem schwer auszumachen. Das Team würde Buchmachern, wie es sie in anderen Sportarten gibt, schlaflose Nächte bereiten, wenn es darum ginge, Quoten für Siege und Niederlagen zu bestimmen. Doch zum Glück gibt sie es im Ringen noch nicht. Es ist schwierig, Erklärungsansätze für das ständige Auf und Ab zu finden. Auffallend war, dass Einsiedeln auch gegen die Besten nach der ersten Halbzeit vielfach führte, doch den in Reichweite liegenden Sieg in der Schlussphase noch aus den Händen gab. Die verpasste Medaille hält dem Team den Spiegel vor. Mit den drei grossen Teams Willisau, Freiamt und Kriessern konnte man nicht mithalten. Nur einmal wurde Kriessern bezwungen, die anderen fünf Begegnungen gingen allesamt verloren. Wohl wurde an der Festung von Meister Willisau stark gekratzt, doch zweimal reichte es ganz knapp nicht. Die drei Grossen waren in den verschiedenen Gewichten wesentlich ausgeglichener besetzt. Weiter hatte Einsiedeln ein viel schmaleres Kader, was sich auf den Kräfteverschleiss negativ auswirkte und bei den Ringern in diesem Abnützungssport gegen Ende der Saison sichtliche Spuren hinterliess. Doch lohnt sich auch ein Blick darauf, was Einsiedeln gut machte. Bereits zum vierten Mal in Serie konnte sich die Mannschaft für die Playoffs qualifizieren, was, verglichen mit dem kleineren Budget gegenüber den Grossen, durchaus als Erfolg bezeichnet werden darf und keine Selbstverständlichkeit ist. Ringerriege Einsiedeln, quo vadis, zu deutsch, wohin gehst du ? Wenn sie ganz vorne mitmischen will, müssen Verstärkungen her. Doch dazu muss ein vernünftiger Weg im Spannungsfeld zwischen Finanzen und Ehrenamtlichkeit gefunden werden. Im Gegensatz zu den grossen Kontrahenten gehen bei Einsiedeln alle Ringer einer geregelten Arbeit nach. Die Lage zu dramatsieren, wäre aber daneben. Beim Team waren unbestritten Qualitäten vorhanden. Doch etwas weniger Wundertüte hätte der Mannschaft gut getan.
Schlussrangliste:
1. Willisau, 2. Freimat, 3. Kriessern, 4. Einsiedeln, 5. Schattdorf, 6. Freiamt
Werner Schönbächler