Die Ringerriege Einsiedeln steht vor einem weiteren Kraftakt. Der Wettkampf in Kriessern wird der Mannschaft alles abverlangen. Doch gibt es bei der Aufstellung einige Fragezeichen.
W.S. Nachdem beide Teams in der letzten Runde verloren haben, wird nun wieder etwas Zählbares herausschauen. Wenn Einsiedeln erneut verliert, wird der Kontakt zur Spitze wohl endgültig abreissen. Doch auch Kriessern steht unter Zugzwang. Sollte nämlich Freiamt bei Oberriet gewinnen und sie verlieren, stünden beide Teams punktemässig gleich da.
«Für uns sind zwei Kämpfe gegen die beiden besten Teams so dicht hintereinander, ein ziemlich grosser Kraftakt, dem wir uns irgendwie stellen müssen», betont Einsiedelns Trainer Urs Bürgler. «Wenn bei Einsiedeln Leistungsträger ausfallen, können sie nicht so ohne weiteres ersetzt werden, Kriessern teilweise schon», schiebt er nach. Doch Bürgler lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Auch nicht, wenn der Kampf gegen den letztjährigen Meister bevorsteht. Kriessern ist die Titelverteidigung ohne weiteres zuzutrauen, auch wenn dafür noch einige Hürden überspringt werden müssen. Der Hinkampf zwischen Einsiedeln und Kriessern war nichts für schwache Nerven. Die Entscheidung fiel damals erst im letzten Duell zugunsten der Rheintaler. Wie schon öfter in dieser Saison liess Einsiedeln nach einer gelungenen ersten Hälfte in den letzten drei Kämpfen zu viele Punkte liegen. Noch vor nicht allzulanger Zeit waren die Mittelgewichte die Einsiedler Domäne.
Die möglichst optimale Aufstellung wird beidseits grosses Kopfzerbrechen bereiten, dürften doch angeschlagene Ringer pausieren. Doch muss damit gerechnet werden, dass Kriessern gegen Einsiedeln in Bestformation antritt und damit die Erfolgsaussichten steigen lässt. Mit Hugo Dietsche, dem letzten Schweizer Olympiamedaillengewinner von 1984 in Los Angeles, haben die Gäste ein richtiges Schlitzohr, was die Aufstellung angeht, in ihren Reihen. In den letzten Jahren hat er irgendwie immer den Rank gefunden. Da für Einsiedeln die Halbfinalqualifikation in Reichweite liegt, erträgt es einige Pröbeleien. Doch wäre es schön, wenn die bisherige Bilanz von sechs Punkten noch aufgewertet werden könnte. Wenn es gelingt, die zuletzt gegen Willisau gezeigte Leistung zu wiederholen, könnte diesmal die Überraschung klappen. Doch dafür müssen viele Faktoren zusammenpassen. Die Begegnung wird in der altehrwürdigen Mehrzweckhalle Kriessern mit Beginn um 19 Uhr ausgetragen.
Werner Schönbächler