Duell gegen Schweizermeister Kriessern
Nach dem Unentschieden gegen Schattdorf in der Vorwoche will es die Ringerriege Einsiedeln im ersten Heimkampf noch etwas besser machen, was allerdings gegen Kriessern eine schwierige Vorgabe ist.
W.S. Kriessern wird Einsiedeln nach der Startniederlage gegen Willisau sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nach dem letztjährigen Gewinn des Meistertitels war es für die Rheintaler ein optimaler Zeitpunkt, um im Team einige Veränderungen vorzunehmen. So werden einige langjährige Teamstützen kürzertreten oder haben ihren Rücktritt erklärt. Neben Ringern mit Doppellizenzen aus anderen Vereinen setzt Kriessern auf den eigenen Nachwuchs, der im Rheintal reichlich vorhanden ist. Nach Angaben von Trainer Hugo Dietsche befindet sich sein Team in einer Entwicklung, die in zwei bis drei Jahren zum Abschluss kommen soll. «Mit einer Mannschaft, in der viele jungen Ringer sind, ist vieles möglich», sagt er. Zum Gegner Einsiedeln meint der schlaue Taktikfuchs kurz: «Mal schauen, wie sie uns liegen.» Er ist gleichwohl bestens über Einsiedeln informiert. «Sie haben ein paar starke Ringer in ihren Reihen und solche, die für Überraschungen fähig sind.» Die Kämpfe sind nur schwer auszurechnen – wie auch die gesamte Liga, die sich sehr ausgeglichen präsentiert». Als Top-Favorit auf den Meistertitel nennt er Willisau.
Schwieriges Kaliber
Einsiedelns Trainer Urs Bürgler grübelt: «Ich weiss nach der Erneuerung von Kriessern gegenüber dem Vorjahr nicht recht, ob sie uns liegen.» Fakt sei, dass in jeder Klasse bis auf wenige Ausnahmen jeder jeden besiegen können. «Wir wollen natürlich beide Punkte holen.» Doch ein Spaziergang werde dieser Kampf ohnehin nicht. «Die haben gute Ringer in ihren Reihen», meint Bürgler. Der oftmalige Mannschaftsmeister ist mit einigen Medaillengewinnern an Einzelmeisterschaften ein grosses Kaliber und nach wie vor gut drauf. Herausragende Ringer sind die Internationalen Dominik Laritz, Damian Dietsche und Ramon Betschart.
Da müssen die Einsiedler mental und physisch in einer optimalen Verfassung sein. Die Grundvoraussetzung ist, dass jeder sein Maximum aus sich herausholt.
Man muss gar nicht tief in der Chronik des Heimklubs wühlen, um die Brisanz dieser Begegnung zu untermauern: In den beiden letzten Jahren gab es für beide Teams je zwei Siege und Niederlagen. Da war es so, dass der Sieger der ersten Begegnung die zweite verloren hat. Und das war Einsiedeln. Nach Papier und Theorie sollte die Bilanz für Einsiedeln positiv bleiben. Man könnte auch sagen, dass das Team gegen Kriessern immer parat war. Doch diesmal wird es für Einsiedeln eine sehr schwierige Aufgabe. Die Einsiedler Ringer müssen von Beginn weg hellwach und konzentriert um jeden Punkt kämpfen. Obschon das Team den möglichen Sieg gegen Schattdorf vergab, war es der erste Punktegewinn im ersten Duell gegen die Urner in den letzten vier Jahren. So gesehen war es ein wichtiger Punkt für das Team und die Moral der Ringer. Doch wäre ein Sieg durchaus dringelegen. Die Einsiedler machten sich das Leben phasenweise mit Eigenfehlern selber schwer. «Wir arbeiten weiter und können es noch besser machen», glaubt Urs Bürgler. Es hat sich gezeigt, dass ein Match eben erst mit dem Schlusspfiff fertig ist.
Die Ringer hoffen am Samstagabend in der Sporthalle Brüel auf zahlreiche Unterstützung zählen zu dürfen. Der Beginn ist auf 20 Uhr angesetzt (siehe Inserat).
Werner Schönbächler