Sven Neyer erfolgreichster Schweizer Ringer bei Halbzeit

Die Ringerriege Einsiedeln ist nicht besonders gut in die NLA-Saison gestartet. Doch mit Sven Neyer hat sie bei Halbzeit den erfolgreichsten Punktesammler in ihren Reihen.

W.S. So richtig gelungen ist der Ringerriege Einsiedeln in dieser Saison noch kein Match. Doch etwas erfreulicher sieht es im Einzelklassement aus. Der 25-jährige Sven Neyer ist der bisherige Leader der NLA-Mannschaftsmeisterschaft. Der Grecospezialist, der in den beiden schweren Gewichten eingesetzt wird, hat all seine fünf Kämpfe überzeugend gewonnen und dabei am meisten Punkte der bisher 88 eingesetzten Wettkämpfer gesammelt. Er freut sich natürlich über seinen Leistungsausweis, den er allerdings nicht überbewerten möchte:“Natürlich bedeutet mir jeder Sieg in der NLA viel, doch gehört manchmal auch etwas Glück dazu.“ Weiter sieht er auch, dass es Ringer gibt, die sich aus taktischen Gründen für die Mannschaft opfern müssen und nicht in ihrem bevorzugten Stil und Gewicht antreten können. Er selber hat seine Fähigkeiten im griechisch-römischen Stil unter Beweis gestellt. Hier bevorzugt er die Bodenlage, wo er sich über 90 Prozent der Punkte holt. Bei ihm sind spektakuläre Würfe eher selten, doch seine Angriffe sind dafür umso wirkungsvoller. „Sven hat sicher Fortschritte gemacht und ist äusserst trainingsfleissig“, sagt Co-Trainer Stoyan Dobrev. Doch sieht er bei ihm noch Verbesserungspotenzial im Standringen. Der Bulgare ist überzeugt, dass sein Schützling unbeirrt seinen Weg geht, auch wenn es ihm mal nicht rundläuft. Der kräftige Athlet hat es verstanden, in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten zu umschiffen. So hat es nach einer Knieoperation einige Zeit gebraucht, um seine ringerischen Fähigkeiten wieder abrufen zu können. Dass er derzeit einen guten Lauf hat, begründet er mit einem soliden Training. „Ich konnte mich beschwerdefrei auf die Saison vorbereiten“, zieht er eine bisher überaus positive Trainingsbilanz. „Von Stoyan Dobrev profitierte ich in jedem Training“, gesteht der Landschaftsgärtner. „Es ist wirklich beeindruckend, welche Tricks der ehemalige Weltklasseringer immer wieder hervorzaubert.“ Es ist sich aber auch bewusst, dass es schwer werden wird, die Leaderposition zu verteidigen. Wichtig für ihn ist, dass er unfallfrei durchkommt und seine Stärken weiterhin auszuspielen vermag, die ihn auszeichnen: Kampfübersicht und eine Prise Schlitzohrigkeit. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Yves Neyer, ein ausgesprochener Feistilspezialist, belegt in diesem Zwischenklassement den zehnten Rang.

 

Werner Schönbächler