Morgen Samstag steht in Einsiedeln der Ringsport im Mittelpunkt
Nachdem 1993 letztmals die Freistil-Titelkämpfe der Aktiven in Einsiedeln ausgetragen wurden, steht der Anlass morgen Samstag wieder an. Mit dabei sind auch die Frauen und Kadetten.
W.S. Die organisierende Ringerriege Einsiedeln erwartet rund 180 Ringerinnen und Ringer aus allen Landesteilen der Schweiz. Bei den offenen Meisterschaften der Frauen werden auch Teilnehmerinnen aus Deutschland und Österreich erwartet. Seit das Frauenringen olympisch geworden ist, erlebte es in vielen Ländern einen eigentlichen Boom. Obschon in der Schweiz einiges für die Frauen getan wird, hinkt man gegenüber anderen Nationen noch deutlich hinten nach.
Die Titelkämpfe stehen bei den Aktiven und Kadetten unter besonderen Vorzeichen. Für die Kaderringer geht es um Selektionen für internationale Anlässe.
Mit EM-Bronzemedaillengewinner
In den acht Gewichten sind einige aussergewöhnliche Athleten von internationalem Format am Start. So startet mit Randy Vock der Bronzemedaillengewinner an den diesjährigen Europameisterschaften von Bukarest. Letztmals gelang dies einem Schweizer vor zwölf Jahren. Als weitere Aushängeschilder haben sich Olympiakandidat Stefan Reichmuth (Willisau) und das wohl grösste Schweizer Ringertalent Dominik Laritz (Oberriet) angekündigt. Letzterer darf als Gladiator des Kampfsports bezeichnet werden. Neben dem Ringen hat er auch als MMA-Kämpfer und Boxer schon einige Meriten gesammelt. Weiter werden Timon Zeder, Nino Leutert, Pascal Strebel, Michael Bucher und Andry Vishar in ihren Gewichten als Favoriten gehandelt.
Einsiedler Chancen?
Die Einsiedler Ringer sind neben dem Einsatz als Helfer doppelt gefordert. Im Gewicht bis 86 Kilogramm war der Grosser Andreas Burkard an der letztjährigen Meisterschaft das Mass der Dinge. Sein grösster Kontrahent dürfte erneut der Rheintaler Tobias Betschart sein. Allzuviel Druck will sich der 24 jährige Wirtschaftsstudent aber für seine «Heimmeisterschaft» nicht auferlegen. «Die Anspannung ist sicher da. Aber ich weiss, was mich erwartet.» Der Freistilspezialist will nicht zu viel über das Vergangene sprechen. «In Einsiedeln fängt alles bei null an. Da kann ich mir mit dem letztjährigen Titelgewinn nichts kaufen.» Mit «Vollgas» wolle er nun die Meiterschaften vor eigenem Publikum angehen. Und dies wird für Burkard auch nötig sein, da nebst ihm noch weitere starke Ringer im Teilnehmerfeld seiner Gewichtsklasse sind. «Das Feld ist gut besetzt mit einigen starken potenziellen Titelanwärtern. Er wird in der Sporthalle die «nötige Dynamik» angewiesen sein, um am Ende vor eigenem Publikum zuoberst auf dem Podest zu stehen. Ob es ihm diesmal wieder zu Gold reicht, wissen nur die Ringergötter. Weitere Medaillenanwärter sind Dany Kälin, Jan und Sven Neyer. Sie werden allerdings einen schweren Stand in ihren Gewichten haben. Gespannt darf man auf die Auftritte der beiden Greco-Spezialisten Michel und Lukas Schönbächler sein. Weiter wird Adam Mazan alles daran setzen, um bei der Medaillenvergabe dabei zu sein. Der in Basel tätige Arzt ist Mitglied der Ringerriege Einsiedeln und vor dem Abwiegen für die medizinische Kontrolle der Ringer zuständig. Junge Athleten wie Lorenz Schönbächler und Lars Neyer können wertvolle Erfahrungen auf höchster nationaler Ebene sammeln.
Bei den 14- bis 17 jährigen Kadetten wird von Kay Neyer nach seinem dritten Platz im Vorjahr eine weitere Steigerung erwartet. Weiter gute Klassierungen dürfen von Cyrill und Jonas Kälin erwartet werden.
Hoffen auf Unterstützung
Die organisierende Ringerriege Einsiedeln hofft, dass viele Zuschauer die Titelkämpfe mitverfolgen werden. Für Spannung ist bereits in den Vorkämpfen gesorgt, werden doch schon hier einige der Favoriten aufeinandertreffen. Als Höhepunkt dürfen sicher die Finalkämpfe bezeichnet werden. Die Organisatoren haben sich auch um flankierende Massnahmen bemüht, damit die Titelkämpfe in bester Erinnerung bleiben werden. So wird Martina Noser vor den Finalkämpfen die Nationalhymne singen. Weiter wird Randy Vock für seinen Exploit an den Kontinental-Titelkämpfen geehrt. Die Medaillen werden bei der Rangverkündigung vom serbischen Nationaltrainer Stoyan Dobrev und seinen beiden Schützlingen Viktor Nemes, Weltmeister, und Davor Stéphanek, Olympiasieger, überreicht.
Mehr Einzelheiten können dem heutigen Inserat entnommen werden.
Werner Schönbächler