Erster Auftritt an Kontinental-Titelkämpfen in Albanien. In den letzten Wochen verblüffte River Perlungher mit starken Leistungen auf internationaler Ebene und wurde dafür von Swiss Wrestling für die am nächsten Sonntag in Tirana beginnenden U23-Europameisterschaften nominiert.
W.S. 4. In Nizza und 3. In Sofia – dies sind die beiden herausragenden Klassierungen des Freistilringers River Perlungher in der laufenden Saison. Die Fortschritte des für die Ringerriege Einsiedeln startenden US-Schweizers schlagen sich langsam aber sicher auch in den Ranglisten nieder und liefern dem 21-Jährigen die erfreuliche Bestätigung, punkto Trainingsgestaltung auf dem richtigen Weg zu liegen. Er setzt derzeit voll auf die Karte Ringen und besitzt ein Umfeld, sportliche Ziele mit dem ihm eigenen Ehrgeiz anzupeilen. Dabei weist er mit aller Bescheidenheit auf den immensen Trainingsaufwand mit sechs wöchentlichen Trainings à zwei Stunden hin. Diesen Aufwand nimmt er gerne auf sich, denn er ist vom Ringen einfach angefressen. Allein schon diese Einstellung gebührt ein ganz dickes Kompliment. Im Ringsport gibt es keine Siegprämien abzuholen. Von Handgeldern und dergleichen ganz zu schweigen. In dieser Beziehung ist es Amateursport reinster Prägung. An den U23-Euopameisterschaften vom 8. bis 14. März muss sich seine Gegnerschaft im Gewicht bis 61 Kilogramm auf einen topmotivierten und siegeshungrigen Athleten gefasst machen. Er wird zusammen mit dem Willisauer Mansur Mavlaev die Schweiz vertreten. Sie erfüllten als einzige Kaderringer die hohen Selektionshürden. Die Selektion war für River Perlungher das Sahnehäubchen auf eine bisher gute Saison, die er in Albaniens Hauptstadt gerne bestätigen möchte. Leer gingen die Greco-Ringer aus, da sie an den internationalen Turnier bisher ohne Medaille geblieben sind.
Vorbereitung in Paris
Die beiden Athleten absolvierten mit weiteren U23 und U20-Kaderringern ein zehntägiges Trainingslager in Paris. Zu ihnen zählte mit Wesal Akbari ein weiterer Freistiler der Ringerriege Einsiedeln. Sie erlebten dabei eine intensive Vorbereitung mit starten Sparringerpartnern. Organisiert wurde das Camp vom französischen Ringerverband. Dabei hatte River Perlungher zwischenzeitlich mit Rückenproblemen zu kämpfen, konnte aber die zweite Hälfte wieder voll mitmachen. «Ich werde einfach mein Bestes geben und schauen, was drin liegt.» Wer den ehrgeizigen Athleten kennt, weiss, dass er hochmotiviert seine ersten Europameisterschaften in Angriff nehmen wird. Die bisherigen Turniere haben gezeigt, dass er mit den Spitzenringern mithalten kann. Teilnehmer aus über 20 europäischen Ländern haben sich für diese Titelkämpfe eingeschrieben. Und da Ringer-Grossmächte antreten, bleibt für diverse Nationen nicht viel mehr als die Hoffnung auf das Los.
