Ringerriege Einsiedeln steht im Final um den Titel der NLB

Playoff-Halbfinal, Rückkampf: Ufhusen – Einsiedeln 15:27

 

Die Ringerriege Einsiedeln legte auch im Rückkampf gegen Ufhusen eine starke Leistung aufs Parkett und gewann deutlich. Mit dem Gesamtergebnis von 61 : 22 steht Einsiedeln im Final.

W.S. 34:7 daheim, 15:27 auswärts – Ufhusen hatte in den beiden Playoff-Begegnungen nicht den Hauch einer Chance und war ein inferiorer Widersacher. 150 Fans warteten auf den Rückkampf der beiden Teams. Ufhusen hielt einer total veränderten Aufstellung gegenüber dem ersten Kampf über weite Strecken mit, ehe Einsiedeln mit einem starken Finish zu einem Sieg kam. Trotz Verletzungspech sahen die Zuschauer eine Einsiedler Mannschaft, die beherzt kämpfte und die Luzerner dominierte. „Jeder hat gesehen, mit welch einer Motivation und welch einem Siegeswillen die Ringer auf die Matte gegangen sind – jeder hat beinahe das Maximale aus sich herausgeholt“, freute sich Einsiedelns Trainer René Buchmann. Er sprach von einer starken Leistung. Aber schön der Reihe nach.

Start ging daneben

Obschon die Stimmung in der altehrwürdigen Turnhalle in Ufhusen ziemlich emotional war, liessen sich die Einsiedler davon nicht einschüchtern. Doch zu Beginn mussten sie arg unten durch. Andy Kälin zog im 55-Kilo-Greco gegen Lukas Zimmermann bei Stande von 6:6 nach zwei Dreierwertungen den Kürzeren. Eine Regel, die schnellstens überdacht und geändert werden muss. Roger Schatt kommt mit der Gangart der NLB immer besser zurecht. Er leistete dem eidgenössischen Kranzschwinger Simon Anderegg erbitterten Widerstand und musste erst kurz vor Ablauf der ersten Runde, wegen einer kurzen Unaufmerksamkeit, kapitulieren. Mit einer wahren Energieleistung schaffte Jan Neyer im freien Stil gegen Raphael Schärli einen für nicht möglich gehaltenen Sieg durch technische Überlegenheit. Sein älterer Bruder Sven doppelte nach und machte mit Michael Bernet mit einwandfrei ausgeführten Aushebern und Durchdrehern kurzen Prozess. Den Vorsprung baute Michel Schönbächler im Duell gegen Silvan Zeyer weiter aus. Er war eindeutig der aktivere Part und brachte 12:0 technische Punkte an. Das Zwischenergebnis lautete 8:13 für Einsiedeln.

ringen-hensler

Zwischenzeitlich Gleichstand

Die von René Buchmann einmal mehr gut aufgestellten Einsiedler zeigten auch in der zweiten Hälfte, wer Herr im Haus ist. Doch vorerst gaben die Gastgeben den Ton an und heizten die Stimmung an. Mit einer kämpferischen Leistung zog zwar Erich Bisig gegen Philipp Kunz den Kürzeren, konnte sich aber einen Zähler schreiben lassen. Eine turbulente Auseinandersetzung entwickelte zwischen Nino Bernet und René Hensler. Dabei standen beide nahe am Rande einer Niederlage. Obschon Bernet wie ein Berserker auf Hensler losging, hielt dieser mutig dagegen und punktete seinerseits immer wieder. Schlussverdikt: 4:1 für den etwas erfahreneren Luzerner. Damit lagen die beiden Teams mit 15:15 gleichauf. Doch dies war in den nächsten Kämpfen bald einmal abgehakt. Obschon die Favoritentrolle im Greco nicht bei Youngster Andreas Burkard lag, wuchs er gegen Silvan Wechsler über sich hinaus und beendete das Duell mit zwei phantastischen Dreierwertungen vorzeitig. Damit wahrte der Grosser seine bisherige Ungeschlagenheit. Jürg Betschart machte seine Sache von Anfang konzentriert und ging auf Nummer sicher. Mit einer klugen taktischen Leistung und wirkungsvoll vorgetragenen Angriffen blieb sein Antipode Ray Renggli chancenlos. Dank einer soliden Leistung gelang der voll in seinem Element gewesene Yves Neyer gegen Remo Fallegger ein 4:0-Sieg. Beeindruckend waren seine blitzschnell vorgetragenen Angriffe, denen sein Widersacher nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte.

Nach Ende des Duells war glasklar: Einsiedeln steht wie schon vor einem Jahr im Final. „Sie haben das, was wir vorher besprochen haben, wirklich toll umgesetzt und mit einer super Einstellung gekämpft. Auch taktisch waren sie nicht unclever“, erklärte René Buchmann und fügte an, dass alle Ringer Einheimische waren.

 

Resultatübersicht:

Ufhusen – Einsiedeln 15:27

Oberriet – Sense 15:25

 

55 kg: Lukas Zimmermann – Andy Kälin 4:1

60 kg: Raphael Schärli – Jan Neyer 0:4

66 kg: Silvan Zwyer – Michel Schönbächler 0:4

66 kg: Nino Bernet – René Hensler 4:1

74 kg: Ray Renggli – Jürg Betschart 0:4

74 kg: Remo Fallegger – Yves Neyer 0:4

84 kg: Silvan Wechsler – Andreas Burkard 0:4

84 kg: Philippe Kunz – Erich Bisig 3:1

96 kg: Michael Bernet – Sven Neyer 0:4

130 kg: Simon Anderegg – Roger Schatt 4:0

 

Erster Finalkampf in Oberriet

W.S. Die Ringerriege Einsiedeln steht schon wie im letzten Jahr im Final, wo das Team zuerst am nächsten Samstagabend auswärts gegen Oberriet antreten wird. Die Rheintaler katapultierten überraschend Sense aus dem Rennen und sind für Einsiedeln ein äusserst unbequemer Widersacher. Besonders in den letzten Partien zeigte ihre Formkurve stetig nach oben. Mehr Einzelheiten können der Freitagsausgabe entnommen werden.

 

Werner Schönbächler