Ringerriege Einsiedeln startet am Samstag zur Meisterschaft

Macht die Ringerriege Einsiedeln einen Schritt nach vorn? 

Am Samstagabend startet die Ringerriege Einsiedeln in Schattdorf in die neue Saison der NLA-Mannschaftsmeisterschaft. Vieles spricht für eine Steigerung gegenüber den beiden letzten Jahren. Doch Ringen ist unberechenbar – so auch die Ringerriege Einsiedeln. Eine Analyse.

W.S. Nach zwei Jahren des Darbens in der höchsten Kampfklasse wollen die Einsiedler Ringer in eine bessere Zukunft aufbrechen. Die Verantwortlichen glauben, für die bevorstehende Saison eine Mannschaft zusammengestellt zu haben, die den Erfolg nicht garantiert, ihn aber zumindest in Aussicht stellt. Es soll ein Neuanfang dokumentiert werden. Doch kann der Turnaround geschafft werden? «Auch in dieser Saison gibt es drei starke Vereine», prognostiziert René Buchmann. Damit reiht der langjährige Einsiedler Trainer Willisau, Hergiswil und Kriessern unter die Medaillenanwärter. Schattdorf, Freiamt und Einsiedeln dürften die Plätze vier bis sechs unter sich ausmachen. Für sein Team gibt sich Buchmann bei der Zielsetzung gewohnt vorsichtig: «Wir konzentrieren uns auf jeden Match und geben unser Bestes, dann sehen wir weiter.»

Gefrage ist Kampfbereitschaft ….

Einsiedelns Ringer sind vor dem ersten NLA-Kampf aufgeregt wie Erstklässler vor ihrer ersten Schulreise. Dabei ist die Nervosität durchaus als gutes Zeichen zu verstehen. «Die Einstellung der Ringer stimmt», ist Buchmann überzeugt. Er hat als oberste Zielsetzung herausgegeben: «Woche für Woche die bestmöglichste Leistung auf die Matte zu bringen.» Für die Ringer sollte es eigentlich das höchste Gebot sein, diese Forderung des Trainers zu erfüllen, wenn es sportlich im dritten Jahr nach dem Wiederaufstieg in die NLA aufwärtsgehen soll. Kann mit der Mannschaft gar die Halbfinalqualifikation erreicht werden? «Was nach den Qualifikationsrunden sein wird, darüber jetzt zu diskutieren, wäre vermessen», erklärt René Buchmann, der vor allem aber «ein positives Auftreten des Teams und eine kämpferische Leistung bis zum Schluss erwartet.»

Die Halbfinalqualifikation würde für die Ringerriege Einsiedeln ein Comeback im Feld der nationalen Spitzenequipen sein, und vor allem Ruhe bedeuten. Doch das ist eine wirklich hohe Hürde. Doch der Klassenverbleib scheint die realistischere Vorgabe zu sein als die Halbfinalqualifikation. Wichtig ist, dass alle Ringer von Beginn an wissen müssen, worum es geht.

und Winnermentalität

Die Mannschaft ist in den beiden letzten Jahren gewachsen und auf diese Saison hin geschickt zusammengestellt worden. Die Mischung sollte eigentlich stimmen. Ältere Ringer mit Erfahrung und Jungspunds voller Sturm und Drang ergänzen sich. Die beiden neuen Zuzüge Flavio Freuler und Ueli Bachmann, die mit einer Doppellizenz auch für Einsiedeln startberechtigt sind, machen einen guten Eindruck. Bachmann bringt viel Erfahrung mit, ist ein harter und konsequenter Wettkämpfer. Trotz 34 Jahren wirkt er topfit und drahtig. Der 20-jährige Flavio Freuler dürfte Einsiedeln in den mittleren Gewichten im griechisch-römischen Stil verstärken.

Für Buchmann ist das jetzige Team in seiner dreizehnjährigen Amtszeit in Einsiedeln, «die beste Mannschaft, die ich in Einsiedeln bisher gehabt habe.» Damit dürfte es zu einem gesunden Konkurrenzkampf innerhalb des Teams kommen. Es steht ihm nun eine Truppe zur Verfügung, die die eine und die andere Variante ermöglicht – ohne allerdings von einer komfortablen Situation reden zu können.

Das aktuelle Team sollte deshalb eine Winnermentalität zulegen, sollte diese auch nach aussen tragen können, wegkommen vom Image einer durchaus soliden, aber braven und wenig charismatischen Gruppe. So ist sich Einsiedeln in den beiden letzten Jahren zuweilen auch selber im Weg gestanden auf der Suche nach dem Glück, hat sich selber behindert, weil die Fähigkeit zum Über-sich-Hinauswachsen nicht bei allen Ringern vorhanden war. Das soll sich nun ändern, darauf baut Buchmann seine Hoffnung. Er wünscht, über ein Team zu verfügen, dass eine innere Balance finden wird und entsprechend guten Aussichten, ein Team mit einem Gesicht, mit einer Ausstrahlung und mit einer klaren Struktur zu sein.

Ein Mentalitätswechsel jedenfalls ist angezeigt, dies auf der Basis eines vergrösserten Potenzials an Qualität. Einsiedelns Kader ist breiter und besser als in der der vergangenen Saison. Das Rückgrat bilden zweifelohne langjährige Leistungsträger wie Patrick Dähler, Sven Neyer oder Michel Schönbächler. Erfahrung bringen aber auch Andreas Burkard, Yves Neyer und Bruno Flück mit. Daneben versucht Trainer René Buchmann, talentierte Nachwuchsringer an die Spitze heranzuführen. Dazu gehören Dany Kälin, Roger Schatt und Lorenz Schönbächler. Ein Name fehlt in dieser Aufzählung: Jungtalent Kay Neyer ist auf diese Saison hin an Rapperswil beziehungsweise Tuggen ausgeliehen worden, wo er in der ersten Liga zum Einsatz kommt und auf höhere Aufgaben vorbereitet wird.

Trotz einiger Fragezeichen ist vor Saisonbeginn vorsichtiger Optimismus bei der Ringerriege Einsiedeln angebracht. Trainer René Buchmann wird wohl kaum Probleme haben, seine Mannen für die Auswärtsbegegnung in Schattdorf am Samstag zu motivieren.

 

Das Kader (inkl. Doppellizenzen):

Dany Kälin, Patrick Dähler, Lars Neyer, Jan Neyer, Lukas Schönbächler, Flavio Freuler, Michel Schönbächler, Ueli Bachmann, Andreas Burkard, Yves Neyer, Bruno Schnyder Bruno Flück, Roger Schatt, Sven Neyer, Daniel Inderbitzin

 

Termine:

  1. September: Schattdorf – Einsiedeln
  2. September: Einsiedeln – Freiamt
  3. September: Einsiedeln – Kriessern
  4. Oktober: Willisau – Einsiedeln
  5. Oktober: Hergiswil – Einsiedeln
  6. Oktober: Einsiedeln – Schattdorf
  7. Oktober: Freiamt – Einsiedeln
  8. Oktober: Kriessern – Einsiedeln
  9. November: Einsiedeln – Willisau
  10. November: Einsiedeln – Hergiswil

 

Werner Schönbächler