Ringerriege Einsiedeln auf dem Weg in die Playoffs

Die Ringerriege Einsiedeln zeigte vor eigenem Publikum eine starke Leistung und siegte dank einer herausragenden ersten Halbzeit letztlich mit einer deutlichen Differenz.

W.S. Die 280 Zuschauer erlebten einen guten Kampfabend der Ringerriege Einsiedeln gegen einen Gegner mit Aufstiegssorgen. War das jetzt der erhoffte Befreiungschlag Richtung Playoffs? Die Einsiedler haben sich zumindest in eine günstige Ausgangslage manövriert. Bereits nach dem Wiegen hellten sich die Gesichter des Einsiedler Staffs auf. «Die Aufstellung von Oberriet könnte uns entgegenkommen», zeigte sich Einsiedelns Trainer Urs Bürgler vor dem Anpfiff zuversichtlich, und er sollte damit recht behalten.

Glänzender Start

Im Leichtgewicht drängte Alexander Golin gegen Tinio Ritter von Beginn weg auf eine Entscheidung. Nach Take-Downs führte er nach der ersten Runde mit 7:0, liess nicht mehr locker und punktete sich zum umjubelten 7:0-Sieg. Im Schwergewicht kam Sven Neyer zu einem Forfaitsieg, da die Gäste keinen Ringer stellten. In der Klasse bis 61 Kilogramm ging Dany Kälin gegen den grossgewachsenen Lendi Sulejmani clever zur Sache und brachte von Beginn weg seine Aktionen durch. Seine Wertungspunkte resultierten aus der Passivität seines Gegners und der damit angeordneten Bodenlage sowie blitzartig vorgetragenen Angriffen. Dies führte zu einem technisch überhöhten Sieg (15:0). Der Internationale Damian von Euw stand erstmals für Einsiedeln auf der Matte. Er kontrollierte das Geschehen gegen Ilir Fetahu und legte seinen Kontrahenten nach einer 4:0-Führung in ersten Runde auf die Schultern. Michel Schönbächler musste gegen Roman Kehl all seine Kraftreserven auspacken. Nach einem offenen Fight lag er am Ende dank zweier Überwürfe 7:1 vorne. Er konnte damit den Zwischenstand zur Halbzeit auf komfortable 18:1 ausbauen. Der Gesamtsieg lag damit in Reichweite.

Einsiedeln zeigte keine Schwächen

In der zweiten Hälfte setzte Oberriet auf seine stärksten Trümpfe. Doch gleich zu Beginn bekam Matteo Tinner die schnellen, unter Kontrolle vorgetragenen Beinangriffe von Andreas Burkard zu spüren. Mit 10:0 ging er in die zweite Runde und beendete diese bald einmal durch einen technisch überhöhten Sieg (15:0). Flavio Freuler hatte es in der Hand, dieses Resultat gegen den körperlich unterlegenen Lars Neyer zu verbessern. Dies gelang ihm mit einem knappen

7:4-Sieg nur halbwegs. Neyer gab sich trotz des 7:2 Rückstandes nach der ersten Runde nicht geschlagen und kam wenige Sekunden vor Schluss noch zu einer wichtigen Zweierwertung. Damit war Einsiedelns Sieg schon in trockenen Tüchern. Der Rest der Kämpfe blieb für die Resultatkosmetik. In den beiden nächsten Gewichten agierten die Rheintaler sehr offensiv. Yves Neyer als Freistilringer musste im Greco-Stil gegen Maurus Zogg antreten. Er leistete einem der besten Grecoringer harte Gegenwehr, sodass er mit der 13:0-Niederlage die Höchststrafe gerade noch vermeiden konnte. Gespannt war man auf das Duell zwischen Einsiedelns Leihringer Jan Faller und dem Top-Athleten Andreas Vetsch. Zu Beginn neutralisierten sie sich nahezu und es kam deshalb nur zu Wertungen wegen Passivität. Faller hielt zwar gut dagegen, wurde aber in der zweiten Runde von seinem überragenden Kontrahenten ausgepunktet (16:0).

Kay Neyer zündete gleich zu Beginn gegen Nicolas Steiger mit einer Viererwertung ein ringerisches Feuerwerk. Er liess sich von seinem Gegner nichts vormachen und konnte ihn schultern.

Nach der Unterzeichnung des Wettkampfprotokolls und der offiziellen Bekanntgabe des Resultates sagte Einsiedelns Coach Urs Bürgler: «Man hat klar gesehen, wie positiv und motivierend sich ein guter Start auf die Mannschaft auswirken kann. Die Ringer haben sich mächtig ins Zeug gelegt und an den Sieg geglaubt.» Der Sieg darf allerdings nicht überbewertet werden, da es bei Oberriet nach vorübergehend starken Auftritten zu einem Rückschlag kam. Das Potenzial der Rheintaler ist jedenfalls mehr als es das Resultat ausdrückt. Der erschreckend schwache Start hat ihnen früh das Genick gebrochen.

Unterbruch von zwei Wochen

Die Mannschaftsmeisterschaft wird wegen verschiedener internationaler Turniere, an denen Schweizer beteiligt sind, nächstes Wochenende unterbrochen. Die Ringerriege Einsiedeln trifft in zwei Wochen auswärts auf Leader Willisau. Sie kann gegen diesen übermächtigen Gegner bei der Aufstellung und im taktischen Bereich einiges pröbeln.

Resultatübersicht:

57 kg: Alexander Golin – Tinio Ritter 3:0

61 kg: Dany Kälin – Lendi Sulejmani 4:0

65 kg: Michel Schönbächler – Roman Kehl 3:1

70 kg: Lars Neyer – Flavio Freuler 1:2

75 kg: Jan Faller – Andreas Vetsch 0:4

75 kg: Kay Neyer – Nicolas Steiger 4:0

80 kg: Yves Neyer – Maurus Zogg 0:3

86 kg: Andreas Burkard – Matteo Tinner 4:0

97 kg: Damian von Euw – Ilir Fetahu 4:0

130 kg: Sven Neyer – kampflos 4:0

Einsiedeln – Oberriet 27:10

Schattdorf – Freiamt 6:32

Kriessern – Willisau 19:19

Tabelle: 1. Willisau 12 P., 2. Freiamt 12 P., 3. Kriessern 9 P., 4. Einsiedeln 6 P., 5. Oberriet 2 P., 6 Schattdorf 1 P.