Leader Kriessern war Ringerriege Einsiedeln eine Nummer zu gross
Einsiedeln bleibt auch gegen Kriessern chancenlos. Licht und Schatten wechselten sich dabei ab. Nach einer eingermasssen akzeptablen ersten Halbzeit brach Einsiedeln erneut total ein.
W.S. Die Ausgangsposition war für Einsiedeln alles andere als optimal. Jan Neyer wurde vom militärischen Wehrdienst nicht freigestellt und sein Bruder Yves Neyer ist immer noch nicht einsatzbereit, was die ohnehin angespannte, personelle Situation zusätzlich erschwerte. Nach dem missglückten Start ohne Erfolgserlebnis wird es für Einsiedelns Trainer René Buchmann nicht leicht sein, den Schalter in den Köpfen der Ringer auf Erfolg umzukippen. Einsiedeln ist kein Team, das Klasseleute wie Kriessern hat. Und wenn dann noch Personalsorgen dazukommen und Glücksgöttin Fortuna nicht beiseite steht, ist ein solcher Fehlstart nichts Aussergewöhnliches. So heisst es auch nach der dritten Runde: letzte Rang, null Punkte. Obschon die Verantwortlichen (noch) nicht nervös sind, liegt es einzig und allein an den Ringern, ihre Einstellung und Leistung zu hinterfragen. In Einsiedeln haben sie nämlich alles, um ihr Hobby auszuüben: Eine gute Infrastruktur und um Trainer René Buchmann einen Staff mit Fachleuten und ehemaligen Top-Sportlern, die wissen, worauf es ankommt. Nur das Training kann ihnen keiner abnehmen.
Akzeptabler Start
Zu Beginn drückte Einsiedeln dem Kampf den Stempel auf. Dany Kälin sorgte mit einem 8:0-Erfolg gegen den erfolgreichen Judoka Guillermo Figueroa für einen Auftakt nach Mass. Im Schwergewicht liess Sven Neyer gegen Andreas Brandenberger nichts anbrennen und kam mit herrlichen Durchdrehern am Boden ebenfalls zu einem 8:0-Sieg. Jungspund Lorenz Schönbächler lieferte zu Beginn Christoph Wittenwiler ein verbissenes Duell und holte sich einige Punkte, doch zuletzt fielen die Siegespunkte an den Kriessener. Doch schon im vierten Durchgang konnte Kriessern nach Siegen ausgleichen. Michal Hess unterlag Jürg Hutter technisch überhöht und konnte nicht lange mithalten. Und es ging nach dem gleichen Muster weiter. Ersatzringer René Hensler, der mit einer Doppellizenz bei Tuggen in der ersten Liga erfolgreich gestartet ist, blieb gegen Gagik Ghararyan chancenlos und verlor durch technische Überlegenheit. Bei Halbzeit lag Einsiedeln bereits mit 12:6 zurück und konnte den Schaden damit wenigstens einigermassen in Grenzen halten.
Wieder Einbruch
Bereits im ersten Duell nach dem Pausentee gab der Internationale Damian Dietsche mit seinem 9:3-Sieg gegen Bruno Flück, der seinem reputierten Widersacher jedoch alles abverlangte, den Tarif durch. Die Siegespunkte bis 70 Kilogramm fielen ebenfalls an die Gastgeber. Michel Schönbächler musste dem körperlich überlegenen David Hungerbühler bald einmal Tribut zollen und hatte nie den Hauch einer Chance. Holprig waren bisher die Auftritte von Andreas Burkard gewesen. Trotz der 6:2-Niederlage gegen WM-Teilnehmer Steven Graf, der allerdings zwei Klassen über seinem Stammgewicht von 65 Kilogramm startete, gelang es ihm, sich mit dieser Leistung zu rehablitieren. Tim Zehnder unterlag gegen den amtierenden Freistlmeister Marc Dietsche auf die Schultern. Und statt einer Resultatkosmetik musste Einsiedeln zuletzt eine weitere deutliche Niederlage hinnehmen. Lukas Schönbächler brachte gegen den versierten Techniker Fabio Dietsche wohl einen Mannschaftspunkt zustande, verlor aber sang- und klanglos mit 18:5.
Kriessern war viel homogener und hatte die besseren Ringer in seinen Reihen. Einsiedeln war einfach zu wenig gut, jedenfalls nicht so gut, um die Rheintaler bedrängen zu können. Ohne lange um den Brei herumzureden, betonte Trainer René Buchmann:“Der Sieg Kriesserns geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Sie waren uns deutlich überlegen.“ Doch in der gegenwärtigen Lage nützt dramatisieren wenig, da sich Einsiedeln ohnehin auf die Barrage im Abstiegskampf ausrichten muss. Die Mannschaft hat viel Arbeit vor sich, wenn sie in der NLA bleiben will.
Resultatübersicht:
57 kg: Guillermo Figuero – Dany Kälin 0:3
61 kg: Christoph Wittenwiler – Lorenz Schönbächler 4:0
65 kg: Gagik Gharayan – René Hensler 4:0
70 kg: David Hungerbühler – Michel Schönbächler 4:0
74 kg: Marco Dietsche – Tim Zehnder 4:0
74 kg: Fabio Dietsche – Lukas Schönbächler 3:1
80 kg: Steven Graf – Andreas Burkard 2:1
86 kg: Damian Dietsche – Bruno Flück 3:1
97 kg: Jürg Hutter – Michael Hess 4:0
130 kg: Andreas Brandenberger – Sven Neyer 0:3
Kriessern – Einsiedeln 29:9
Hergiswil – Willisau 17:16
Freiamt – Schattdorf 18:16
Tabelle:
1. Kriessern 6 P,
2. Hergiswil 4 P
3. Freiamt 4 P.
4. Willisau 2 P.
5. Schattdorf 2 P.
6. Einsiedeln 0 P.
Heimmatch gegen Willisau
W.S. Am nächsten Samstagabend trifft Einsiedeln daheim auf Willisau. Die Luzerner sind mit zwei Niederlangen und einem Sieg in die Saison gestartet. Da Erreichen der Pfayoffs dürfte für das Team reine Formsache sein, da es bis jetzt noch nie in Bestformation angetreten ist und einige Schlüsselringer schonte. Mehr Einzelheiten sind der Freitagsausgabe zu entnehmen.