Kadertraining in Einsiedeln

Neues Konzept im Schweizer Ringsport 

Im neuen Trainingslokal der Ringerriege Einsiedeln fand am letzten Montagabend das Kadertraining des Ostschweizerischen Ringerverbandes (ORV) statt. Mit dabei waren auch Einsiedler Ringer.

DSC00295

W.S. Vorbei sind die Zeiten, als die Einsiedler Ringer in einem Schutzraum ohne Fenster mit einer hohen Luftfeuchtigkeit trainieren mussten. Wenn mehrere dort trainierten, begann es bald einmal von der Decke zu tropfen. Das neue Trainingslokal an der Zürichstrasse umfasst eine Fläche von 200 m2 und ist von der Grösse her auch für Kaderzusammenzüge bestens geeignet. So gastierten hier am Montagabend 22 Wettkämpfer von verschiedenen Klubs des ORV.

Nachdem Erfolgsmeldungen von Schweizer Ringern auf internationaler Ebene eher selten waren, fragten sich vor einigen Jahren Ringerexperten, woran der Ringsport kränkelt. Es wurde eine Fachkommission eingesetzt, die ein Konzept ausarbeitete. Spitzensport oder Beruf? Das ist die Frage, die sich viele Nachwuchs-Crack nach erfolgreichen Jahren im Jugendbereich stellen. Die Ausbildung lässt oft einen Trainingsaufwand nicht zu, um international auf einen grünen Zweig zu kommen. Um weiter nach oben zu klettern, müssten viele Jugendliche bereits als Halbprofi trainieren können. Viele Ringer trainieren schon heute unter der Woche täglich, dazu kommen viele Trainingsweekends – entweder mit dem Nationalkader oder dem Regionalkader. Und das alles neben einem vollen Arbeitspensum.

Weiter setzt im Ringsport der Weltverband im Gegensatz zu anderen Sportarten die Selektionskriterien für die Teilnahme an Olympischen Spielen. Da zählen nur die Resultate, Wörter wie Jugendbonus oder Grenzfälle haben kein Gewicht, was die ganze Sache auch nicht einfacher macht.

Mit zwei Blöcken, die acht Kaderzusammenzüge umfassen, sollen der Terminkalender und die lange Anreise an die verschiedenen Trainingszentren gekürzt werden. „Dass dieses Angebot ankommt, zeigt die hohe Beteiligung. „Es ist wirklich gut, dass ein Trag nach den Greco-Titelkämpfen so viele Junioren nach Einsiedeln kommen“, lobt Juniorennationaltrainer Reto Gisler, der bei seiner Trainingsarbeit von Thomas Murer, Trainer von Freiamt, unterstützt wird. „Der Schwerpunkt in diesen Trainings wird auf die Technik gelegt. In den Klubs steht mehr Zeit für das Kampftraining zur Verfügung“, erklärt. Gisler. Während des zweistündigen Trainings zeigten die beiden Trainer, worauf es in beiden Stilarten ankommt und gaben auch wertvolle taktische Tipps. Die ersten Erfolge des bereits seit einiger laufenden Projektes, zeigt die ersten Erfolge. An Turnieren in den USA und Bulgarien gab es für die Schweizer einige vordere Klassierungen.

„Ein insgesamt wertvolles Projekt, dass uns vor Augen führt, dass nur ein Miteinander zum Erfolg führen kann“, ist Reto Gisler überzeugt.

 

Werner Schönbächler