Trotz Aufholjagd den Titel verpasst
Ein überaus spannender Final sah beim Final der Jugendmannschaftsmeisterschaft in Einsiedeln letztlich einen glücklichen, aber verdienten Sieger. Die Mannschaft von Tuggen gewann vor dem punktegleichen Einsiedeln.
W.S. Rot-blaue Invasion – die Farbe der Ringertrikots in der Sporthalle Brüel: Rund 60 Jungringer der vier besten Teams aus der Vorrunde kämpften um Sieg oder Niederlage. Gekämpft wurde dieses Jahr bei den Jugendlichen im griechisch-römischen Stil. Obschon bereits am frühen Samstagmorgen begonnen wurde, lockte der Anlass zahlreiche Zuschauer an, die während der spannenden Duelle oft das eigene Wort nicht mehr verstanden. Doch nicht nur das Publikum sorgte für Stimmung in der Halle. Vor allem die Akteure auf den beiden Matten boten den notwendigen Spektaktel. Da wurde teilweise ausgezeichnetes Ringen gezeigt, fernab von jeglichem taktischen Geplänkel. Dabei traten die Jugendliche nicht wie bei den Aktiven in Teams gegeneinander an, sondern konnten wie bei einem Turnier in den einzelnen Gewichten auf Punktejagd gehen. Diese Form sorgt für mehr Chancengleichheit, und die Ringer können in ihrer Kategorie antreten.
Favorisiert waren zu Beginn die Mannschaften von Tuggen und Rapperswil, die der Vorrunde klar den Stempel aufgedrückt hatten. Doch da alles wieder von null anfing, war die Ausgangslage völlig offen. Die Einheimischen, die an vierter Stelle lagen, kämpften von Beginn weg äusserst konzentriert und holten besonders in den niedrigen und mittleren Gewichten wertvolle Punkte. Zwischen Einsiedeln und Tuggen entwickelte sich ein wahrer Hitchock-Final. Nach Abschluss aller Kämpfe stand es unentschieden! Das Wettkampfreglement sieht in einem solchen Fall vor, dass das in Vorrunde besser klassierte Team als Sieger hervorgeht. Und da hatte eben Tuggen die Nase vorne. Mit dem Gewinn der Silbermedaille gab es für Einsiedeln einen versöhnlichen Abschluss. Das Podest wurde von Rapperswil vervollständigt.
Dass es im Schweizer Ringsport nicht an fähigem Nachwuchs mangelt, dies zeigten die auf einem beachtlichen technische Niveau ausgetragen Kämpfe.
Wieviel der organisierenden Ringerriege Einsiedeln das Turnier wert ist, zeigen einige Fakten: Der Anlass gehört seit Jahren zum fixen Vereinsprogramm und wird durch die Vereinskasse finanziert. Immerhin werden jedes Jahr einige hundert Franken draufgelegt. Dazu Einsiedelns neuer Nachwuchstrainer Daniel Weibel:“Es ist richtig, das Turnier wird von uns mit einem grossen Betrag finanziert. Aber das ist eigentlich kein Kriterium, wollen wir doch ein gutes Turnier schaffen, an welchem die einzelnen Jungringer ohne ein Startgeld teilnehmen können.“ Aber nicht nur finanziell investiert die Ringerriege Einsiedeln einiges, allein für die Austragung sind die helfenden Hände von über 20 Personen notwendig. Doch gerade solche Anlässe wie der Final der Jugendmannschaftsmeisterschaft ermöglichen eine willkommene Orientierung, wo man national steht – und sind gleichzeitig Motivation für die Ringer und Trainer. Auch deshalb gehören solche Turniere zum Veranstaltungskalender. So gesehen kämpfte vielleicht am Samstag die nächste Generation von Top-Ringer-Athleten.
Werner Schönbächler
Final der Jugendmannschaftsmeisterschaft
1. Tuggen, 40 P., 2. Einsiedeln, 40 P., 3. Rapperswil, 33 P., 4. Thalheim, 16 P.¨