Challenge Hutter League: Einsiedeln – Uzwil 26:15
Die Ringerriege Einsiedeln zieht an der Spitze unwiderstehlich davon. Zum Auftakt der Rückrunde gab es einen ungefährdeten Sieg gegen Uzwil.
W.S. Vier Begegnungen, vier Siege. Die Erfolgsserie der Ringerriege Einsiedeln geht weiter. Am letzten Samstag bekam Uzwil die Stärke des Leaders vor 325 Zuschauern zu spüren. Das Team von René Buchmann scheint derzeit etwas stärker zu sein als letzte Saison, als es am Aufstieg knapp gescheitert war. „Vier Siege in vier Kämpfen, was will man eigentlich noch mehr“, freute sich Buchmann, der von einer geschlossenen Mannschaftsleistung sprach. Dass bei ihm die Nachwuchsabteilung wichtige Priorität hat, bewies er mit dem Einbau von zwei neuen Nachwuchskräften. So wurden René Hensler und Roger Schatt erstmals mit der NLB vertraut gemacht. Anders sieht es bei den Uzwiler Ringern aus. Sie werden das Null einfach nicht los. Auch diesmal klappte es nicht mit dem ersten Punktegewinn, obschon sie wacker dagegen hielten.
Geglückter Auftakt
Die Einsiedler waren sich bewusst, dass es kein Spaziergang werden wird. Jeder Kampf muss bekanntlich zuerst ausgetragen werden. Die Einsiedler begannen wie ein Schwarm aggressiver Hornisse und machten gleich grossen Druck. Nach den beiden Forfaitsiegen von Andy Kälin und Michael Hess ging es so richtig zur Sache. Jan Neyer und Beat Müller gingen offensiv zu Werk, ohne grosses taktisches Geplänkel. Dank seiner besseren Physis drehte Neyer den Kampf kurz vor Ende noch mit 8:7 knapp zu seinen Gunsten um. Im 96 Kilo Greco überführte Routinier Marcel Tanner Liganeuling Roger Schatt aus dem Stand in die Bodenlage, wo er ihn mit sauberen Bodentechniken bis zur technischen Überlegenheit bearbeitete. Das wohl spannendste Duell des Abends entwickelte sich zwischen den beiden absoluten Greco-Spezialisten Michel Schönbächler und Daniel Jauch. Die beiden trumpften mit spektakulären Aushebern und Überwürfen auf und brachten so Stimmung die Halle. Diesmal behielt Jauch beim Stande von 7:7, dank der höheren Wertungen, das bessere Ende. Beim Pausenstand von 12:8 für Einsiedeln war der Kampf allerdings noch lange nicht entschieden.
Weiter abgeklärt
Da die Einsiedler weiter abgeklärt in ihren Aktionen wirkten, gerieten sie nicht gross in Bedrängnis. Die Gegner kämpften zwar aufopfernd, doch waren sie einfach zu limitiert. Andreas Burkard punktete gegen Fabian Weilenmann immer wieder und kam so zu einem ungefährdeten 12:1 Sieg. Nach einem ausgeglichenen Start drehte Pascal Studerus immer mehr auf. Mit wirkungsvollen Beinangriffen und schönen Bodendurchdrehern musste ihm René Hensler bei seiner NLB-Première zinsen.Topfit zeigte sich Jürg Betschart, der im 84 Kilo Greco mit einem sicheren Erfolg zu überzeugen vermochte. In einer spannenden Auseinandersetzung liess er Lukas Studerus keine Chance. Dass Yves Neyer auch den Greco-Stil vorzüglich beherrscht, bewies er mit seinem Schultersieg gegen Marcel Welter. Zum Abschluss blitzten René Neyers Qualitäten im freien Stil auf. Mit herrlichen Beinangriffen und seiner unverkennbaren Bodenarbeit manövrierte er Martin Durrer bald einmal ins Abseits und kam zu einem vielbejubelten Sieg.
Nach vier Siegen können die Einsiedler Ringer die Abstiegszone aus der Ferne beobachten und die Teilnahme um den Meistertitel der NLB ist schon Tatsache, womit eine erste Hürde geschafft ist. Trotz dieser tollen Siegesserie tun die Einsiedler Ringer gut daran, nüchtern zu bleiben. Sie müssen alles daran setzen, um sich weiter zu verbessern. Besonders im Umschalten von der Defensive in die Offensive bestehen noch Probleme.
Vermag Einsiedeln die jüngste Entwicklung fortzusetzen, dürfte auch die Aufstiegsrunde Wirklichkeit werden, wenn sie den Kampf mit allen Mitteln annimmt. Doch die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass die Konkurrenz gross ist und nicht schläft. „Der Aufstieg ist für die Mannschaft sicher ein Ziel, welches wir nicht aus den Augen verlieren werden“, gibt René Buchmann ohne Wenn und Aber zu. Verständlich, denn es ist nun ein gutes Jahrzehnt her, seit Einsiedeln in der NLA mitmischte. Mit ihren bisherigen Leistungen sind die Einsiedler Ringer auf bestem Weg, diese hohe Vorgabe zu erreichen. Doch so weit zu denken, mag doch keiner so recht. „Weder das Team noch der Verein sind allerdings überfordert, es ist weiteres Potenzial vorhandden“, sagt Buchmann.
Resultatübersicht:
55 kg: Andy Kälin – kampflos 4:0
60 kg: Jan Neyer – Beat Müller 3:1
66 kg: Michel Schönbächler – Daniel Jauch 1:3
66 kg: René Hensler – Pascal Studerus 0:4
74 kg: Yves Neyer – Marcel Welter 4:0
74 kg: René Neyer – Martin Durrer 3:1
84 kg: Andreas Burkhard – Fabian Weilenmann 4:1
84 kg: Jürg Betschart- Lukas Studerus 3:1
96 kg: Roger Schatt – Marcel Tanner 0:4
120 kg: Michael Hess – René Tanner 4:0
NLB (Ost)
Einsiedeln – Uzwil 26:15
Weinfelden – Oberriet 20:23
Tabelle:
1. Einsiedeln 8 P., 2. Oberriet 6 P., 3. Weinfelden 2 P., 4. Uzwil 0 P
Auswärts gegen Oberriet
W.S. Nach drei Heimkämpfen in Serie gastiert die Ringerriege Einsiedeln nächsten Samstag in Oberriet. Die Rheintaler liegen derzeit an zweiter Stelle und werden wohl alles versuchen, den Einsiedlern Paroli zu bieten und punktemässig zum Leader aufzuschliessen. Mehr Einzelheiten sind der Freitagsausgabe zu entnehmen.
Werner Schönbächler