Challenge Hutter League (NLB): Weinfelden – Einsiedeln 14:27
Zum Abschluss der Qualifikationsrunde besiegte Einsiedeln auswärts Weinfelden mit 14:27. Die beiden Teams lieferten sich in der zweiten Halbzeit einen Kampf auch Augenhöhe.
W.S. Das Stärkeverhältnis war in jüngster Zeit klar geregelt. Einsiedeln trat in der NLB Ost als Spitzenteam auf, derweil Weinfelden nicht über den Status eines Mittelfeldklubs hinauskam. Auf diese Weise gestaltete sich auch der Vorrundenkampf der beiden Teams, den Einsiedeln haushoch gewann. Und auch diesmal hat sich beinahe nichts daran gedreht. Es war eine ganz spezielle Begegnung, was die noch deutliche Pausenführung Einsiedelns von 4:16 andeutet. Zu diesem Zeitpunkt deutete vieles erneut auf einen Kantersieg hin. Die Zuschauer sahen einen Fight mit zwei Gesichtern. Die kämpferisch starken Thurgauer schenkten Leader Einsiedeln überhaupt nichts und brachten ihn zwischendurch in Verlegenheit. Den Nichtabstieg – das erklärte Ziel – haben sie mit dieser Einstellung erreicht.
Pech für Hess
Leichtgewichtler Andy Kälin machte seine Sache von Anfang an voll konzentiert und konnte mit 6:3-Sieg gegen Yves Mühlhaupt den Zeigefinger nach zwei Runden in die Luft recken. Michael Hess startet mit einer Dreierwertung furios. Doch wegen einer Knieverletzung musste er gegen Rico Bründler vorzeitig aufgeben. Der glänzend disponierte Jan Neyer war für Gian Blaser eine Schuhnummer zu gross und liess seinem Konkurrenten keine technische Wertung zu. Sein älterer Bruder Sven Neyer nahm seine Favoritenrolle deutlich wahr: Mit herrlichen Überwürfen und Aushebern punktete er immer wieder und sich bei seinem Schultersieg gegen Roman Hofstetter kaum Substanz liegen. Michel Schönbächler und Marco Dubach lieferten sich anfänglich ein ausgeglichenes Duell, ehe Schönbächler die Führung Tempo machte und mit herrlichen Überwürfen das Diktat an sich nahm. Ein wuchtiger Ausheber führte zu einem Sieg durch technische Überlegenheit.
„Obschon Weinfelden deutlich zurücklag, mussten wir uns weiter voll konzentrieren“, sagte Einsiedelns Coach René Buchmann, „denn ich wusste, dass die Gastgeber nach der Pause noch starke Ringer haben.“ Normalerweise. Erich Bisig musste Routinier Matthias Wieser anfangs zweiter Runde nach einem Angriffswirbel Tribut zollen. Da auch René Hensler sein Duell gegen den Ex-Internationalen Urs Wild nach allerdings tollem Einsatz verlor, kam Weinfelden bedrohlich nahe, weshalb es bis zum Schluss ein Nervenkitzel angesagt war. Bestechend sicher löste Freistilspezialist Andreas Burkard seine Aufgabe gegen Micha Forster und demonstrierte dabei auch seine Fähigkeiten im Greco-Stil. Entscheidende Punkte holte Yves Neyer. Mit einer starken Vorstellung fegte er Fabian Walter im wahrsten Sinne des Wortes von der Matte, womit der Sieg vor dem letzten Kampf feststand, den für Einsiedeln Daniel Weibel absolvierte. Mit seiner vorzüglichen Technik schaukelte er den Sieg bis zum Schluss gegen Jeremy Volenweider mit seinem unbändigen Kampfwillen auf die Einsiedler Seite.
„Mit der Leistung dürfen wir insgesamt zufrieden sein“, lautete der Kurzkommentar von René Buchmann. Die Ringer hätten trotz einiger gewichtiger Absenzen Charakterstärke bewiesen. Sie powerten und machten das Beste aus dieser Situation. Er ist überzeugt, dass sich seine Leute noch steigern können, wenn sie weiterhin mit engagiert und mit viel Herz kämpfen. In der Tat: Noch müssen Fehler abgestellt werden, da sie immer wieder wertvolle Punkte kosten. Sorgen bereitet dem Coach die länger werdende Verletztenliste: Nach Stefan Strebel (Knie), Lukas Schönbächler (Bauchmuskel) hat es nun auch noch Michael Hess erwischt. Alles andere als günstige Voraussetzungen vor dem Playoff-Halbfinal.
Resultatübersicht:
55 kg: Yves Mühlhaupt – Dany Kälin 0:4
60 kg: Gian Blaser – Jan Neyer 0:4
66 kg: Marco Dubach – Michel Schönbächler 0:4
66 kg: Urs Wild – René Hensler 4:0
74 kg: Fabian Walter – Yves Neyer 0:4
74 kg: Jeremy Volenweider – Daniel Weibel 1:3
84 kg: Micha Forster – Andreas Burkard 1:4
84 kg: Matthias Wieser – Erich Bisig 4:0
96 kg: Roman Hofstetter– Sven Neyer 0:4
120 kg: Rico Bründler – Michael Hess 4:0
Weinfelden – Einsiedeln 14:27
Uzwil – Oberriet 20:22
Tabelle:
1. Einsiedeln 11 P., 2. Oberriet 9 P., 3. Weinfelden 4 P. 5. Uzwil 0 P.
Heimmatch gegen Ufhusen
W.S. Am nächsten Samstagabend steht für die Ringerriege Einsiedeln die erste Playoff-Halbfinal-Begegnung gegen Ufhusen in der Sporthalle Brüel auf dem Programm. Die Luzerner belegten in der Westgruppe den zweiten Platz, den sie mit einem starken Finish sicherstellten. Für die Einsiedler Ringer geht es darum, für den Rückkampf eine gute Basis zu erarbeiten. Mehr Einzelheiten sind der Freitagsausgabe zu entnehmen.
Werner Schönbächler