Einsiedeln – Willisau am Samstagabend

Ringerriege Einsiedeln empfängt das beste Schweizer Team

Die Ringerriege Einsiedeln misst sich morgen Samstagabend mit dem aktuellen Leader Willisau – und will dabei eine kämpferische Leistung zeigen.

W.S. Am 20. September gab es für Einsiedeln gegen Willisau eine 26:13-Niederlage. Eigentlich nichts Besonderes. Doch im Nachhinein ist dieses Ergebnis gegen diesen Gegner gar nicht so schlecht. Ausser Hergiswil (20:14) mussten alle anderen Teams gegen die Luzerner wesentlich höhere Kanterniederlagen hinnehmen. Es scheint derzeit nicht möglich zu sein, Willisau zu besiegen. Die Niederlage in Willisau war für Einsiedeln eine einschneidende Erfahrung, aber auch eine Lektion. Doch diese Niederlage ist für Einsiedeln kein Thema mehr. Man kann es ja verstehen, dass man sich nicht mit negativen Gedanken aufhalten soll, und die Bedeutung einer Niederlage gegen einen übermächtigen Kontrahenten darf man nicht überhöhen. Nur: So einfach ist es eben auch nicht, denn die Einsiedler Erfolgslosigkeit dauert in der NLA noch immer an. Gewiss, Willisau dominiert die Liga nach Belieben, aber Einsiedeln ist, trotz kämpferischer Leistungen, einfach chronisch unterlegen. Was Willisau gegenwärtig derart stark macht, ist sein Kollektiv. Das Team verfügt über herausragende Ringer wie die beiden Olympia-Kandidaten Jonas Bossert und Marco Riesen, sowie Stephan Reichmuth, den Fünften der Junioren-Weltmeisterschaften. Trotz dieser Übermacht fordert Einsiedelns Trainer René Buchmann:“Wir müssen bis zuletzt kämpfen, sonst kann es ganz böse enden. Ich verlange einfach 100-prozentigen Einsatz, denn nur so kommen wir weiter.“

Bei Einsiedeln klebte das Pech manchmal buchstäblich an den Schuhen. So gab es gegen Kriessern und Freiamt vermeidbare Niederlagen. Der Befreiuungsschlag wollte einfach nicht gelingen. Pech hatten die Einsiedler auch mit dem Ausfall von Lukas Schönbächler. Immerhin zeichnet sich sein Comeback ab. Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Roger Schatt ist das Kader noch schmäler geworden. Wegen einer Schulterverletzung fällt Javad Saray die ganze Mannschaftsmeisterschaft aus.

Dass im Umfeld von Einsiedeln noch immer Ruhe herrscht, ist René Buchmann zu verdanken. Keine Krisensymptome? “Sicher wollen wir nicht sang- und klanglos untergehen, doch wir wussten, dass es in der NLA schwer für uns werden wird.“ Dennoch hinterfragen die Klubverantwortlichen die gegenwärtige Tabellenlage. Da im Ringen kurzfristige Transfers wie in anderen Sportarten nicht möglich sind, bleibt nichts anderes übrig, als in dieser nicht gerade einfachen Lage zusammenzustehen. „Solche kommen für Einsiedeln aus finanziellen Gründen ohnehin nicht in Frage, wir wollen mit eigenen Leuten arbeiten“, gibt Buchmann zu verstehen.

Einsiedeln muss gegen Branchenleader Willisau versuchen, konzentriert und diszipliniert aufzutreten und darf sich vor Ehrfrucht nicht verstecken.

Unterstützung motiviert

Eine Trumpfkarte für die Einsiedler Ringer ist nach wie vor das Publikum. Mit dem bisherigen Durchschnitt von etwas mehr als 400 Zuschauern pro Match ist Einsiedeln eher überraschend Ligaprimus. Obschon Einsiedeln die rote Laterne trägt, stehen die Einheimischen zum Verein, der mit eigenen Ringern den Verbleib in der NLA schaffen möchte. Ein schwieriges, aber noch immer mögliches Vorhaben.

Der Weckruf gegen Freiamt kam gerade zur richtigen Zeit, vor der reizvollen Aufgabe gegen Willisau. (Siehe Inserat)

 

Werner Schönbächler