Alexander Golin holte für Einsiedeln die Kastanien aus dem Feuer

Alexander Golin schaffte als einziger Vertreter der Ringerriege Einsiedeln als Dritter den Sprung aufs Podest. Viermal gab es den undankbaren vierten Rang.

W.S. Mit insgesamt 159 Teilnehmern Frauen, Kadetten und Aktiven war gegenüber der letzten Schweizer Meisterschaften vor zwei Jahren eine Einbusse zu verzeichnen. Damals nahmen in Einsiedeln 177 Teilnehmer im freien Stil teil. Von der Ringerriege Einsiedeln gingen neun Athleten an den Start. Schade, dass einige Einsiedler auf die Teilnahme verzichteten. Für viele kam die Verschiebung vom Frühjahr in den Sommer wegen der Coronapandemie ungelegen. Dennoch wäre es die beste Vorbereitung für die in Ende August beginnende Mannschaftsmeisterschaft gewesen. Viele blieben dem Wettkampf mit nicht nachvollziehbaren Angaben fern. Dabei ist eine Schweizer Meisterschaft nach wie vor ein Höhepunkt.

Golin überraschte

Einsiedelns Assistenztrainer Alexander Golin wollte es im Leichtgewicht bis 60 Kilogramm noch einmal wissen. Dabei zeigte der einstige ukrainische Spitzenringer, dass er von seinem grossen technischen Können nichts eingebüsst hat. Gepaart mit seinem grossen Siegeswillen, Kampfgeist und guten Physis verdient seine Leistung Respekt. Dank seiner grossen Erfahrung ist er nach wie vor mit allen Wassern gewaschen. In seinen fünf Duellen verlor er einzig gegen den Internationalen Nils Leutert. Zum Abschluss konnte er Titelverteidiger Timon Zeder hauchdünn besiegen und mit der Bronzemedaille nach Einsiedeln heimkehren. Im gleichen Gewicht klassierte sich der Grosser Dany Kälin, der seit längerer Zeit in Freiburg wohnt und bei Sense trainiert, im fünften Rang. Schade, dass er mit seinem Klubkollegen die Klingen in den Vorkämpfen kreuzen musste und dabei unterlag.

Der mittlerweile 38-jährige Arzt Adrian Mazan konnte seinen Titel trotz einer soliden Leistung nicht verteidigen. Im starken Feld bis 75 Kilogramm zog er mit einer Niederlage und vier Siegen in den Halbfinal ein. Um die bronzene Auszeichnung musste er gegen den ambitionierten Willisauer Mansur Mavlaev nach einem harten Schlagabtausch den Kürzeren ziehen. Bezüglich Einstellung ist er für die Jungen ein leuchtendes Vorbild. Ebenfalls «nur» die lederne Auszeichnung gab es für Andreas Burkard. Trotz der hauchdünnen 5:3-Niederlage gegen den späteren Meister Marc Weber kam er über die Hoffnungsrunde weiter. Der dritte Rang lag

für ihn in Reichweite. Nachdem er Thomas von Euw zu Beginn noch sicher im Griff hatte, setzte es für ihn in dieser alles entscheidenden Begegnung eine unerwartete Niederlage ab. Niederlagen gehören zum Sport und können manchmal bitter sein.

Kadetten fehlte wenig

Obschon das Tüpfchen auf dem i letztlich fehlte, gab es für die Kadetten vier Diplomgewinne. Jonas Kälin verlor um die Bronzemedaille und musste mit dem undankbaren vierten Rang vorliebnehmen. Mit Jan Walker und Kevin Steinauer traten bis 97 Kilogramm zwei Jungschwinger an. Beide vermochten mit den Spezialisten mitzuhalen und bereiteten ihnen Kopfzerbrechen. Jan klassierte sich im vierten Rang unmittelbar vor Kevin. Beide hatten drei Siege und zwei Niederlagen zu verzeichnen. Magomed Dzavadow musste mit sechs Kämpfen ein schweres Pensum absolvieren. Am Ende schaute für ihn mit vier Siegen und zwei Niederlagen der fünfte Platz heraus. Den beiden Brüdern Louis Gugolz (7.) und Gino Gugolz (8.) fehlte das nötige Quäntchen Glück für eine bessere Klassierung.

Im Medaillenspiegel lagen die Ringerhochburgen Willisau, Freiamt und Kriessern vorne. Das Abschneiden der Ringerriege Einsiedeln mit einer Medaille ist nicht befriedigend und sollte die Ringer eigentlich wachrütteln.

Aus der Rangliste

Aktive

60 kg: 3. Alexander Golin, 5. Dany Kälin, 75 kg: 4. Adrian Mazan, 86 kg: 4. Andreas Burkard

Kadetten

60 kg: 5. Magamod Dzavadov, 8. Gino Gugolz, 97 kg: 4. Jan Walker, 5. Kevin Steinauer

Werner Schönbächler