30. Generalversammlung der Ringerriege Einsiedeln am letzten Samstagabend

Mit neuem Trainingskonzept in die Saison

Das Hotel Bären war am Samstagabend Treffpunkt der Ringerriege Einsiedeln. Obschon in sportlicher Hinsicht nicht alle Ziele erreicht wurden, wurde ein gerütteltes Mass an Arbeit geleistet.

W.S. Die Vorgaben knapp erfüllt, so könnte die 2014er-Bilanz heissen. Vereinspräsident Ruedi Beeler konnte 50 Mitglieder zum Jahresrückblick begrüssen. In seinem ersten Jahresbericht wies er auf die von der Ringerriege Einsiedeln organisierten Anlässe hin. Als Höhepunkt darf sicher die Durchführung der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Ringerverbandes Swiss Wrestling genannt werden. „Für uns wesentlich“, so Beeler, „war die Vertragsverlängerung mit der Raiffeisenbank als Hauptsponsorin.“ Als landesweite Rarität ist die „wahnsinnige“ (Beeler) Verankerung der Ringerriege in der Region. Wohl auch deshalb, weil die Mannschaft hauptsächlich aus Einheimischen besteht. Obschon der Verbleib in der NLA erst im allerletzten Moment gesichert wurde, kam der Vorstand zum Schluss, „dass auch künftig eigene Leute das Gerüst des Fanionteams bilden müssen“, so Beeler. „Damit die lokale Verankerung und die Identifikation bestehen bleibt, und alle Junioren ein Ziel vor Augen haben.“

Neues Trainingskonzept

Wer in „höheren Gefilden“, sprich Ligen ist, dem weht ein rauherer Wind entgegen. So wurde das Training gegenüber dem letzten Jahr intensiviert. Chefcoach René Buchmann stehen das ehemalige Skias Urs Kälin (Kondition) und Olympiaringer Martin Müller (Freistil) zur Seite. Das Grecotraining wird blockweise vom einstigen bulgarischen Vizeweltmeister Stoyan Dobrev geleitet. Diese Zusammenarbeit funktioniere ausgezeichnet, so Buchmann weiter. Vom Können und Wissen dieser Weltklassesportler können die Ringer profitieren.  „Es liegt nun an ihnen etwas daraus zu machen“, sagt Buchmann. Im Zuge dieser Neuorientierung wurde auch das Nachwuchstraining umgestaltet. „Wir müssen ein breiteres Reservoir und Fundament auf allen Ebenen schaffen“, erklärte Ruedi Beeler. Doch letztlich wird einzig und allein das innere Feuer und die Motivation jedes einzelnen Ringers massgebend sein. Nur so ist im Leistungssport auf einen grünen Zweig zu kommen. Dabei gibt es zu bedenken, dass jeder Ringer einem Ganztagesjob nachgeht. Denn im Ringen müssen finanziell kleine Brötchen gebacken werden.

Starker Leistungsausweis

Aus sportlicher Sicht bildeten die 18 Medaillengewinne an nationalen Titelkämpfen von den Kadetten bis zu den Aktiven den Höhepunkt. Bei den Aktiven standen Lukas Schönbächler (3.), Michel Schönbächler (2.), Sven Neyer (2./2.), Andreas Burkard (2.) und Bruno Flück (2.) auf dem Podest. Sonia Kälin trug mit dem Gewinn der Bronzemedaille zum guten Gesamtergebnis bei. Obschon ein Dutzend Medaillen auf das Konto des Nachwuchses ging, muss die Ringerpyramide unten breiter werden. Es ist auch im Ringen so: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nie mehr.

Für die bereits begonnene Saison setzt sich Trainer René Buchmann in sportlicher Hinsicht realistische Ziele. „Der Gewinn der einen oder anderen Medaille an nationalen Meisterschaften und einen weiteren Schritt in der NLA nach vorne sollten eigentlich möglich sein.“

Obschon das NLA-Team unten durch musste, liess man deswegen die Köpfe nicht hängen. „Wir waren kein Kanonenfutter für unsere Gegner“, sagte Buchmann. „Wir haben viele Begegnungen knapp verloren, auch gegen Spitzenteams. Während andere Teams personell aufgerüstet haben, setzten wir auf den Nachwuchs, was natürlich ein wesentlich steiniger Weg ist.“

Kassier Roger Rohrer konnte von einer soliden Finanzlage berichten. Es bedarf allerdings weiterer Anstrengungen, um die Verpflichtungen auch in Zukunft erfüllen zu können. Lobend hob er die Zusammenarbeit in Sachen Bandenwerbung mit drei anderen Vereinen in der  Sporthalle hervor. Der  Verein lebt überdies von Gönnern und Aktionen im Sponsoringbereich. Weiter arbeiten alle Mitglieder ehrenamtlich. Honorare wie in anderen Sportarten und der Kultur sind bei den Ringern ein Fremdwort.

Das Wahlgeschäft war rasch erledigt: Anstelle der nach 30-jähriger Vorstandstätigkeit zurückgetretenen Markus Steinauer und Eugen Kälin wurden Sven Neyer (technischer Leiter) und Michael Hess (Sponsoring) in den Vorstand gewählt.

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Für sein grosses Schaffen ernannte man Roger Rohrer zum Ehrenmitglied. Als ehemaliger Aktivringer wirkt er mittlerweile seit zehn Jahren im Vorstand mit. Mit Lars Neyer konnte ein talentierter Jungringer in den Klub aufgenommen werden.

Als Anlässe stehen die Durchführung der Schwyzer Sportgala in Rothenthum, 18. April, und ein nationales Nachwuchsturnier, 24. September, auf dem Programm.

 

Werner Schönbächler