Einsiedeln startete mit einem Sieg in die Meisterschaft.
Einsiedeln zeigte zum Auftakt trotz gewichtigen Absenzen eine starke Leistung und gewann gegen Schattdorf hochverdient. Der Grundstein zum Sieg wurde in den unteren Gewichten gelegt. Der Erfolg darf aber nicht überbewertet werden.
W.S. Es war ein guter Start für die Ringerriege Einsiedeln. Ein Erfolg mit Signalwirkung und ein Zeichen an die Konkurrenz: Wir sind da. Im Verlaufe des Kampfes stieg beim Einsiedler Anhang die Zuversicht. Dabei herrschte vor rund 300 Zuschauenden konstante Spannung. Zum Auftakt wusste niemand mit Blick auf die Mannschaftszusammensetzungen, wie das Gros der Kämpfe enden würde. Bei Einsiedeln fehlten Lars, Jan, Yves und Sven Neyer. Trainer Urs Bürgler ging von einer schweren Aufgabe gegen einen Konkurrenten aus, der auch auswärts mit viel Leidenschaft und Kampfgeist auftritt. Entgegen dieser Erwartungen wurde es für Einsiedeln dank eines gelungenen Starts wesentlich leichter.
Geglückter Auftakt
Die Ringer beider Teams zeigten sich in Offensivlaune und vermieden mehrheitlich taktisches Geplänkel. So entstand ein offener Schlagabtausch. Bereits der erste Fight brachte Stimmung in die Halle. Stone Perlungher riss mit sehenswerten Beinangriffen gegen Hossein Alizada die Führung an sich und kam vor Ablauf der ersten Runde zu einem Schultersieg. Im Schwergewicht traf Damian von Euw auf den 130 Kilogramm schweren Hünen Christoph Waser. In einem taktisch klug geführten Duell liess sich der 40 Kilo leichtere von Euw von der körperlichen Masse seines Gegners nicht erdrücken. Er behielt die Übersicht und holte einen Schultersieg. River Perlungher musste in seinem nicht gerade geliebten Greco-Stil antreten. Doch hielt er sich gut und konnte die Niederlage mit 7:1 gegen den WM-Teilnehmer Thomas Epp in Grenzen halten. Spannung war im Kampf zwischen Andreas Burkard und Flavio Herger angesagt. Burkard führte die technisch etwas feinere Klinge, ging energisch zur Sache und hatte mit diesen Attributen einen 14:0-Sieg in der Tasche. Das Geschehen zwischen Neuzuzug Ayar Abdul Habib und dem unbequemen Simon Gerig verlief über weite Strecken ausgeglichen, bis Habib mit einer Wertung entscheidend in Führung ging. Dann kippte plötzlich das Momentum zu seinen Gunsten und es gelang ihm, die Führung zum 11:4-Sieg auszubauen. Einsiedeln lag damit bei Halbzeit mit 15:4 vorn.
Vorsprung ausgebaut
In der zweiten Hälfte kristallisierte sich immer mehr der Eindruck heraus, dass Einsiedeln das ausgeglichenere Kollektiv hatte.
Es begann wieder gut: Sascha Schmid hatte Yannick Epp überraschend sicher im Griff, verschaffte sich bald einen Vorsprung und heftete mit 5:0 den Sieg an seine Fahne. Sulayman Quaraishi und Lars Epp lieferten sich eine substanzzehrende Begegnung. Quaraishi führte bis sechs Sekunden vor Schluss mit 2:0, ehe sein Gegner mit einer Vierwertung den Sieg holte.
Dass sich der gebürtigen Moldawier Unita Pavel, der schon seit längerer Zeit in der Schweiz lebt, im freien Stil auskennt, bekam sein Widersacher bald einmal zu spüren. Er liess nichts anbrennen, wirkte stilsicher und war der klar aktivere Ringer als sein Gegenüber Lars Epp, für den der Druck allmählich zu gross wurde. Unita hatte bald einmal 15 Punkte Differenz für die technische Überlegenheit zusammen. Kay Neyer erarbeitete sich mit zunehmender Kampfdauer gegen Aaron Zberg mehr und mehr die Führung. Am Ende eines aufreibenden Duells lag er mit 10:4 vorn. Den Abschluss machten Jan Walker und Benjamin Gander. Walker, ein Freistiler, wehrte sich im Greco tapfer und konnte den Kampf offen mitgestalten. Mit 6:3 hielt er die Niederlage in Grenzen. Einsiedeln bestand zum Auftakt die Reifeprüfung. Trotz des letztlich klaren Verdikts meinte Bürgler: «Wir mussten alles geben, einige Duelle waren äusserst fordernd für uns gewesen.» Die Einsiedler Ringer haben seriös und souverän gekämpft. Der Sieg ist sicher gut für die Seele der Ringer und Zuschauer gewesen, darf aber nicht überbewertet werden. Jetzt liegt der Fokus auf Kriessern, dem nächsten Gegner.









Auswärts gegen Kriessern
Einsiedeln gastiert am nächsten Samstagabend auswärts in Kriessern. Die Rheintaler starteten mit einer knappen Niederlage gegen den letztjährigen Vizemeister Freiamt. Die Entscheidung in einer weitgehend ausgeglichenen Begegnung fiel erst in der letzten Begegnung zugunsten der Aargauer. Die Einsiedler Ringer stehen im Rheintal vor einer harten Bewährungsprobe, liegt doch der letzte Auswärtssieg gegen diesen Gegner einige Jahre zurück.
Resultatübersicht:
57 kg: (F) Stone Perlungher – Hossein Momtaz Alizada 4:0
61 kg: (G) River Perlungher – Thomas Epp 1:3
65 kg: (F) Aya Abdul Habib – Simon Gerig 3:1
70 kg: (G) Sulayman Quaraishi – Michael Epp 1:2
75 kg: (F) Kay Neyer – Aron Zberg 3:1
75 kg: (G) Jan Walker – Benjamin Gander 1:2
80 kg: (F) Pavel Unita – Lars Epp 4:0
86 kg: (G) Sascha Schmid – Yannick Epp 3:0
97 kg: (F) Andreas Burkard – Flavio Herger 3:0
130 kg: (G) Damian von Euw – Christoph Waser 4:0
Einsiedeln – Schattdorf 27:9
Freiamt – Kriessern 19:16
Oberriet – Willisau 16:22
1. Liga (Ost)
Tuggen – Einsiedeln 8:24
Einsiedeln – Winterthur 16:17
Oberriet – Einsiedeln 22:9
Werner Schönbächler

