Fünf Medaillen für die Einsiedler Ringer

Schweizer Meisterschaften im Freien Stil in Willisau.
Ein Meistertitel und vier weitere Medaillen waren ein Glanzstück. Die Einsiedler Ringer sorgten damit für ein ausgezeichnetes Ergebnis.

W.S. Die Serie der diesjährigen Meisterschaften in den verschiedenen Alterskategorien wurde am letzten Samstag in Willisau im freien Stil abgeschlossen. Dabei traten bei den Frauen, den Aktiven und den Kadetten 174 Teilnehmer an. Nachdem die Einsiedler im Grecostil keine grossen Stricke zerrissen, lief es ihnen diesmal wesentlich besser. Dabei haben sie einiges besser und richtig gemacht. Es schauten eine goldene, drei silberne und eine bronzene Auszeichnungen heraus. Dieser Leistungsausweis bestätigt einmal mehr den Eindruck, dass die Einsiedler im freien Stil zu den Besten zählen.

Ein  Meistertitel

Dass ein Titel nach Einsiedeln ging, durfte nicht erwartet werden.  Stone Perlungher war im Leichtgewicht bis 60 Kilogramm furios gestartet. Er beeindruckte gleich mit zwei Startsiegen durch technische Überlegenheit. Mit zwei weiteren Erfolgen stand er im Final. Die Statistik sprach für den Titelverteidiger Timon Zeder,  der über eine grosse Erfahrung verfügt. Mit ständigen Nadelstichen holte er immer wieder Wertungen. Einmal in Führung liegend, gab er diese nicht mehr preis und  lag am Ende mit 12:4 vorne. Als Junior bei den Aktiven im ersten Anlauf gleich Zweiter zu werden, ist für den 20-jährigen Perlungher ein Achtungserfolg.

Pavel Untila, ein Ringer aus Moldawien, der schon länger in der Schweiz lebt, und sein Heimatland an internationalen Turnieren vertrat, sorgte bei seiner ersten SM-Teilnahme für eine faustdicke Überraschung. Obschon er nur wenige Wettkämpfe in den letzten drei Jahren bestritt, gelang ihm eine starke Leistung. Nachdem er  die beiden Vorkämpfe souverän gewann, verlief das Duell um den Finaleinzug gegen den Internationalen Tobias Portmann extrem spannend und knapp. Untila kämpfte taktisch clever und behielt mit 8:7 das bessere Ende. Im Final bis 80 Kilogramm dominierte er Kimi Käppeli von A bis Z und setzte sich durch technische Überlegenheit (11:0)  meisterlich durch. Mit dieser Leistung hat er angedeutet, dass er für die Mannschaftsmeisterschaft eine grosse Verstärkung ist. 

Des einen Freud, ist des andern Leid. Während Untila das nötige Quäntchen Glück hatte, fehlte dieses Kay Neyer. Der Trachslauer schien im Gewicht einem Sieg entgegenzusteuern. Doch nach drei Erfolgen traf er auf Thery Chardonnes und kam mit dessen Kampfstil nicht richtig zurecht. Lange Zeit war es eine 50:50-Angelegenheit, eine Sache von einer engen Entscheidung. Am Schluss verlor er etwas den Faden und zog mit 16:10 den Kürzeren. Da sein Bezwinger den Final erreichte, blieb er mit einem Sieg in der Hoffnungsrunde im Rennen. Im Duell um die Bronzemedaille konnte er Alain Heller schultern und kam so zu einem versöhnlichen Abschluss.  

Wesal Akbari präsentierte sich in einer guten Verfassung. Er ging wie gewohnt hart zur Sache und blieb damit dreimal erfolgreich. Doch gegen den EM-Dritten und späteren Sieger Randy Vock unterlag er mit 10:2. Nach einem weiteren gewonnenen Duell war er sichtlich entkräftet und musste um den dritten Rang gegen Sandro Hungerbühler hauchdünn mit 2:1-Niederlage die Matte verlassen.

Bei Lars Neyer weiss man, dass er in die Offensive geht und viel riskiert. Doch konnte er diesmal nicht alles optimal durchsetzen. Nach zwei Siegen verlor er mit 8:8 unglücklich gegen Florian Bissig und schied damit aus. Bereits zum Auftakt blieb er gegen den Internationalen Nino Leutert chancenlos. Damit beendete er den Wettkampf auf dem für ihn ungewöhnlichen achten Rang.

Zwei Silberne

Bei den Kadetten (15 – 17 Jahre) stellte Robin Biederer nach seinem dritten Rang im Greco-Stil seine Vielseitigkeit unter Beweis. Mit drei Siegen durch technische Überlegenheit erreichte er den Final, den er gegen Morris Kron mit 6:0 verlor. Gäbe es im Ringen eine Kombination beider Stilarten, wäre er zuoberst aufs Podest gestiegen. Doch zählt im Sport der Konjunktiv nichts.

Eveline Lötscher ging bei den Frauen bis 60 Kilogramm an den Start und sorgte mit dem Sieg gegen die Kaderringerin Delia Gisler für eine faustdicke Überraschung. Mit drei weiteren Erfolgen und der Niederlage gegen Amina Ponomarova (Urkraine) verdiente sie sich die Silbermedaille.

Die Klassierungen der Einsiedler

Aktive:

60 kg: 2. Stone Perlungher,
65 kg: 4. Wesal Akbari,
70 kg: 8. Lars Neyer,
75 kg: 3. Kay Neyer,
80 kg: 1. Pavel Untila

Kadetten:

60 kg: 2. Robin Biederer

Frauen:

60 kg: 2. Eveline Lötscher

Werner Schönbächler