Ringerriege Einsiedeln trat mit einem jungen Team an, Willisau – Einsiedeln 25:10

Das Resultat fiel deutlicher  als beim Vorrundenvergleich (15:23) aus. Einsiedeln wurde von Willisau von der Matte gefegt und beendete damit die Qualifikation mit der höchst möglichen Punktezahl. Einsiedeln trat stark dezimiert an.

W.S. Die 500 Zuschauer in der gut besetzten Sporthalle Willisau  waren trotz des zuletzt eindeutigen Resultats zufrieden mit dem Gebotenen auf der Ringermatte. Natürlich tat diese Niederlage zunächst weh. Niemand verliert gerne. Willisau war die eindeutig bessere Mannschaft. Die Abwesenheit von sechs Stammringern hinterliess bei Einsiedeln deutlich ihre Spuren. Die Ersatzringer konnten diese Ausfälle nicht wettmachen, was auch nicht erwartet werden durfte.  

Einsiedeln geriet in Rückstand

In der Klasse bis 57 Kilo (Greco) kam Freistiler Stone Perlungher gegen Sven Krummenacher nach einem harten Fight mit sauber vorgetragenen Angriffen zu einem 11: 7-Sieg. Sven Neyer musste gegen den WM-Siebten Samuel Scherrer auf die Matte. Auch wenn er sich mehrheitlich in der Defensive befand, gelang es ihm die Niederlage mit 5:0 in Grenzen zu halten und für die Mannschaftswertung nur drei Punkte abzugeben. Der erstmals eingesetzte Shahi Murtaza hielt sich tapfer und brachte bei seiner 10:2-Niederlage einen Mannschaftspunkt in trockene Tücher.  Yves Neyer, der als Freistiler im Greco antrat, musste mit 5:1 als Verlierer gegen Daniel Häfliger von der Matte.  Ähnlich erging es River Perlungher gegen Tim Koch. Er konnte das Resultat zwar knapp halten, musste aber mit 5:4 den Kürzeren ziehen. Damit lag Einsiedeln zur Halbzeit deutlich mit 11:5 Mannschaftspunkten zurück.

Überraschung von Steinauer

Nach der Pause stand Samuel Steinauer mit Mansur Mavlaev einer der besten U23-Ringer Europas bis 86 Kilogramm gegenüber. Er kassierte diverse Wertungen und wurde vorzeitig mit 16:0 technisch überhöht besiegt. Damit war bei Einsiedeln der Faden gerissen. Der Kampf hat eine Eigendynamik entwickelt, die nicht in Einsiedelns Richtung ging.  Habib Ayar konnte anfangs gegen Illia Terzi noch mithalten. Nachdem er mit 8:5 zurücklag, musste er wegen einer Unaufmerksamkeit eine Schulterniederlage hinnehmen. Für die grösste Überraschung des Abends sorgte Silvan Steinauer. Er lieferte dem höher eingestuften Alain Heller ein beherztes Duell, punktete immer wieder und kam beim Stand von 11:9 in Schwingerart mit einem Schlungg zu einem Schultersieg.

Die Willisauer packten noch einmal all ihre Kraftreserven aus und konnten sich dabei im Finish auf zwei starke Ringer verlassen. Michael Portmann, ein erfolgreicher Grecoringer auf internationaler Ebene, liess Gino Gugolz nicht aufkommen und ging sofort zum Angriff über. In der zweiten Runde kassierte Gugolz mit einer technisch überhöhten Niederlage (17:0) die Höchststrafe. Wie man es sich von Lars Neyer gewohnt ist, ging er gegen den körperlich überlegenen Florian Bissig gleich in den Angriff über und riskierte dabei viel. Er unterlag in diesem bedeutungslosen Duell lediglich mit 8:6. Unterm Strich fiel die 25:10-Niederlage verdient aus. Willisau war einfach besser und hat alle zehn Kämpfe der Qualifikation gewonnen. «Von einer solchen Leistung kann man nur den Hut ziehen», zeigte sich Einsiedelns Präsident Sven Neyer als fairer Verlierer. Sie gleicht einem Reinheft ohne grossen Tolggen.

In Sachen Leidenschaft hatten sich die Einsiedler nichts vorzuwerfen, hängen liessen sie sich nie, auch wenn der Rückstand zuweilen mehr als zehn Punkte betrug.

Halbfinal gegen Kriessern

Am nächsten Samstagabend beginnt mit den Playoffs eine  neue «Saison». Einsiedeln wird im ersten von zwei Duellen auswärts auf Kriessern treffen. Die beiden Teams waren in der Qualifikation je einmal erfolgreich. Doch bekanntlich haben die Playoffs oft ihre eigenen Gesetze. Es darf davon ausgegangen werden, dass alle Topringer beider Teams bereit sind. Der Aufstellungspoker, der im Mannschaftsringen eine zentrale Rolle spielt, wird damit um eine weitere Komponente ergänzt. Der Matchbeginn in der Sporthalle Bildstöckli Oberriet ist auf 19 Uhr angesetzt. Die Einsiedler Ringer hoffen, dass sie von vielen Ringerfans im Rheintal unterstützt werden.

Zwei Einsiedler mit Bronze

Grosse Spannung herrschte in die Challenge League (NLB) im Duell und den dritten Platz zwischen Tuggen und Brunnen. Nach dem Sieg von Brunnen im Hinkampf (22:19) mussten die Würfel am letzten Samstagabend fallen. Noch vor den beiden letzten Duellen führte Tuggen mit 19:10 und hätte für den Gesamtsieg noch einen Punkt benötigt. Doch Brunnen liess dies nicht zu, holte selber sieben Punkte und konnte auf 19:17 verkürzen. Mit einem Zähler Vorsprung aus den beiden Duellen (39:38) holte das Team vom Vierwaldstättersee die Bronzemedaille. Wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatten die beiden Austauschringer Wesal Akbari und Illia Peretiatko von der Ringerriege Einsiedeln. Sie waren in dieser alles entscheidenden Begegnung siegreich.

Pech hatte hingegen Robin Biederer, der für Tuggen im Einsatz stand. Der Einsiedler Leichtgewichtler musste sich wie schon letztes Jahr mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. Er war in den untersten drei Gewichten eine echte Verstärkung für die Ausserschwyzer

Resultatübersicht

57 kg (G):        Sven Krummenacher – Stone Perlungher 1:2

61 kg (F):         Mahdi Akhlaqu – Shahi Ahmd Murtaza 3:1

65 kg (G):        Tim Koch – River Perlungher 2:1

70 kg (F):         Illia Terzi – Habib Abdul Ayar 4:0

75 kg (G):        Michael Portmann – Gino Gugolz 4:0

75 kg (F):         Florian Bissig – Lars Neyer 2:1

80 kg (G):        Alain Heller – Silvan Steinauer 0:4

86 kg (F):         Mansur Mavlaev – Samuel Steinauer 4:0

97 kg: (G):       Daniel Häfliger – Yves Neyer 2:1

130 kg (F):       Samuel Scherrer – Sven Neyer 3:0

Willisau – Einsiedeln 25:10

Oberriet – Freiamt 13:26

Schattdorf – Kriessern 16:23

Schlussrangliste (Qualifikation):

1. Willisau, 20 P., 2. Einsiedeln, 13 P., 3. Kriessern, 12 P., 4. Freiamt, 11 P., 5. Oberriet, 4 P., 6. Schattdorf, 0 P.