Während die Gastgeber auf eine Überraschung hoffen, hat Einsiedeln den dritten Sieg im Visier. In diesem Duell ist vieles möglich.
W.S. Es gibt Duelle, von denen die Mannschaftsmeisterschaft lebt. Ein solches spielte sich vor einer Woche zwischen Kriessern und Einsiedeln ab. Es gab Emotionen hüben wie drüben, harte Kämpfe auf der Matte, und Zuschauer, die ihr Team unterstützten. Wenn dann noch der zehnte und letzte Kampf über Sieg und Niederlage entscheidet, ist das Drehbuch perfekt geschrieben. In solchen Momenten braucht es manchmal nur einen Funkten, um die Stimmung überschwappen zu lassen. Dann kann es auch zu Gehässigkeiten kommen. Es spricht aber für den Ringkampf, dass sich die Wogen meist so schnell glätten, wie sie gekommen sind.
Hitzige Vorzeichen
Gut möglich, dass den Einsiedlern am Samstagabend in Oberriet eine ähnliche Affiche bevorsteht. Vor dem Match sind die Rollen verteilt. Einsiedeln ist Favorit, Oberriet besitzt hingegen die Möglichkeit, Einsiedeln eins auszuwischen. Aufgrund des bisherigen Verlaufs der ersten zwei Runden darf davon ausgegangen werden, dass sich die beiden Teams nichts schenken. «Wir kämpfen mit aller Macht um die Leaderposition behalten zu können», sagt Trainer Urs Bürgler. Dazu muss er allerdings die stärkst mögliche Mannschaft auf die Matte bringen. Da es um jeden Punkt, um jede Wertung geht, sind keine Eperimente erlaubt. Doch welche Aufstellung soll gewählt werden? Wer kommt gegen wen zum Einsatz, wer nicht. «Ich kämpfe noch mit mir und der Austellung», lacht Bürgler. Wie immer es auch gegen Oberriet ausgeht, «wir müssen alles in die Waagschale werfen.» Somit wird das Pokern um die Aufstellung erst beim Wiegen gelöst. Die Stärken bei Oberriet liegen ganz klar in den mittleren Gewichten, denn WM-Teilnehmer Andreas Vetsch sowie das Brüderduo Quintus und Maurus Zogg sind zuverlässige Punktegaranten und nur schwer zu bremsen. Daneben setzen die Rheintaler auf junge, hungrige Ringer, die einen grossen Schritt nach vorne gemacht haben.
Sie hoffen zudem, dass sie mit dem Schwung aus dem Sieg gegen Schattdorf und dem heimischen Publikum im Rücken die Überraschung schaffen können.
Es ist wie überall im Mannschaftssport, kommt der Tabellenführer ist man besonders motiviert und möchte ihn besiegen. Vor dem Saisonbeginn hat niemand damit gerechnet, dass Einsiedeln nach zwei Runden an der Spitze steht.
Die Einsiedler werden individuell sehr viel auf der Matte zeigen müssen, um beide Punkte ins Trockene zu bringen. Dabei hoffen sie auf zahlreiche Unterstützung zählen zu dürfen. Der Kampfbeginn in der Sporthalle Bildstöckli in Oberriet ist um 19 Uhr.

