Swiss Winforce-League: Willisau – Einsiedeln am Samstagabend

In Willisau ist alles etwas grösser als bei der Ringerriege Einsiedeln

Die Ringerriege Einsiedeln trifft am Samstagabend auswärts auf Willisau. Es stellt sich die Frage, ob Einsiedeln dem Druck des Leaders standhalten kann.

W.S. Einsiedeln hat Kriessern am letzten Samstag auswärts besiegt. Also sollte Einsiedeln gegen Willisau eine Chance haben, denn letzte Saison gewannen die Rheintaler den Final gegen die Luzerner Hinterländer. Doch solche «Resultat-Milchbüchleinrechnungen» gehen natürlich nicht auf, sonst wäre ja Einsiedeln auch schon Meister gewesen. Nach dem Sensationssieg gegen Kriessern muss man sich noch einmal um die Superlative bemühen. Es war der erste Auswärtssieg gegen die unbequemen Gallier aus dem Rheintal. Es war letztlich ein kaltblütiger, mit der Präzision eines Landvermessers herausgeholter Sieg. Die Einsiedler haben von der ersten bis zur letzten Sekunden wie ein Titan und mit dem Selbstvertrauen eines Titanen gefightet. Der Match lief wie eine unaufhaltsam rollende Maschine vorwärts. Und irgendwie bekam man plötzlich die sich abzeichnenden Überraschung zu spüren. Sie kam für Kriessern unerbittlich. Die Einsiedler kämpften furchtlos wie «wilde» Mattencowboys».

Anderes Kaliber

Verglichen mit Willisau ist Einsiedeln ein Ringerzwerg. Die Willisau haben doppelt soviel lizenzierte Ringer wie Einsiedeln. Es stellt sich die Frage, ob Einsiedeln an die starke Leistung des letzten Matches anschliessen kann. Das Team hat schon eine Ewigkeit nicht mehr in Willisau gewinnen können. Das ist aber alles Geschichte. Vielleicht ist die Gegenwart anders. Doch es schleckt keine Giss weg, dass Willisau derzeit der wahre Titan im Schweizer Ringsport ist. Die Gastgeber werden bestimmt nicht den Fehler machen, den Gegner zu unterschätzen oder zu passiv und defensiv zu ringen. «Sie haben eine hochkarätige Mannschaft. In der DNA dieses Teams ist allein schon von der Besetzung her der Vorwärtsdrang eingebrannt», erklärt Einsiedelns Trainer Urs Bürgler. Die Frage muss also sein: Gelingt es Einsiedeln, die enorme offensive Feuerkraft von Willisau zu neutralisieren? Möglich ist im Sport vieles, aber gegen Willisau besonders schwierig. Die bisherigen Gegner sind an der Summe der Stärken Willisaus letztlich zerbrochen. Sie hinterliessen bisher in allen Belangen einen straken Eindruck.  Nach dem Sieg gegen Kriessern trifft wohl das Sprichwort des deutschen Dichters Wilhelm Müller am ehesten auf die momentane Lage von Einsiedeln zu. «Nichts ist dem Menschen schwerer zu tragen als eine Last von guten Tagen.» Will heissen, dass ein Nachladen gegen Willisau äusserst schwierig sein wird. «Wir sind gewarnt, Einsiedeln ist ein sehr unbequemer Gegner und wenn er in die Gänge kommt, kaum zu stoppen», sagt Willisau Cheftrainer Thomas Bucheli.

Wenn Einsiedeln einen guten Start erwischt, könnte es zu einem spektakulären Fight werden. Ein emotionaler «Kickstart» kann nämlich eine Mannschaft in ungeahnte Höhen tragen.  Doch auch das Gegenteil kann eintreffen. «Wir bekommen eine Chance gegen Willisau, um mit dem Leader gleichziehen zu können, darauf dürfen wir stolz sein», sagt Urs Bürgler. «Wir werden in der Hölle des Löwen unser Bestes geben. Mal schauen, was dabei herauskommt», fährt er gelassen fort.

Die Begegnung wird in Sporthalle BBZ in Willisau (Beginn, 20 Uhr) ausgetragen.

 

Werner Schönbächler