Swiss Winforce League: Willisau – Einsiedeln 35:5

Einsiedler Ringer blieben gegen den Leader chancenlos

Die Ringerriege Einsiedeln blieb zum Abschluss der Vorrunde gegen Willisau chancenlos und steht punktelos am Tabellenende. Die individuelle Klasse und die Effizienz von Willisau waren ausschlaggebend für die blutleere Vorstellung der Einsiedler.   

W.S. Fünf Begegnungen, fünf Niederlagen, keine Punkte – es war eine schwierige Vorrunde für Einsiedeln. Punkte gegen Willisau blieben Wunschdenken. Nicht überraschend, wie Trainer Urs Bürgler sagt: «Willisau ist eine Klassemannschaft und war uns in allen Belangen überlegen.» 35:5 – die Kräfteverhältnisse liessen keine Zweifel offen. Einsiedeln war gegen Willisau ein klar unterlegener Gegner. Das Team traf vor 500 Zuschauern auf eine andere Welt. Das Tempo und die insgesamt besseren Ringer machten den grossen Unterschied. Das war in der Tat richtig bitter für Einsiedeln. Willisau konnte aus dem Vollen schöpfen, derweil Einsiedelns Personaldecke immer dünner wird. Wegen dieser Überlegenheit gab es eigentlich gar keinen Kampf. Da die Verteidigung der Einsiedler Ringer wie löchriger Emmentaler war, konnten die Gegner fleissig Punkte sammeln. Einsiedeln ist auseinandergefallen und konnte  bald einmal keine grosse Gegenwehr mehr leisten. Willisau führte dagegen ein Herrenleben und demontierte den Gegner gnadenlos.

Start daneben

Willisau war von Beginn bereit, sodass die Führung nicht lange auf sich warten liess. Nachdem Kay Neyer bei seiner NLA-Feuertaufe  gegen Mansur Mavlaev mit 17:2 den Kürzeren zog, kippten die Begegnungen auch in den nächsten Duellen zugunsten der stark auftrumpfenden Willisauer. Der Internationale Samuel Scherrer liess im Schwergewicht Robert Valentin keinen Spielraum und kam zu einem ungefährdeten Überlegenheitssieg. Immerhin brachte Valentin einen Zähler in trockene Tücher.  Der taktisch klug agierende Timon Zeder manövrierte den tapfer wehrenden Patrick Dähler mit 7:0 aus, was auch Marco Riesen Bossert gegen Michael Hess gelang. In einem engen Kampf verlor Michel Schönbächler gegen Lukas Bossert mit 6:3, womit Willisau bei Halbzeit bereits mit 17:2 unholeinbar vorne lag.

Vorsprung weiter ausgebaut

Die Einsiedler fanden auch in der zweiten Hälfte kein geeignetes Mittel, um den Gegner bedrängen zu können. Ganz im Gegenteil: Der Steigerungslauf der Willisauer ging weiter. So kam das Heimteam bis 86 Kilogramm durch Dominik Bossert gegen den konditionsschwachen Tamas Ladanji zu einem Schultertsieg. Und das Heimteam machte weiter Nägel mit Köpfen. Alex Knecht hatte mit Lorenz Schönbächler allerdings leichtes Spiel und kam bald einem zu einem technisch überhöhten Sieg. Den wohl besten Kampf des Abends lieferten sich Andreas Burkard und Andreas Reichmuth. Am Schluss siegte Reichmuth mit 14:7. Dank seiner Kondition und seinem grossen Kampfgeist holte Jan Neyer gegen Tobias Portmann trotz der zuletzt deutlichen 14:2- Niederlage einen Punkt. Zum Abschluss wurde Matthias Käser von Roger Heiniger mit ständigen Angriffen bis zu dessen technischen Unterlegenheit zermürbt.

Natürlich dienten die beiden letzten Siege für Willisau höchstens zu Ergebniskosmetik – doch sind sie ein Zeichen dafür, dass Einsiedeln einfach über zu wenig ringerisches Potenzial für die höchste Kampfliga hat. Mit so wenig Durchschlagskraft kann man einfach keinen Match gewinnen. Bereits die deutliche Pausenführung nahm den Einsiedlern die letzte Hoffnung auf ein angemessenes Resultat.   

Einsiedeln hat in den drei letzten NLA-Saisons schon so manches Tief erlebt. Die Mannschaft  verfügt das schmälste Kader der höchsten Liga –gibt aber deswegen noch lange nicht auf. Doch auch diese Saison steckt mit Verletzungen leider wieder der Wurm drin. Trotz der schlechten Rangierung macht sich keine Panik breit. Dennoch gibt Trainer Urs Bürgler zu: «Sicher nagt die Erfolglosigkeit im Team und auch an mir.» Doch irgendwann sollte doch ein Erfolgserlebnis her. Die Mannschaftsmeisterschaft ist ja noch nicht fertig.

Einsiedelns Ringer haben alles gegeben und teilweise verbissen gekämpft, doch wurden sie von Willisau kräftig durcheinandergerüttelt. Das Resultat war denn auch sehr ernüchternd und Einsiedeln steht noch immer mit leeren Händen da.

 

Resultatübersicht:

57 kg:     Mansur Mavlaev – Kay Neyer 4:1

61 kg:     Timon Zeder – Patrick Dähler 3:0

65 kg:     Lukas Bossert – Michel Schönbächler 2:1

70 kg:     Alex Knecht – Lorenz Schönbächler 4:0

74 kg:     Tobias Portmann – Jan Neyer 3:1

74 kg:     Roger Heiniger – Matthias Käser 4:0

80 kg:     Andreas Reichmuth – Andreas Burkard 3:1

86 kg:     Dominik Bossert – Tamas Ladanyi 4:0

97 kg:     Marco Riesen – Michael Hess 4:0

130 kg:   Samuel Scherrer – Robert Valentin 4:1

 

Resultatübersicht:

Willisau – Einsiedeln 35:5

Kriessern – Freiamt 22:16

Hergiswil – Schattdorf 16:8

 

Tabelle:

  1. Willisau 9 P., 2. Kriessern 9 P., 3. Freiamt 6 P., 4. Schattdorf 4 P., 5. Hergiswil 2 P., 6. Einsiedeln 0 P.

 

Start zur Rückrunde

W.S. Nach Abschluss der Vorrunde geht die Mannschaftsmeisterschaft am nächsten Samstag nahtlos weiter. Einsiedeln trifft auswärts auf Hergiswil. Obschon die Napfringer wie Einsiedeln, wegen Verletzungen, einige Dämpfer hinnehmen mussten, haben sie zwei Punkte auf ihrem Konto und können die Playoffs noch aus eigener Kraft erreichen. Einsiedeln verlor zum Auftakt mit 14:22. Der Rückkampf verspricht, spannend zu werden, da beide Teams unbedingt gewinnen wollen.

 

Werner Schönbächler