Swiss Winforce League: Einsiedeln – Willisau am Samstagabend

Einsiedler Ringer dürfen noch von den Playoffs träume

Die Ringerriege Einsiedeln tritt morgen Samstagabend daheim gegen Willisau an und könnte mit einem Sieg noch die Playoffs erreichen. Doch die Gäste scheinen ein übermächtiger Gegner zu sein.

W.S. Der Reiz des Ringens besteht darin, dass immer alles passieren kann. Es ist neben dem Einzel- auch ein Teamsport, bei dem der Wille, die Tagesform und der Teamgeist häufig entscheidender sind als die rein ringerischen Qualitäten. So kommt es immer wieder vor, dass ein Underdog sich durchzusetzen vermag. Auf einen solchen Moment hofft die Ringerriege Einsiedeln gegen Willisau vor eigenem Publikum. Der letzte Sieg gegen Willisau liegt zwei Jahre zurück. Damals bezwang Einsiedeln in der Qualifikationsphase völlig überraschend den damaligen Meister, der damit wach gerüttelt wurde und nachher von Sieg zu Sieg eilte. Doch beim letzten Fight dieser beiden Mannschaften konnte Einsiedeln einem wirklich leidtun. Das Team, das sich so viel vorgenommen hatte, ging sang- und klanglos mit 35:5 unter und brachte keinen einzigen Sieg zustande. Einsiedeln verliess bereits zu Beginn den Mut. Die Ringer wirkten darauf gelähmt wie das Kaninchen vor der Schlange. «An dieser Schwäche haben wir in den Trainings hart gearbeitet. Die Ringer haben in den nächsten Partien einen Schritt nach vorne gemacht», erklärt Trainer Urs Bürgler. Einsiedeln, das steht schon jetzt fest, beendet die Meisterschaft nicht wie in den letzten drei Jahren auf dem letzten Platz und hat damit den Verbleib in der Nationalliga A bereits gesichert. Vielleicht gelingt sogar noch ein bisschen mehr. Wenn die Mannschaft den für die Playoffs erforderlichen vierten Platz halten will, braucht es allerdings einen Sieg gegen das übermächtige Willisau. Doch Einsiedeln hat durchaus noch sportliche Ziele. Auch deshalb nimmt Urs Bürgler seine Truppe in die Pflicht. «Wir müssen beweisen, dass für uns jeder Match wichtig ist. Die Mannschaft muss Charakter zeigen. Einstellung und Arbeitsmoral müssen gegen Willisau hundertprozentig stimmen.»

Dass Einsiedeln wegen der Absenzenliste immer noch nicht aus dem Vollen schöpfen kann, ist bitter. Es wird nicht einfach sein, die Löcher zu stopfen. Kein Geheimnis ist, dass Bürgler in solchen Situationen auf den eigenen Nachwuchs setzt. So kamen in den beiden letzten Partien die beiden Bennauer Brüder Robin und Tim Zehnder zum Einsatz. Sie machten ihre Aufgabe gut und zeigten grossen kämpferischen Einsatz.

Da es für das Team um einiges geht, wird es eine ganz besondere Begegnung werden. Einsiedeln kann sich mit einem Sieg aus eigener Kraft in die Playoffs katapultieren. Doch dazu muss alles stimmen. Denn Willisau war in den letzten zehn Jahren das Mass aller Dinge im Schweizer Ringsport. Weiter muss Einsiedeln einfach mehr machen als der Gegner, um Zählbares zustande zu bringen. Auch die Details müssen stimmen. Gegenüber der Vorrunde müssen die Einsiedler Wettkämpfer ein paar Zacken zulegen, um so das Glück auf ihre Seite zu zwingen. «100 Prozent Einsatz in jeder Situation und bei jedem Resultatstand», fordert Urs Bürgler. Er will keinesfalls hängende Köpfe sehen. Die Einsiedler müssen auf ihre eigenen Stärken vertrauen.

Der Beginn der Begegnung ist auf 20 Uhr in der Sporthalle Brüel angesetzt. (Inserat)

 

Werner Schönbächler