Swiss Winforce League: Einsiedeln – Hergiswil am Samstagaben

Zum Abschluss der Vorrunde steigt eines der Highlights, dass die höchste Ringerliga zu bieten hat. Einsiedeln trifft auf Hergiswil und möchte einen weiteren Sieg. Hergiswil freilich möchte sein Punktekonto gerne auffüllen.

W.S. Irgendwann ist es genug, irgendwann kann man nicht mehr sagen: Der Gegner passt uns nicht. Dies dürften sich die Einsiedler Ringer vor dem Fight gegen Freiamt vorgenommen haben. Nach unzähligen Auswärtsniederlagen war es an der Zeit, diesen für Einsiedeln unbequemen Kontrahenten endlich einmal zu besiegen. Einsiedeln hatte nämlich in den bisherigen Runden einen Punkt zu viel liegen lassen und konnte mit den beiden letztjährigen Finalisten Freiamt und Willisau mithalten. Bei der Mannschaftsaufstellung bewies Trainer Urs Bürgler ein gutes Händchen. Trotz dieses Erfolges ging er schnell zur Tagesordnung über. Sicher war er stolz, dass seine Ringer nach über drei Jahrzehnten erstmals Freiamt auswärts besiegen konnten. Doch darüber schert sich in den Trainings im Hinblick auf den Match gegen Hergiswil niemand mehr. Die Einsiedler Ringer haben damit wohl eine kurze Aufmerksamkeitswelle erhalten, mehr aber nicht. «Den motivierten Einsiedlern ist zugute zu halten, dass sie die Gunst der Stunde nutzten und verdientermassen die Bachmattenhalle als Sieger verliessen», bilanzierte selbst Freiamts Trainer Marcel Leutert.

Am Samstag muss Einsiedeln gegen Hergiswil für ein Erfolgserlebnis weitere Fortschritte machen. Zu bemängeln gibt es bekanntlich immer etwas. Die Napfringer verrieten nach einem mühsamen Start mit zwei Niederlagen deutlichen Aufwärtstrend und sind in dieser Verfassung wieder für jedes Team zu einem höchst unbequemen Gegner geworden. Die Begegnung ist für beide Lager von enormer Bedeutung. Mit einem Sieg könnte sich Einsiedeln nach vorne orientieren, Hergiswil weiter aus der Schlinge ziehen. Eine Niederlage hätte für beide Teams ebenfalls Konsequenzen und würde vielleicht ein Stimmungstief zur Folge haben.

Bei Einsiedeln stellt sich die Hauptfrage, ob der Sieg gegen Freiamt lediglich eine Momentaufnahme ist, oder mehr dahintersteckt. Sicher ist: Einsiedeln hatte eigentlich von Beginn weg einen guten Lauf. Doch die Resultate stimmten nicht immer.

«Hergiswil zeigt kein spektakuläres Ringen, braucht aber wenig Chancen für einen Sieg», analysiert Bürgler. Der Kampfstil ist auf die Fähigkeiten der einzelnen Ringer zugeschnitten. Der neue Trainer Thomas Röthlisberger hat nach den Turbulenzen der beiden letzten schwierigen Jahre Ruhe ins Team gebracht. Er versucht, das vorhandene Potenzial aus seinen Leuten zu schöpfen. Diese Taktik ging gegen Schattdorf voll auf und bei Meister Kriessern lag nach der Halbzeitführung gar eine Überraschung in der Luft. Weiter hat er die Ringer körperlich auf einen anderen Level gebracht.

Von grosser Wichtigkeit wird die Mannschaftsaufstellung sein. Wie alle anderen Trainer lässt sich Urs Bürgler nicht in die Karten schauen. Er gibt sich diplomatisch: «Wir stellen die beste Mannschaft auf, die wir gegenwärtig auf die Matte bringen können.» Gegen Freiamt hat es auch ohne Ringer mit Doppellizenzen geklappt.

Quo vadis Einsiedeln? Vorsicht ist gegen Hergiswil angebracht. Hochmut wäre fehl am Platz und würde vom Gegner wohl sofort bestraft. Die Einsiedler Ringer müssen fighten und dabei Punkte sammeln wie Eichhörnchen Nüsse.

Die Ringer hoffen morgen Samstagabend in der Sporthalle Brüel auf zahlreiche Unterstützung bei dieser nicht leichten Aufgabe zählen zu können. Siehe Inserat.

Werner Schönbächler