Ringer wollen so gut sein, wie letzte Saison

Die Ringerriege Einsiedeln sucht die sportliche Bestätigung in der Nationalliga A

Die Ringerriege Einsiedeln hat das Teamgefüge im Hinblick auf die morgen Samstagabend beginnende NLA-Mannschaftsmeisterschaft neu geordnet. Die erneute Playoff-Qualifikation wäre ein schöner Erfolg.

W.S. Man erinnert sich: Trotz Vorstoss in den Playoff-Halbfinal blieb der Ringerriege Einsiedeln im letzten Jahr am Ende der undankbare vierte Rang. Dabei verpasste sie den Final lediglich um zwei Punkte.

Neue Saison – neue Hoffnung – neue Ziele. Keines der sechs NLA-Teams, welches die kommende Mannschaftsmeisterschaft in Angriff nimmt, wirkt verunsichert. Optimismus und Zuversicht sind feste Bestandteile jeder Saisonvorbereitung. Nur wer mental stark in die Saison steigt, verhindert, dass er bereits von Beginn weg verunsichert ist, ins Grübeln und «Hasardieren» gerät. «Die diesjährige Meisterschaft wird spannend wie selten zuvor», lässt Einsiedelns Trainer Urs Bürgler verlauten, der seine Mannschaft mit drei Zuzügen stabilisiert hat. Doch hat er auch verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen.

Die Zeiten, wo sich Transferbewegungen und das Lösen von Doppelllizenzen in sehr begrenztem Rahmen bemerkbar machten, gab es im Hinblick auf diese Saison nicht. Das zeigte auch der diesjährige «Einkaufsmarkt». Besonders Willisau landete – auf dem Papier – Volltreffer , verstärkte sich mit einem Kaderringer in den unteren Gewichten wunschgemäss. Die anderen backten notgedrungen etwas kleinere Brötchen, wohlwissend, dass Transfererfolge keineswegs bereits Garantie für eine Top-Saison darstellen. Doch eben auch im Ringen wird der Erfolg mit allen Mitteln gesucht …. und geplant.

Einsiedelns Team

Neben dem verletzungsbedingten Ausfall von Yves Neyer musste der Wegzug des starken Grecoringers Yves Müllehaupt zu Freiamt hingenommen werden, was doch ein Wermutstropfen ist.  Diese beiden Ausfälle dürfen keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden. Weiter muss hinter den Einsatz von Jan Neyer, der sich an einem Vorbereitungsturnier verletzte, ein Fragezeichen gesetzt werden. Aber Namen wie Avtorkanov Saifulla, Isa Usupov und Boris Illenseer lassen aufhorchen, zeigen auf, dass Urs Bürgler mit diesen Zuzügen etwas vorgenommen hat. Bloss ein Urteil, sprich Zielsetzung, wollen die Verantwortlichen keines abgeben. Man spricht zwar von einem gleich starken Team wie letztes Jahr und vergisst dabei leicht, dass Einsiedeln von einem Fachmann geführt wird, der er sich zum Ziel gesetzt hat, wenig zu lamentieren, sondern zu handeln, sprich zu siegen. Der Name des Fachmannes: Urs Bürgler. Die geheimgehaltene Zielsetzung könnte aber heissen: «Es wird offiziell nicht definiert, ob dies auf den Tabellenplatz oder auf das Ringen allgemein bezogen ist», konkretisiert Michel Schönbächler, langjähriger Stütze der ersten Mannschaft. Erstens irren sich auch die Fachleute vielfach, und zweitens kommt es ja doch immer anders als man denkt!

Doch inoffiziell wäre es sicher schön, wenn es ein bisschen mehr als 2019 wäre. Für die Ringerriege Einsiedeln wird es eine harte Saison werden, wenn sie ringerisch einen Schritt weiterkommen will. «Das Team will dem Publikum attraktiven Ringsport zeigen», so Bürgler. Und: Kriessern, Willisau und Freiamt sind wie in den letzten Jahren als Favoriten gesetzt. Die Einsiedler versuchen sie zu jagen, die ganze Saison lang. «Lasst uns das doch probieren».

Für eine erfolgreiche Saison wurde hart gearbeitet. Urs Bürgler, selber zweifacher Olympiateilnehmer, in Sachen harter Trainingseinheiten kein Kostverächter, hat noch Steigerungspotenzial in seinen Trainingsplänen gefunden. «Disziplin und Wille sind wichtige Werte, von nichts kommt nichts.»  Um vorne mitreden zu können, müssen aber besonders erprobte Leistungsträger Akzente setzen. Weiter hofft Bürgler, dass die «Verletzungshexe» endlich von den Ringern ablässt. Wohlwissend, dass das Kader schmal ist.

Die Verantwortlichen hoffen, dass es grosse Ringerabende in der Sporthalle geben wird. Und mit dem treuen Anhang im Rücken ist die Ringerriege Einsiedeln in der Lage, jeden Gegner zu bezwingen.

In der Börsensprache würde man Einsiedelns Ausgabe 2019 wohl mit «Tendenz: leicht gehalten» umschreiben, was etwas Optimismus zulässt.

Die Konkurrenz

Der Mannschafts-Meistertitel dürfte über Titelverteidiger Kriessern und Willisau führen. Kriessern scheint für eine erfolgreiche Titelverteidung parat zu sein. Doch Willisau hat sich geschickt verstärkt und will den Pokal unbedingt zurückholen, was dieses Jahr eigentlich gelingen sollte. In den Kadern dieser beiden Teams steht wohl am meisten Substanz. Freiamt ist am ehesten fähig, diesen beiden «Tenören» eins auszuwischen. Für Schattdorf und Hergiswil beginnt ein harter Kampf um die Qualifikationspunkte. Dabei ist besonders die Stärke von Hergiswil unergründlich. Die zugezogenen Verstärkungen müssen ihren Wert erst unter Beweis stellen. Nach dem letztjährigen Ligaerhalt erwartet die Napf-Ringer keine einfache Saison. Schattdorf hat sich geschickt verstärkt und wird um den Einzug in die Playoffs ein Wörtchen mitreden. 

Termine 2019

Vorrunde

Samstag, 31. August: Schattdorf – Einsiedeln,

Samstag, 7. September: Einsiedeln – Kriessern,

Samstag, 21. September: Willisau – Einsiedeln,

Samstag, 28. September: Freiamt – Einsiedeln,

Samstag, 5. Oktober: Einsiedeln – Hergiswil

Rückrunde

Samstag, 12. Oktober: Einsiedeln – Schattdorf,

                                        Vorkampf, NLB: Tuggen – Teams Valais, 18 Uhr

Samstag, 19. Oktober: Kriessern – Einsiedeln

Samstag, 2. November: Einsiedeln – Willisau

Samstag, 9. Novenber: Einsiedeln – Freiamt

Samstag, 16. November: Hergiswil – Einsiedeln

Anschliessend Play-offs (1./2. und 3./4. Platz) und Auf- und Abstiegskämpfe

De Heimkämpfe finden der Sporthalle Brüel, Beginn 20 Uhr, statt.

Werner Schönbächler