NLA Mannschaftsmeisterschaft: Einsiedeln – Freiamt 13:23

Aufsteiger Einsiedeln startete mit einer Niederlage gegen Freiamt in die NLA-Saison. Noch fehlte dem jungen Team die Abgeklärtheit und Schlitzohrigkeit.

W.S. Vor rund 500 Zuschauern – darunter viele mitgereiste Freiämtler Anhänger – lief letztlich für Einsiedeln in der stimmungsvollen Sporthalle – die heimischen Fans auf der Tribüne schrien ihre Ringer aus Leibeskräften nach vorne, derweil die Aargauer trommelten – besonders in der zweiten Hälfte nicht alles optimal. Es war teilweise ein zäher Abnützungskampf auf Biegen und Brechen, ein Ringen und Rangeln. Die favorisierten Aargauer obsiegten, die – um diese finale Analyse kommt man nicht herum – insgesamt abgeklärter wirkten. Die Einsiedler kämpften zwar bis zum Schluss generös, doch der „Schlungg“ wollte ihnen nicht gelingen. Der Motor des Liganeulings begann vor allem in der zweiten Hälfte zu stottern. Durch die höhere Gangart in der höchsten Kampfklasse traten bei einigen Einheimischen konditionellen Mängel auf.

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Gelungener Start

Im Auftaktkampf ging Dany Kälin gegen Mathias Schwegler mit 2:0 in Führung, doch lief es ihm in der zweiten Runde nicht mehr wunschgemäss, und er musste eine 3:7-Niederlage hinnehmen. Im 130 Kilo Greco musste Sven Neyer gegen Manuel Stierli ran. Neyer holte mit sauberen Durchdrehern am Boden eine deutliche Führung heraus und baute diese zu einem komfortablen 11:0-Sieg aus. In der 61-Kilo-Klasse musste Einsiedelns Verstärkung Patrick Dähler gegen Joel Meier die Klingen kreuzen. Mit tollen Viererwertungen brachte Dähler seine Stärken voll zur Geltung und gewann mit 13:4. Der erst 18-jährige Roger Schatt hatte gegen den erfahrenen Pascal Gurtner (0:15) keine Chance, wobei er sich mit zunehmender Kampfdauer immer besser auf die explosiven Züge seines Widersachers einzustellen vermochte. Im 65-Kilo-Freistil war Lukas Schönbächler gegen Randy Vock gefordert – ein Mann von internationalem Format. Nach verhaltenem Beginn brachte Vock seine Schnelligkeit immer wieder zur Geltung und gewann mit 8:0. Bei Halbzeit lagen die Gäste mit 7:10 in Front.

Fehlende Erfahrung

Nach der Pause behielt Roman Zurfluh, trotz verzweifelter Gegenwehr von Bruno Flück, mit technischer Überlegenheit das bessere Ende für sich. Im Knallerkampf im 70 Kilo-Greco zwischen Michel Schönbächler und Stefan Strebel gingen die Siegespunkte mit 6:2 auf das Konto von Freiamt. Der leichtere Schönbächler begann mit einer 2:0-Führung, doch Strebel war darauf hellwach und es gelangen ihm immer wieder Konter zu einem 6:2-Sieg. Den nächsten Sieg für Freiamt fuhr Nico Küng ein, der Andreas Burkard nach einem packenden Duell am Boden erwischte. Schade, den Burkard kam nach einem verhaltenen Start immer besser in Fahrt und brachte seinen Widersacher an den Rand einer Niederlage. Zwischen den beiden national guten Athleten Yves Neyer und Christian Huwiler entwickelte sich ein Duell auf gutem Niveau. Dieser Fight bot besonders am Boden grifftechnisch grosses Kino. Nachdem es lange Zeit keine Wertung gab, konnte Neyer seinen Widersacher nach einer verzwickten Lage festhalten und 4 Mannschaftspunkte ins Trockene bringen.

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Zum Abschluss stand Jürg Betschart gegen den Junioren Internationalen Jayan Göcmen auf verlorenem Posten. Nach herrlichen Angriffen, die ihm Höchstwertungen einbrachten, kam Göcmen zu einem 12:3-Sieg und wurde von seinem Anhang gefeiert.

Für die Ringerriege Einsiedeln blieb am Schluss das prädikat „ehrenvoll“ – ein schwacher Trost. Trainer René Buchmann schlägt, trotz der letztlich deutlichen Niederlage, moderate Töne:“Es gab für Licht und Schatten in diesem Kampf. Wir müssen noch viel lernen und uns an den höheren Rhythmus der NLA gewöhnen. Es gab ein paar gute Kämpfe.“

Die Ringerriege Einsiedeln hat sich mit dem Gegner teilweise auf gleicher Augenhöhe bewegt. Die Ringer betrieben viel Aufwand und rackerten, doch schlichen sich immer wieder Fehler ein, die von den Gästen eiskalt ausgenützt wurden.

 

Resultatübersicht:

57 kg:       Dany Kälin – Mathias Schwegler                     1:2

61 kg:       Patrick Dähler – Joel Meier                             3:1

65 kg:       Lukas Schönbächler – Randy Vock                   0:3

70 kg:       Michel Schönbächler – Stefan Strebel             1:3

74 kg:       Yves Neyer – Christian Huwiler                       4:0

74 kg:       Jürg Betschart – Jayan Göcmen                       1:3

80 kg:       Andreas Burkard – Nico Küng                          0:4

86 kg:       Bruno Flück – Roman Zurfluh                          0:4

97 kg:       Roger Schatt – Pascal Gurtner                         0:4

130 kg:     Sven Neyer – Manuel Stierli                            3:0

 

Einsiedeln – Freiamt                        13:23

Kriessern – Hergiswil                       25:12

Schattdorf – Willisau                       12:16

 

  1. Freiamt 2 P., 2. Willisau 2 P., 3. Kriessern 2 P., 4. Einsiedeln 0 P., 5. Schattdorf 0 P., 6. Hergiswil 0 P

 

Auswärts gegen Willisau

Am nächsten Samstagabend muss die Ringerriege Einsiedeln den schweren Gang nach Willisau antreten. Die Luzerner gelten als Topfavorit für den Titelgewinn und verfügen über das augeglichenste Team der NLA. Die Einsiedler haben nichts zu verlieren und werden in der grössten Ringerarena der Schweiz als Underdog alles daran setzen, um zu einem ehrenvollen Resultat zu kommen. Die Begegnung wird im Berufsbildungszentrum Willisau (Beginn, 20 Uhr) ausgetragen.

 

Werner Schönbächler