Mannschaftsmeisterschaft: Einsiedeln – Schattdorf 13 : 24

Nach Halbzeit-Führung total eingebrochen

Die Ringerriege Einsiedeln hielt in der zweiten NLA-Runde zwar lange mit, blieb letztlich aber chancenlos und bezog eine undiskutable Niederlage. Dem Team stehen schwierige Wochen bevor.

W.S. Die Ringerriege Einsiedeln konnte auch in der zweiten Runde die Negativspirale in der höchsten Ringerliga nicht stoppen. Es gelang dem Team nicht, die blanke Null aus der Rangliste zu wischen. Schattdorf setzte sich in der Endabrechnung verdientermassen durch. Die Urner erwiesen sich als ausgeglichener und verfügten über die inviduell besseren Ringer. Vor allem wegen der guten Bilanz in den Einzelkämpfen gelang es dem Gastteam die Einsiedler in Schach zu halten. Weiter konnte Schattdorf die Breite und Tiefe seines Kaders unter Beweis stellen. Wenn man die beiden Teams miteinander vergleicht, stellt man fest, dass die personelle Situation bei Einsiedeln prekär ist. Die Mannschaft läuft auf dem Zahnfleisch und hat in einzelnen Gewichten bei Verletzungen kaum Alternativen. So wiegt der Ausfall von Yves Neyer im Gewicht bis 74 Kilogramm schwer. Von diesem Hintergrund musste das Ergebnis gegen Schattdorf erwartet werden. Dennoch sah Trainer René Buchmann auch Kämpfe, die ihn zuversichtlich stimmten.

Verheissungsvoller Auftakt

Die beiden Teams begegneten sich mit grossem Respekt, obschon Schattdorf im Vorfeld des Duells als klarer Favorit galt. Zumindest zum Auftakt sah es allerdings gar nicht danach aus. Dany Kälin konnte Roman Epp durch technische Überlegenheit bezwingen. Keineswegs zwingend war jedoch die Abgabe von zwei Zählern. Sven Neyer legte im Schwergewicht nach und erwies sich einmal mehr als zuverlässiger Punktelieferant. Er stellte den Sieg gegen Andi Murer ausser Frage. Er kam mit herrlichen Durchdrehern am Boden zu einem sicheren 9:0-Sieg. Lorenz Schönbächler blieb chancenlos. Schweizermeister Sven Gamma deckte ihm seine Limiten klar auf und kam zu einem Schultersieg. Michael Hess setzte ein deutliches Ausrufezeichen bis 97 Kilogramm. Er sicherte sich mit schnellen Angriffen gegen Elias Kempf mit 6:2 den Sieg für sein Team. Trotz einer kämpferischen Leistung im spektakulärsten Kampf des Abends konnte Jan Neyer seinen Sieg gegen Freiamt nicht wiederholen. Trotz seiner 20:15 Niederlage gegen den favorisierten Simon Gehrig lag Einsiedeln bei Halbzeit knapp mit 10:9 vorne. Die beiden Ringer waren in ihren Aktionen kaum zu halten und lieferten sich fernab von jeglichem taktischen Geplänkel ein Duell auf höchster Ebene. Die Fronten hatten sich damit allerdings noch lange nicht geklärt.

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Alles ging daneben

Dass Bruno Flück den Kampf gegen den amtierenden Meister Ruedi Appert abgeben musste, war eigentlich zu erwarten gewesen. Er hielt aber stark dagegen, kämpfte verbissen und konnte so die Niederlage mit 7:0 in Grenzen halten. Dann musste Einsiedeln einen bitteren Dämpfer hinnehmen. Michel Schönbächler wurde nach einer ausgeglichenen ersten Runde vom taktisch ausgezeichnet eingestellten Mateo Dodos mit der höchsten Wertung erwischt und konnte diesen Rückstand nicht mehr wettmachen. Konzentriert weiterkämpfen und Punkte einfahren das wäre eigentlich die Devise für den weiteren Verlauf gewesen. Doch kein Einsiedler nahm sich dies so richtig zu Herzen. In der Begegnung mit Heinz Zberg setzte es für Andreas Burkard eine deutliche 14:4-Pleite ab. Er konnte in keiner Phase sein ringerisches Potenzial andeuten. Sein Trainingsrückstand machte sich mit zunehmender Gangdauer immer stärker bemerkbar. Der 18-jährige Bennauer Tim Zehnder wurde, wegen personeller Engpässe, buchstäblich ins kalte Wasser geworfen. Trotz der technisch überhöhten Niederlage holte er auch in seinem zweiten NLA-Kampf gegen Pascal Gisler wieder einen Zähler. Zum Abschluss musste Lukas Schönbächler gegen WM-Teilnehmer Nicolas Christen ran. Dem Urner genügten ein paar wuchtige Angriffe zur schnellen Führung. Danach liess er seinen Kontrahenten immer wieder ins Leere laufen und deutete an, was effizientes Ringen ist.

Die Ringerriege Einsiedeln begann stark, konnte aber die Niederlage nicht abwenden. Einige Einsiedler boten teilweise ein buntes Potpourri an irritierenden Aktionen. Wir haben den Kopf nie hängen lassen und bis zum Schluss gekämpft“, sagte René Buchmann, der wirklich nicht zu beneiden ist. Trotz dieser milden Töne ist die Ringerriege Einsiedeln schon jetzt im Abstiegskampf angekommen. Eins sollten die Einsiedler Ringer mittlerweile allerdings wissen: Ein Sieg in der höchsten Kampfklasse liegt nicht auf dem Tablett, sondern muss hart erarbeitet werden. Die Ringerriege hat einen langen und harten Weg vor sich.

Resultatübersicht:

57 kg: Dany Kälin Roman Epp 4:1

61 kg: Lorenz Schönbächler Sven Gamma 0:4

65 kg: Jan Neyer Simon Gehrig 1:3

70 kg: Michael Schönbächler Mateo Dodo 1:2

74 kg: Tim Zehnder Pascal Gisler 1:4

74 kg: Lukas Schönbächler Nicolas Christen 0:3

80 kg: Andreas Burkard Heinz Zberg 1:3

86 kg: Bruno Flück Ruedi Appert 0:3

97 kg: Michael Hess Elias Kempf 2:1

130 kg: Sven Neyer Andi Murer 3:0

Einsiedeln Schattdorf 13:24

Willisau Kriessern 15:18

Hergiswil Freimat 23:18

Tabelle:

1. Kriessern 4 P.

2. Hergiswil 2 P.

3. Willisau 2 P.

4. Schattdorf 2 P.

5. Freiamt 2 P.

6. Einsiedeln 0 P.

Auswärts gegen Kriessern

W.S. Am nächsten Samstag trifft die Ringerriege Einsiedeln auswärts auf Kriessern. Die Rheintaler liegen nach einem gelungenen Start mit zwei Siegen in Front. Das Team erreichte in den letzten Jahren immer wieder die Playoffs und wurde vor zwei Jahren Meister. Der Beginn in der Mehrzweckhalle Kriessern ist auf 19 Uhr angesetzt.

Werner Schönbächler