Internationales Freistilturnier in Sofia

Yves Neyer nach tollem Start verletzt ausgeschieden

Yves Neyer wurde am bekannten „Dan Kolov“ Freistilturnier in der Klasse bis 70 Kilogramm mit einem Sieg und einer Aufgabe-Niederlage im Viertelfinal Achter.

W.S. Der 23-jährige Trachslauer Yves Neyer wurde nach einem dreiwöchigen Trainingslager für das renommierte Freistilturnier in Bulgariens Hauptstadt Sofia aufgeboten. Im Februar schied er in Kuba nach einer Startniederlage frühzeitig aus und bezahlte bei seinem internationalen Einsatz verständlicherweise noch viel Lehrgeld. Er verlor gegen einen Kubaner von internationalem Format. „Kräftemässig vermochte ich mitzuhalten, doch technisch war er mir klar überlegen“, blickt Neyer zurück. Das ist eigentlich nicht verwunderlich, da ihm Wettkampfpraxis und Routinie auf höchster Ebene abgingen. Er kämpfte zwar gut, zeigte ein paar Reflexe und konnte einige Angriff abwehren. Das reichte allerdings bei weitem nicht.  Doch statt deswegen den Kopf in den Sand zu stecken, wollte er es wissen, wo er international steht. In den letzten Trainingslagern stand neben Wettkampftraining mit starken Ringern viel Taktik-Training auf dem Programm.

Diesmal machte er wesentlich besser. Er startete mit einem hart erkämpften 3:1-Sieg gegen Ali Belayed aus Tunesien. Im zweiten Duell gegen den Ägypter Eyad Ibrahim startete er gut und kämpfte mit dem Klasseringer über weite Strecken auf gleicher Augenhöhe. Im Bodenkampf zog er sich eine Ellbogenverletzung und musste den Kampf wegen grosser Schmerzen abbrechen. „Ich versuchte mich durchzubeissen, doch es ging einfach nicht mehr“, erklärte der sichtliche enttäuschte Freistilspezialist. Generell wartete Neyer nach Angaben seines Trainers mit einer starken Leistung auf. Er verzeichnete klare Aufwärtstendenz. Hätte er den zweiten Kampf gewonnen, was durchaus möglich gewesen wäre, hätte er sich in Richtung Podium befunden. So musste er sich mit dem 8. Rang zufrieden geben.

2015-03-23 22.35.58

Statt sich für die Weltmeisterschaften in Las Vegas zu qualifizieren, droht ihm nun eine längere Pause. Er musste bitter erfahren, dass auf internationaler Ebene ein rauher Wind bläst. Um auf einen grünen Zweig zu kommen, braucht es viel Wettkampfpraxis, die ihm auf diesem Niveau fehlte. Um weiterzukommen, müsste er sich ein guten Kampfkonzept aufbauen und regelmässig Turniere auf hohem Niveau zu besuchen. Kuba und Sofia waren für ihn diesbezüglich eine wertvolle Erfahrung und gleichzeitig eine ideale Standortbestimmung.

 

Werner Schönbächler